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- Fotos: Martin Angelstein

01.09.12 - FULDA

Die nicht unumstrittene "Piusbruderschaft" feiert an diesem Wochenende in Fulda zum neunten Male mit Wallfahrt und Gottesdiensten die "Weihe Deutschlands an die heilige Gottesmutter Maria", die die deutschen Bischöfe 1954 zum ersten Mal vorgenommen hatten. Daran zu erinnern und die Weihe zu erneuern ist das Ziel der zweitägigen Veranstaltung, zu der am morgigen Sonntag nach Angaben des Veranstalters "bis zu 1.200 Menschen" erwartet werden. Am heutigen Auftakt des Deutschlandtreffens - der über fünfstündigen „Nationalwallfahrt" rund um Fulda - nahmen nur knapp 400 Priester und Gläubige teil. Das ist gegenüber den Vorjahren - wo es schon bis zu 1.000 Teilnehmer gab - ein deutlicher Rückgang.

Seit 1975 wird die Piusbruderschaft von der römisch-katholischen Kirche offiziell nicht anerkannt, weil sie zentrale Kirchenreformen des 20. Jahrhunderts ablehnt. Deshalb verweigert auch das Bistum Fulda den Piusbrüdern die Nutzung katholischer Kirchen. Im Juni 2009 hatte die Bruderschaft für Schlagzeilen gesorgt, weil sie in Fulda - gegen die Anordnung des katholischen Bistums Fulda und des Bischofs Algermissen - eine eigene Kapelle weihte.

Die "Nationalwallfahrt" begann heute Nachmittag am Fuldaer Stadtschloss gegenüber dem Bonifatiusdenkmal mit einer Predigt und Gebeten und wurde in dem Gebetsanliegen "Herr, sende Deiner Kirche wahre Apostel Jesu und Mariens!" abgehalten. Sie dauert deutlich mehrere Stunden, wobei Gebete und Gesänge drahtlos über mobile Lautsprecher in der mehrere hundert Meter langen Wallfahrt übertragen wurden. Wie schon in den vergangenen sieben Jahren zogen dann die Wallfahrer über die Schlossstraße und Magdeburger Straße zur Grabeskirche der heiligen Lioba auf dem Petersberg und entlang des nordöstlichen Stadtrandes hin zum Kloster Frauenberg (in der dortigen Kirche oberhalb des Domes wird das Gnadenbild "Unserer Lieben Frau" aufbewahrt, wo dem 1854 die Weihe Deutschlands vollzogen wurde). Danach führte der Weg der Wallfahrt zum Festsaal in die Orangerie. Die etwa 40 Priester der Gemeinschaft trugen wie schon in den Vorjahren traditionelle schwarz-weiße Gewänder. Viele von ihnen wie auch den Betenden hatten Rosenkränze in den Händen.

Die zweitägige Veranstaltung, die im großen Festsaal der alten Orangerie Fulda (Hotel Maritim) stattfindet, steht wie jedes Jahr unter dem Thema "Die Kirche - unsere Freude, unsere Liebe, unser Stolz!" Es sei eine "offene Veranstaltung". In einem öffentlich verteilten Faltblatt mit Prgramm des Treffens heißt es: "Wir erleen eine schweigende Apostasie, das heißt einen stillen Abfall vonm Glauben und eine zunehmende Protestantisierung der Liturgie und über diese auch des Glaubenslebens der Katholiken". Auf der anderen Seite will die Piusbruderschaft ein "langsames Wiedererwachen des Sinns für die Tradition der Kirche festmachen - gerade bei jungen Priestern und Seminaristen". Diese wollten "die apostolische Tradition der Kirche wieder kennenlernen und sich zu eigen machen". Deutliche Kritik in diesem Zusammenhang an der Amtskirche, in der sich die "gute Saat nicht frei entfalten" könne, "weil die altlieralen Kräfte sie immer noch blockieren, anstatt der Kirche ihr wahres Antlitz - das heute entstellt ist - zurückzugeben".

Ähnlich auch der Tenor bei der öffentlichen Predigt vor dem Stadtschloss von Pater Kaldenbach. "Wir brauchen keine neue Kirche und keine neue Messe, die Alte ist gut genug". Die Menschen von heute wollten ihre alten Glauben leben und kämpften mit Recht gegen neue Reformen. Ausdrücklich bekannte sich der Sprecher zu dem in Ungnade gefallenen früheren französischen Erzbischof Lefevre. 50 Jahre nach Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils sei die katholische Weltkirche" in großer Verwirrung und Unruhe".

Das zweitägige Treffen sind im Fuldaer Hotel Maritim ab, wo auch die Gottesdienste abgehalten werden, weil das Bistum Fulda eine Nutzung des nahen Domes aus grundsätzlichen Gründen verwiegert. Am Sonntag früh wird der Distriktobere der Priusbruderschaft in Deutschland, Pater Franz Schmidberger, um 8.00 Uhr einen Vortrag halten zum Thema: "Die Kirche - der Mystische Leib Christi". Um 9.30 Uhr findet ein Pontifikalhochamt im alten Ritus statt zu Ehren des hl.Bonifatius, das von S.E. Weihbischof Tissier de Mallerais zelebriert wird. Das sich anschließende Gebet zur Erneuerung der Weihe Deutschlands an das Unbefleckte Herz Mariens ist der Höhepunkt und Abschluß der Veranstaltung. (Martin Angelstein)  +++


Pater Schmalenberg...

Beginn der Wallfahrt vor Stadtschloß und Bonifatiusdenkmal...







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