"Geschockt!" - Volksbank reagiert auf Finanztest - Dispozinsen gesenkt

Der Schock war groß als die Volksbank Feldatal am gestrigen Dienstag das Ergebnis eines Tests von Stiftung Warentest erfuhr: Die Bank in der rund 2.500 Einwohner zählenden Vogelsberggemeinde sei die teuerste Bank in Deutschland, zumindest was die Höhe der Dispozinssätze angehe. Ein flächendeckender Vergleich unter 1.538 Instituten habe gezeigt, dass die Geldhäuser derzeit Dispozinsen von im Schnitt 11,31 Prozent verlangten, berichtet Stiftung Warentest in der aktuellen "Finanztest"-Ausgabe.

Es seien vor allem kleine und ländliche Institute, die laut Stiftung Warentest geradezu unverschämte Dispozinsen kassieren. Viele von diesen Geldhäusern nutzten "ihre Vormachtstellung" aus und verlangten teils "deutlich mehr als 13 Prozent". Insgesamt 119 Geldhäuser verlangen demnach 13 Prozent und darüber. Die höchsten Dispozinssätze hätten die Raiffeisenbank Taufkirchen-Oberneukirchen in Bayern und die Volksbank Feldatal in Hessen mit jeweils 14,75 Prozent verlangt.

Dieter Wiederspahn, Vorstand der Volksbank Feldatal, stellte sich am Dienstag den Fragen der zahlreichen Medien. "Wir waren überrascht und geschockt, als wir dies gehört haben. Wir haben sofort reagiert, und den Zinssatz um 1,8 Prozentpunkte auf 12,95 Prozent korrigiert", sagte Wiederspahn gegenüber osthessen-news. Wiederspahn machte zudem deutlich, dass der Dispozinssatz von 14,75 Prozent praktisch nie zur Anwendung gekommen sei. Auf dem Land kennen sich die Menschen und insbesondere auch die Kunden einer Bank. Da werde auch über Kredite gesprochen. Zudem würde bei möglicher Überziehung des Girokontos mit dem Kunden nach anderen Lösungen gesucht. (Hans-Hubertus Braune) +++