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- Foto: F. Lander

21.07.13 - NACHGEDACHT (28)

Ziemlich beste Freunde: Mensch & Tier - Gedanken von C. LEINWEBER

Spätestens seit dem Filmklassiker „Lassie" wissen wir, Hund und Mensch können ziemlich beste Freunde werden. Die Collie-Hündin und der kleine Junge werden getrennt – eine bittere Geschichte – doch der Hund flieht, um zu seinem Freund zurückzukehren. Aber nicht nur aus einem Film kennt man solche Geschichten, fast jeder hat schon einmal eine emotional-freundschaftliche Verbindung zu einem Tier aufgebaut – ob es ein Häschen, eine Katze, ein Hund, ein Pferd oder ähnliches ist – Freundschaft zu Tieren ist auch im wahren Leben möglich.

Die perfekte Symbiose gehen Mensch und Tier natürlich nur ein, wenn der Mensch auch die entsprechende Verantwortung für die Haltung übernimmt. Wenn ich hier von Tierfreundschaft spreche, meine ich nicht alle unwürdigen Formen von Brutalität, Gefangennahme oder Unterwerfung gegenüber einem Tier. Vielmehr meine ich, dass man das Tier als eigenes Wesen anerkennt und mit ihm ein fürsorgliches Verhältnis eingeht. Dabei sei erwähnt, dass das eigentlich für alle Formen von Tieren gelten sollte, auch für Tiere, die nicht als Haustiere gehalten werden. Hierzu sei Christian Morgenstern zitiert, der richtig warnte: „Weh dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt."

Besonders bei Hunden – die in einer gesunden und ausgeglichen Haltung leben – denke ich manchmal: Sind sie die besseren Menschen? Ich habe einmal ein bitterlich weinendes Mädchen auf einer Parkbank sitzen sehen. Ihr Hund tollte zuerst noch mit anderen Hunden auf der Wiese. Dann sah er das Mädchen, lief schnell zu ihr, setzte sich neben sie und legte seine Schnauze auf ihre Füße. Das war ein Ausdruck von vollkommener Empathie, der Hund teilte die Trauer mit dem Mädchen. Welcher Mensch kann sich so komplett auf einen anderen Mensch einlassen? Ein Hund kann das, wozu nicht einmal manche Menschen fähig sind: Mitgefühl.

Man könnte natürlich abfällig sagen, Hunde sind abhängig vom Menschen und müssen tun, was er sagt. Aber man kann es auch genau anders interpretieren: Sie sind bedingungslos treu und lieben bedingungslos. Sie verstellen sich nicht, sind immer 100 Prozent authentisch. Dafür muss der Mensch sich dem Tier gegenüber aber auch 100-prozentig verantwortungsvoll verhalten. Das heißt: die Bedürfnisse des Tieres beachten. Einen Hund abrichten oder ein Pferd nur im Stall lassen gehört nicht dazu.

Tiere können alles mit dem Menschen teilen – Freude, Trauer, Glück und Schmerz. Sie schauen nicht darauf, wie wir aussehen, was wir anhaben oder wer wir beruflich sind. Sie sind dem Menschen ein großes Geschenk: Aufgrund ihrer großen Empathie werden Hunde aber auch Delphine zur Traumabewältigung eingesetzt, Hunde können Leben retten und Blinde begleiten. Auch wenn man ihnen beibringen muss, „bei Fuß" zu laufen, im Herzen sind sie zumeist immer gleichen Schrittes mit uns unterwegs. +++

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ZUR PERSON: Christina Leinweber, 1988 geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - inzwischen hat sie ihr 1. Staatsexamen in der Tasche. Gleichzeitig ist sie Mitarbeiterin bei osthessen-news.de, bezeichnet sich selbst als liberal-theologisch und kommentiert (seit 28 Wochen) in der neuen Serie "NACHGEDACHT" Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht. +++

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