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06.07.13 - FULDA
Bodelschwingh-Schule Großenlüder kooperiert mit dem Bildungszentrum Bau
Schülerinnen und Schülern bei der Berufswahl unterstützen und damit Nachwuchs für das Bau- und Ausbaugewerbe begeistern, zwei Ziele, die dazu geführt haben, dass es nun eine Partnerschaft zwischen der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule in Großenlüder und dem Bildungszentrum Bau, einer Einrichtung der Innung des Bauhandwerks Fulda, gibt.
„Der Probelauf für diese Partnerschaft fand bereits im Frühjahr 2012 statt", so Stephan Bernhard, Leiter des Bildungszentrums, das eher unter der Bezeichnung Lehrbauhalle Fulda bekannt ist. „Vor über einem Jahr haben Schülerinnen und Schüler der Bodelschwingh-Schule erstmals an einem Schnuppertag in der Lehrbauhalle teilgenommen, um verschiedene Berufe ganz praktisch kennen zu lernen, und da haben wohl einige Blut geleckt", so Bernhard weiter.
Für die 8-Klässler der Bodelschwingh-Schule wurde deshalb nach den Sommerferien 2012 ein fester Praxistag in der Lehrbauhalle eingerichtet, nämlich jeden Donnerstag ab 11:45 Uhr. Sieben Schülerinnen und Schüler hatten sich hierfür freiwillig gemeldet. Wurden sie anfänglich noch vom eigenen Bus des Bildungszentrums zum Schnuppertag abgeholt, nutzten sie später selbständig den Öffentlichen Personennahverkehr, um von der Schule in das Bildungszentrum in Fulda und danach auch wieder nach Hause zu kommen. „Unseren Schülern dient dies als Fahrtraining", so Schulleiter Stephan Finke. „Sie kommen raus aus der Schule, lernen Selbständigkeit und stärken damit ihre eigene Persönlichkeit." Begleitet bei ihrem wöchentlichen Praxistag in der Lehrbauhalle wurden die Schüler durch Arbeitscoach Johann Link, der das Konzept dafür maßgeblich mitentwickelt hatte, sowie durch den OloV-Koordinator Thomas Kohlmann (Das Kürzel OloV steht für „Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule – Beruf").
Alle sieben Teilnehmer haben im Laufe des Schuljahres ganz unterschiedliche Ausbildungsberufe kennengelernt. Im Fokus des Angebots der Lehrbauhalle standen vor allem die Vermittlung von Grundlagen des Handwerks in Form von Werkzeug-, Maschinen- und Materialkunden. Des Weiteren hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich in den verschiedenen Bereichen der Lehrbauhalle, wie z.B. dem Maurerhandwerk, im Bereich Farbe, Form und Gestaltung oder bei den Fliesenlegern auszuprobieren. Begleitet und angeleitet wurden die Praktikanten dabei von Auszubildenden aus dem jeweiligen Gewerk. Neben der Vermittlung wichtiger Schlüsselqualifikationen und Basiskompetenzen sollte das Hauptziel dieses Angebots die Heranführung der Schülerinnen und Schüler an das Handwerk sein. Damit können sie potentielle Arbeitsbereiche für sich entdecken und diese zu einem späteren Zeitpunkt durch weitere Praktika vertiefend erkunden.
Alle sieben Praktikanten sind jetzt in die Klasse 9 versetzt worden. Nach den diesjährigen Sommerferien geht es mit der Berufsorientierung weiter. Im 9. Schuljahr haben sie obligatorisch einen und im 10. Schuljahr dann zwei Praxistage pro Woche sowie zusätzliche Blockpraktika. „Wir bieten damit unseren Schülerinnen und Schülern eine optimale Berufsorientierung in den letzten Schuljahren", so Schulleiter Stephan Finke. Und für Stephan Bernhard steht fest: „Mit Sicherheit wird der oder die eine oder andere der freiwilligen Praktikanten im Handwerk „kleben" bleiben. Und weil die Gruppe so klein war, hat es allen riesig Spaß gemacht, alle waren hochmotiviert, Fehltage gab es keine." +++