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Rollstuhl-Team SPORT GRENZENLOS putzt TTC Maberzell
27.01.14 - Die Woche der Inklusion ist beendet, aber sie war ein voller Erfolg: „Unsere paralympischen Athleten haben einiges in den Herzen und Köpfen der Menschen bewegt", zieht Matthias Leilich, Lions-Club Präsident, das Resümee der Inklusionstour. Fulda hat bewiesen: Behinderte gibt’s hier nicht. „Die Paralympians haben viele Menschen mit ihren sportlichen Leistungen zum Staunen gebracht. Wir sind auf dem richtigen Weg und mit der vergangenen Woche komplett zufrieden."
In der Esperantohalle stieg dann am Sonntag das große Finale. Das Rollstuhltischtennis-Turnier um die „sport grenzelos Trophy". Mit am Start das sport grenzenlos-Team, die Bundesliga-Stars des TTC RhönSprudel Fulda Maberzell und die Jugendmannschaft SG Hettenhausen, die in der Hessenliga für Furore sorgt. In den letzten Wochen haben sich die Maberzeller und die Hettenhäuser im Rollstuhl auf das Turnier vorbereitet. Gar nicht so einfach: „Es ist schon etwas anderes, wenn die Beinarbeit komplett wegfällt. Außerdem ist die Perspektive deutlich tiefer – eindeutig gewöhnungsbedürftig", verriet Kevin Unger, Youngster der SG Hettenhausen, im Gespräch mit ON.
Doch die Junioren schlugen sich beachtlich gegen die Rollstuhlprofis. Spannende Ballwechsel sorgten für prächtige Stimmung bei den rund 700 Zuschauern in der Esperantohalle. Doch am Ende hatten die hettenhäuser Neulinge im Rollstuhl keine Chance. Mit geschickten kurzen Angaben und dem sogenannten „Tetra-Loop", bei dem man den Ball mit viel Unterschnitt anspielt, sodass er auf der Platte stehen bleibt und man ihn nicht erreichen kann, zogen sie den Hettenhäusern den Zahn. Im zweiten Match ging es für die Junioren gegen ihre Idole vom TTC Maberzell – natürlich auch im Rollstuhl. Standesgemäß siegten die Profis, aber die Hessenliga-Junioren konnten die ein oder andere Duftmarke setzen und die Maberzeller ärgern.
Im Finale dann das I-Tüpfelchen auf einer erfolgreichen Woche für den Behinderten-Sport. Das sport grenzenlos-Team traf auf den Bundesliga-Tabellenführer. In einem hart umkämpften Rollstuhlmatch auf weltklasse Niveau schafften die Außenseiter die Überraschung. Secuk Cetin und Tom Schmidberger waren eine Nummer zu groß für Mannschaftseuropameister Patrick Franziska und Philipp Floritz. Das "Rolli-Team" hat den Zuschauern eindrucksvoll bewiesen, dass das Wort "behindert" fehl am Platz ist. Absoluter Spitzensport, trotz Rollstuhl. Friedhelm Susok, der das Turnier moderierte ließ die Laola durch das Publikum schwappen, bevor Philip Bölter mit seiner Band die Halle rockte. (Julius Böhm) +++