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13.07.12 - Bischofsheim

"Mehrwert Demokratie" - Jugendliche sollen demokratische Werte erfahren

Das Schullandheim Bauersberg bekommt mit dem Projekt  „MehrWert Demokratie – Demokratie (er)leben am Lernort Schullandheim“  einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt. Das Projekt „MehrWert  Demokratie“ ist eins von sechs bayernweiten Projekten des  Wertebündnisses Bayern unter der Federführung der Staatskanzlei aus zur  Zeit 84 Partnern aus Wirtschaft, Kirchen und Bildung mit dem Ziel, die  demokratische Werthaltung und die Partizipation von Jugendlichen an der  Demokratie zu stärken. „Unser Schwerpunkt ist demokratische Teilhabe in der Kommune“,  erläuterte Jörg Nellen (Würzburg), Standortleiter Bauersberg im Projekt  MehrWert.

Die Projektmodule werden in den jeweiligen Schullandheim von  Schülern und Lehrern entwickelt, so sei gewährleistet, dass sie  praxisnah ausgestaltet werden und der Bezug zur Realität gegeben ist.  Ziel sei es, die entwickelten und erprobten Wochenkurse nach Projektende  dauerhaft an den einzelnen Standorten zu etablieren und damit das  Angebot der Schullandheime für Schulklassen und Jugendgruppen um einen  attraktiven und wichtigen thematischen Schwerpunkt zu erweitern. In einer dreijährigen Erprobungsphase wird das Projekt MehrWert  Demokratie mit allen Beteiligten entwickelt.

In einem ersten  Erprobungsaufenthalt am Bauersberg erarbeiten die Schüler der Klasse 9a  des Celtis-Gymnasiums Klassenleitung mit Studiendirektor Otto Zirk unter  anderem ein Experteninterview mit Kommunalpolitikern. Zur Verfügung  stellen sich der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Schweinfurt  Klaus Rehberger, Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann und der  Bürgermeister des Markt Wildflecken Alfred Schrenk. In einem  zweistündigen Interview nahmen sie Stellung zum Thema „Teilhabe von  Jugendlichen in der Kommunalpolitik, demokratische Werte in der Kommune  leben“. Ihre Antworten führen zu einem “Lehrfilm”, der zukünftigen  Schülergruppen zur Verfügung stehen soll. „Wir können nicht davon  ausgehen, dass Kommunalpolitiker immer live zur Verfügung stehen können.  Jetzt schon ist durch Voranfragen absehbar, dass die Nachfrage weit  jedes Zeitkontingent selbst von engagierten Politikern übersteigt“,  erklärte Jörg Nellen die Gründe für diese Vorgehensweise. Die Schüler hatten sich auf das Interview gut vorbereitet.

Sie wollten  von den Lokalpolitikern wissen wie ihre Arbeit im jeweiligen Rathaus  aussieht, welche Aufgaben sie zu erledigen haben und wo die Schwerpunkte  ihrer Arbeit liegen. Aber auch persönliche Fragen stellten die Schüler,  so zum Beispiel welche Vorbilder die Bürgermeister haben. Alfred Schrenk  nannte hier Willi Brandt und Helmut Schmidt, die für ihn Bundeskanzler  waren, die eine Vorbildfunktion hatten. Für Udo Baumann ist Barack Obama  ein vorbildlicher Politiker, der mit seinen Ideen vielen Menschen  Hoffnung machte, dass wirklich etwas in der Welt verändert werden könne  „Seine gute Ideen wurden leider zerredet, jetzt muss er schauen, ob er  noch mal Präsident werden kann.“ Gefragt wurden die drei Bürgermeister auch, warum sie denn überhaupt  Politiker wurden. Schrenk: „Das beschließt man nicht. Ich bin mit 24  Jahren in den Gemeinderat gewählt worden, seither bin ich mit dabei.“  Klaus Rehberger möchte nicht hauptberuflich Politiker werden. „Es ist  eine schöne Nebenbeschäftigung, die Spaß macht.“

Auch Baumann hat sich nicht bewusst entschieden Politiker zu werden. „Ich wurde gefragt ob ich  für den Stadtrat kandidieren will, habe aber erst abgelehnt, kandidierte  später dann doch und wurde gleich zweiter Bürgermeister. Als mein  Vorgänger im Bürgermeisteramt nicht mehr kandiderte, wurde ich zum  ersten Bürgermeister gewählt.“ Was für sie Demokratie bedeutet sollten sie den Schüler in wenigen  Sätzen erläutern. Für alle drei Bürgermeister ist das ganz klar:  Demokratie ist gekennzeichnet von ’Alle Macht geht vom Volk aus’, Bürger  können erheblich bei Entscheidungen eingebunden werden, man nimmt direkt  am Entscheidungsprozess teil. Nach dem Grund für Politikverdrossenheit gefragt, spekulierte Baumann,  dass das Desinteresse wachse, weil die Bürger auf Landes- und  Bundesebene nicht genug berücksichtigt werden. „Skandale werden durch  die Medien popularisiert, das gefährdet die Demokratie.“ Mitwirken  verlangte Wissen über Politik und das müsse in der Schule mehr  vermittelt werden, Medien und Presse berichten oberflächlich, befand  Alfred Schrenk. Schon Jugendliche müssen für Politik interessiert  werden, das könne in der Schule, im Jugendzentrum über einen  Streetworker geschehen oder wie in Schweinfurt über den Stadtjugendring.  Vielleicht sei auch das Wahlrecht ab 16 ein Weg, die Jugendlichen mehr  für politische Themen zu interessieren. +++

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