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EICHENZELL Nazi-Parolen auf Skaterrampe

Bürgermeister KOLB: "Das sind Vollidioten"

20.03.14 - Nazi-Schmierereien in Eichenzell (Landkreis Fulda): Der Skatepark an der Kreisstraße 60 zwischen Eichenzell und Melters, nahe der Von-Galen-Schule, ist völlig verunstaltet. Bisher unbekannte Täter haben vermutlich in den letzten Tagen die komplette Half-Pipe mit Nazi-Parolen besprüht. Die Täter bezeichnen den Ort als „Nazi-Area", fordern den Nationalsozialismus zurück und sagen antifaschistischen Gruppen den Kampf an.

Eichenzells Bürgermeister Dieter Kolb (parteilos) ist besorgt. Auf der Heimreise aus der irischen Partnerstadt Wicklow hat er von den Vorfällen erfahren: „Mich haben Jugendliche über Social Media informiert. Wir haben natürlich sofort Strafanzeige erstattet." Der ehemalige Bundespolizist kennt sich mit Sprayern aus: „Für viele von ihnen ist es Kunst, was sie machen. Dass sie eine Straftat begehen und großen Schaden anrichten, ist ihnen nicht bewusst. Doch wer rechte Parolen verbreitet, begeht keinen ‚Dumme-Jungen-Streich’ mehr. Das sind, entschuldigen Sie den Begriff, Vollidioten. Das dürfen und werden wir nicht dulden." 

Dem Rathauschef sind keine Nazi-Gruppen in seiner Gemeinde bekannt. Es sei zwar nicht das erste Mal gewesen, dass im Raum der Großgemeinde Eichenzell rechtes Gedankengut verbreitet worden sei, aber er gehe von Einzeltätern aus. „Ich habe gerade bei den Nazi-Parolen eine besondere Empfindlichkeit", verrät Kolb osthessen-news.de, „wir werden mit allen Mitteln dem entgegenwirken." 

Natürlich sollen die Parolen und Zeichen so schnell wie möglich von der Skaterrampe verschwinden. Dies kann jedoch erst geschehen, sobald die Polizei den Tatort freigibt. „Wir werden eine Spezialfirma beauftragen müssen, da man die Farbe auf der Skaterrampe nicht einfach übersprühen oder wegwischen kann – unsere Jugend soll dort ja weiterhin die Zeit im Freien genießen und nicht ausrutschen", erklärt Kolb. Dieses Geld nehme man als Gemeinde gerne in die Hand, um die Verbreitung solcher Parolen im Keim zu ersticken.

Es entstand ein vorläufig geschätzter Sachschaden von etwa 3.000 Euro. Die Kripo Fulda ermittelt wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, was mit Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet werden kann. Hinweise bitte an das Polizeipräsidium Osthessen unter Telefon 0661 / 105-0 oder jede andere Polizeidienststelle.(Julius Böhm)+++

Fotos: Julius Böhm


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