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14.04.13 - NACHGEDACHT (15)

Fallen ist keine Schande - Gedanken von Christina LEINWEBER

Der griechische Philosoph Demokrit sagte einmal: „Fallen ist keine Schande, aber Liegenbleiben." Wir sollen also wenn wir eine Niederlage einstecken müssen, die uns in die Knie zwingt, am besten wieder aufstehen. Wenn wir dann schon einmal gefallen sind, fällt das Aufstehen aber vielleicht schwer, denn man könnte sich dabei ja eine Verletzung hinzugezogen haben.

Es wird nichts von der Dauer des Liegenbleibens gesagt. Es erscheint sogar so, als wäre ein zu langes Liegenbleiben nicht vorgesehen: Nur nicht liegenbleiben, Verlust einstecken, aufstehen und weiter geht’s. Ist das wirklich ratsam? Wenn ein Patient zum Arzt geht, rät dieser ihm doch auch zumeist, Ruhe oder sogar Bettruhe einzuhalten. Für eine Erholung ist eine Dauer des Liegenbleibens vorgesehen.

Wenn wir im Leben einmal fallen, weil wir vielleicht nicht an ein Ziel kommen, das wir uns so sehr wünschen, oder vielleicht ein Traum platzt, sollen wir dann wirklich schnell weitergehen? Ich denke nicht. Genauso wie ein Arzt einem Patienten rät, sich zu erholen, würde ich dies auch hier raten. Erst einmal liegenbleiben. Überlegen: Was ist jetzt passiert, warum hat es nicht geklappt, warum musste ich auf die Nase fallen, was kann ich besser machen? Denn nur wenn man weiß, warum man sich in diese Lage hineinmanövriert hat, kann man doch zielgerichteter weiter laufen und wieder weitergehen.

Natürlich sollte man sich von keinem Sturz der Welt so zu Boden drücken lassen, dass man komplett liegenbleibt. Aber es sollte doch lieber heißen: „Fallen ist keine Schande, aber zu lange Liegenbleiben." Nur dann kann man Kräfte sammeln, sich wieder sammeln und neue Wege beschreiten, mit der Hoffnung, dass es nun besser werden kann. Verletzt und ohne Orientierung weiter laufen wäre doch dann auch nicht hilfreich.(Christina Leinweber)+++

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ZUR PERSON: Christina Leinweber, 1988 geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - inzwischen hat sie ihr 1. Staatsexamen in der Tasche. Gleichzeitig ist sie freie Mitarbeiterin bei osthessen-news.de, bezeichnet sich selbst als liberal-theologisch und kommentiert (seit 15 Sonntagen) in der neuen Serie "NACHGEDACHT" Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht. +++

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