Mehr "Niveau aufs Weinfest" - Gelungene Menu-Degustation im Museumshof

Sie wollen "Niveau ins Fuldaer Weinfest" bringen - die fünf Gastro-Profis von Jupp Hahner, Wehner-Weinhandel, Wein-Schmitt, Breuers Weinhandel und Jünnemanns-Cateringservice. Und es ist kein "leeres Versprechen", sondern am gestrigen Montagabend haben sie die Idee in die Tat umgesetzt: exquisite Gaumenfreuden im barocken Ambiente des Museumshofes. Dazu eine festliche gedeckte Tafel mit gepolsterten Stühlen sowie ein 5-Gänge-Weinfest-Menu mit neun "korrespondierenden" Weinen aus Deutschland, Italien, Frankreich und Südafrika. Zur Abrundung leichte musikalische Unterhaltung des "Weinfest-Duos" und Kerzenschein. Ein Premieren-Angebot, zu dem knapp 100 Gäste nicht Nein sagen konnten - und für nur 59 Euro pro Person auch während der dreistündigen Dauer nicht enttäuscht wurden.  

"Wir hatten die Idee schon länger - und es jetzt mal ausprobiert" sagte Mitveranstalter Jupp Hahner. Und dafür wurde der so genannte Pausen-Montag genutzt. Ein Tag, an dem das Weinfest sonst traditionell geschlossen hat. Diesmal aber konnten die Gäste ausgiebig probieren und kennenlernen, welche Weinsorten zu welchen Speisen passen. Gar nicht so weit entfernt ist der Anklang an eine "barocke Tafel der Kurfürsten" vor etwa 300 Jahren. "Aufmerksam und fleißíg wie die Bienen" war das knapp 20-köpfige Team der Servicekräfte aus den verschiedenen Häusern. auch sie trugen maßgeblich dazu bei, dass es ein ebenso entspannter wie unterhaltsamer Abend wurde.

Natürlich wurden die Gäste nicht mit der spärlichen Beschreibung der festlichen "Menu-Degustation" alleine gelassen. Jupp Hahner und Oliver Wehner lösten sich bei den fachlichen Erklärungen zu den Weinen, ihrer Herkunft und Besonderheiten ab. Nach dem Begrüßungs-Aperitif gab es zunächst Tatar vom schottischen Lachs auf Kräuterschmand, dann folgte Spanferkelrücken im Speckmantel, Flageoles und gefüllte Paprika und als dritter Menügang gebratenes Doradenfilet auf einem Zitronen-Thunfisch-Risotto. Ein Höhepunkt war ganz sicher das zarte Roastbeef und feines Ragout vom Kalbsbäckchen mit Tomatengnocchis. Und zum Schluss zauberte Chefkoch Klaus Jünnemann ("Stadthalle Hünfeld") noch ein Dessert vom Pfirsich und Himbeeren mit Vanilleparfait. 

Jeweils zwei begleitende Weine gab es zu den Menüs. Dabei handelte es sich um (in der Reihenfolge) 2011er Riesling Grauschiefer Qb4 - 2011er "Zur Schwane" Bacchus Franken - 2011er Danie de Wet "Good Hope" Rosé - 2011er Blanc de Noir - 2011er Forster Ungeheuer "Z" Riesling Spätlese trocken - 2011er Lugana - 2010er CDC Rosso Sicilia IGT - 2009er Les Chailles und fürs Dessert den 2007er Deidesheimer Kalkofen. 

Und so kann nach über dreistündiger Dauer diese abendliche Premiere als ein voller Erfolg verbucht werden.  Der Zuspruch und Dank der Gäste ("Serviettenwinken") und das positive Echo wird auf die Veranstalter genug Überzeugungskraft haben, aus diesem gestrigen "Experiment" eine neue Tradition auf dem Fuldaer Weinfest werden zu lassen (Martin Angelstein) +++