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OB Gerhard Möller und Moritz Neumann enthüllten das neue Straßenschild der Maharam-Schiff Straße -

FULDA

Neue Maharam-Schiff Straße - namhafter Fuldaer Rabbiner und Gelehrter

29.10.13 - Feierlich enthüllten Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller und der Vorsitzende des Landesverbandes jüdischer Gemeinden in Hessen, Moritz Neumann, das neue Straßenschild und die Gedenktafel der Maharam-Schiff Straße in Fuldas Innenstadt. „Natürlich hätte es auch eine größere oder repräsentativere Straße sein können, aber der historische und lokale Bezug spielt hier eine besondere Rolle", erklärte Neumann den 25 Besuchern der Namensgebung. Die Maharam-Schiff Straße verbindet von nun an die Rabanus- mit der Lindenstraße und verläuft parallel zur Bahnhofsstraße zwischen der Genossenschaftsbank und dem Jerusalem-Platz.

„Mit dem Jahr 2013 schreiben wir ein besonders geschichtsträchtiges Jahr, was das deutsch-jüdische Verhältnis angeht", rief der Oberbürgermeister in Erinnerung, „vor 80 Jahren kamen die Nationalsozialisten an die Macht, vor 75 Jahren war die Reichspogromnacht." Nun setze man auf dem Boden des ehemaligen jüdischen Friedhofs ein Erinnerungszeichen im Namen einer besonderen Persönlichkeit des Judentums in Fulda. „Der Rabbiner Schiff hat schon im Alter von 17 Jahren in Fulda außerordentlich gewirkt", berichtete Möller. Der Ort direkt neben dem Jerusalemplatz sei für die Stadt und die jüdische Gemeinde ein besonderer Ort: „Eine Gedenktafel erinnert daran, dass hier die letzte Ruhestätte unserer jüdischen Mitbürger zerstört und entehrt wurde und es soll ein Zeichen der Ablehnung solchen Handelns sein",sagte Möller.


„Das, was Fulda in der katholischen Welt ist - eine Stadt mit einem besonderen Namen - das war sie - bis 1933 die Nazis an die Macht kamen, auch in der jüdischen Welt", berichtete Moritz Neumann. „Namhafte Rabbiner, wie eben Maharam Schiff, haben hier über die Jahrhunderte gewirkt und gelehrt." 

Maharam Schiff

Meir ben Jakob ha-Kohen Schiff, genannt MahaRaM, wurde 1605 in Frankfurt am Main geboren und kam schon mit jungen 17 Jahren als Rabbiner nach Fulda. Von 1622 an wirkte er 18 Jahre in der heutigen Barockstadt als bedeutender Talmud-Gelehrter und Kabbalist. Auf der Internetplattform des Zentralrates der Juden in Deutschland wird die Kabbala als  eine jüdisch-mystische Lehre, eine Philosophie, eine Geheimlehre aus dem 12. Jahrhundert, definiert. Im Jahre 1641 soll er auf die berühmte Prager Schule berufen worden sein. Auf dem Weg dorthin ist Schiff mit nur 36 Jahren verstorben. Er hinterließ einen großen Namen und guten Ruf.

Die jüdische Gemeinde bedanke sich für dieses Zeichen der Gemeinschaft und die Erinnerungstafel, die von der Genossenschaftsbank gestiftet wurde. Neumann war sich sicher, dass Fragen nach dem Straßennamen entstehen werden: „Sollte jemand nach dem Namen Maharam Schiff fragen, so kann eine nachgeholte Lektion in jüdischer Geschichte und ein wenig Volkshochschule im Alltag nicht schaden. Jedenfalls wünsche ich mir, dass über diese Straße nur Positives zu hören sein wird."  (jub)+++

Auch eine Gedenktafel wurde enthüllt

Bilder: Julius Böhm

Maharam Schiff war ein bedeutender Fuldaer Rabbiner

Moritz Neumann, Vorsitzender des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Hessen, erzählte ...

Direkt neben dem Jerusalem-Platz in Fuldas Innenstadt ist die neue Straße gelegen ...

Diese Gedenktafel erinnert an den ehemaligen jüdischen Friedhof


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