Sie haben heute die Wahl! - Gedanken von Christina LEINWEBER

22.09.13 - Sie haben heute die Wahl, sie dürfen wählen - nicht nur den Bundestag, sondern auch den Landtag! Es ist eine Ehre, in einem Staat mit entscheiden zu dürfen, das sollte jedem bewusst sein. Aber es sollte auch genauso eine Ehre sein, dass man sein Wort hält. Jetzt spreche ich direkt unsere lieben Politiker an, die uns in den letzten Wochen nur so mit Worten und Wahlslogans zugedonnert haben. Wenn sie heute unsere Stimme bekommen, sollten sie auch Wort halten und in die Tat umsetzen, mit was sie "uns" bekommen haben.

Und wie sieht das so im Allgemeinen aus? Nicht nur bezogen auf die Politiker, wie halten wir es denn mit Wort und Tat? Worte sind mächtig, alles läuft über sie - Verständigung und damit verbunden Beziehungsstiftung. "Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott" - so heißt es im Johannesevangelium. Biblisch gesehen hat Gott durch Kommunikation mit uns eine Beziehung aufgebaut. Das machen wir untereinander genau so. Wir reden miteinander, diskutieren, tauschen uns aus, trösten uns mit Worten und vieles weiteres. Es gibt genügend Worte, um alles auszudrücken, was uns am Herzen liegt, auch wenn uns manchmal dafür dir richtigen Worte fehlen können.

Und was kann noch fehlen? Die Tat! Worte erhalten nur durch ihre Umsetzung auch Authentizität. Man kann uns viel versprechen, man kann uns viel sagen - wir müssen es immer erst einmal glauben - ob es stimmt, wissen wir nicht. Und authentisch wird es sowieso erst, wenn Worte auch gehalten und realisiert werden. Die Verknüpfung von Wort und Tat sollte nicht nur Sache der Politiker sein, es geht uns alle an, authentisch zu sein und nicht nur hohle Phrasen parat zu haben.

Wenn wir sagen: "Ich bin für dich da", dann erhält dieser Satz erst durch die entsprechenden Taten auch Wert.  Außerdem müssen die Worte und Taten, die wir an unsere Mitmenschen richten, nicht immer groß sein. Oft reicht es auch einfach aus, wenn uns jemand in den Arm nimmt und fragt: "Was fehlt dir, kann ich dir helfen?" Den Politikern wird ja oft nachgesagt, dass sie viel reden und wenig davon umsetzen. Ob das stimmt, wird sich in den nächsten vier Jahren zeigen. Und wir? Wir können schon heute versuchen, unsere Worte auch durch unsere Taten authentisch werden zu lassen. Ansonsten werden wir vielleicht nicht mehr von unseren Mitmenschen "gewählt". +++

------------------------------------------------------------------
ZUR PERSON: Christina Leinweber, 1988 geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - inzwischen hat sie ihr 1. Staatsexamen in der Tasche. Gleichzeitig ist sie Mitarbeiterin bei osthessen-news.de, bezeichnet sich selbst als liberal-theologisch und kommentiert (seit 37 Wochen) in der neuen Serie "NACHGEDACHT" Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht. +++