Wer kennt noch Amiga 500 und C64?

16.12.13 - Jedes Jahr kommt mehr Technik unter den Weihnachtsbaum – doch Viele wissen gar nicht mehr, wo moderne Smartphones, Konsolen und Tablets eigentlich ihre Wurzeln haben. Deshalb hat Roman Kessler aus Fulda und Bastler vom Projekt Nerd-Dreams.com, jetzt das Retro-Rechner-Quartettspiel mit 32 Computer-Klassikern gemacht, das gleich doppelt retro ist: Auf altmodischen Papierkarten statt auf Bildschirmen treten Computer-Klassiker wie "Commodore C64", "Amiga 500", "Schneider CPC 464" und "Apple Lisa" gegeneinander an.

Sogar seltene Stücke aus der Computer-Steinzeit hat Kessler gemeinsam mit zwei Sammlern aus Offenbach und Karlsruhe extra dafür ausgegraben. Beispielsweise die „Olivetti Programma 101" aus dem Jahre 1965, die als erster echter „Desktop Computer" gilt – also nicht wie die Vorgänger seit Konrad Zuse ganze Hallen füllte, sondern sich auch für den Gebrauch im Büro eignete. Die fast 50 Jahre alte Olivetti gehört zum Fundus von Boris Jakubaschk, der Homecomputermuseum.de betreibt.

Die Leistung solcher Ur-Rechner wie der „Olivetti Programma 101" kann heute jeder Taschenrechner überbieten. Trotzdem ist die Olivetti im Retro-Rechner-Quartett von Nerd-Dreams.com eine wertvolle Karte: Sie be"sticht" im Vergleich durch ihr Baujahr und das hohe Gewicht. Neuere Rechner (bis zum Jahr 2001) gewinnen durch schnellere Chips oder mehr RAM. So bleibt das Spiel stets spannend. Interessant sind auch die unterschiedlichen Preise und die Wertentwicklung, die aufwendig ausgerechnet wurden.

„Beim Spielen hat das Retro-Rechner-Quartett denselben Effekt wie Auto-Quartette: Um zu gewinnen, muss man die Karten kennenlernen. So wird den Spielern schnell klar, wie viel sich seit der Computer-Steinzeit getan hat", sagt Roman. Das Retro-Rechner-Quartett war 2013 übrigens eine der erfolgreichsten Crowdfunding-Aktionen überhaupt auf der deutschen Plattform startnext.de. Ursprünglich sollten via Crowdfunding nur knapp 500 Euro eingespielt werden. Am Ende waren es mehr als 3.000 Euro.

„Das war wirklich der Wahnsinn. Ich möchte mich bei den Unterstützern aus ganz Deutschland bedanken, die das möglich gemacht haben", sagt Roman. „Crowdfunding ist wirkliche eine tolle Möglichkeit, seine Ideen zu testen und kreative Projekte umzusetzen."
Dank des großen Zuspruchs konnten das Spiel bei einer traditionellen Quartettschmiede (ASS Altenburger) "Made in Germany" gedruckt und aufwendig gelayoutet werden. Das Retro-Rechner-Quartett bietet 33 Karten mit Spielanleitung, die in der typischen 80er-Jahre Plastikverpackung und Zellophan eingepackt sind. Es eignet sich für zwei bis vier Mitspieler von 6-99 und trägt das CE-Zeichen. Das Retro-Rechner-Quartett von Nerd-Dreams.com kostet 11 Euro und kann auf www.Nerd-Dreams.com bestellt werden.

Das Nerd Dreams-Projekt kennt man übrigens vom "Nerd Dreams Kalender 2013" – der ging vor einem Jahr viral um die ganze Welt und hatte den gleichen Grundgedanken wie das Retro-Rechner-Quartett: dem digitalem Leben ein Denkmal zu setzten. „Technik bestimmt unser Leben, weil sie uns verbindet. Das war schon mit den Autos so. Computer und Internet sind darin noch schneller", sagt Roman. „Das Retro-Rechner-Quartett von Nerd-Dreams.com macht das spielerisch deutlich."+++