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Die an Leukämie erkrankte Sabine Trabandt gemeinsam mit ihren Töchtern Meike (li.) und Annina. -

LAUTERBACH Diagnose Blutkrebs

Typisierung am 6. April in Eichhof Krankenhaus kann Leben retten

26.03.14 - Kurz vor Weihnachten 2013 kam die verheerende Nachricht, die das harmonische Familienleben der Trabandts aus Lauterbach-Maar in einen emotionalen Ausnahmezustand versetzte. Sabine Trabandt, die Mutter von Meike (27) und Annina (24), hat Blutkrebs.

„Wir hatten das Gefühl, uns wird der Boden unter den Füßen weggezogen", erinnert sich Meike Trabandt. Die junge Frau hatte nach viereinhalb Jahren an der Nordsee erst im Januar 2013 ihren Lebensmittelpunkt wieder zurück ins Elternhaus nach Maar verlegt. Binnen weniger Tage musste ihre Mutter ins Klinikum nach Fulda, um sich einer ersten Chemotherapie zu unterziehen. Gut fünf Wochen vergingen, ehe Sabine Trabandt zum ersten Mal wieder nach Hause durfte. „Durch die Diagnose mussten wir unseren Alltag erst einmal neu ordnen", sagt Meike, die gemeinsam mit ihrer Schwester nicht untätig zuhause saß, sondern mit Unterstützung von Kollegen ihrer Mutter aus dem Krankenhaus Eichhof, Pfarrer Theo Günther und Freunden der Familie erste Schritte für eine Spenden- und Typisierungsaktion einleitete.

Zeitgleich sucht die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) fieberhaft nach einem passenden Spender. Bis heute konnte dieser sogenannte „genetische Zwilling" jedoch nicht gefunden werden und alle Hoffnungen ruhen nun auf eben dieser Typisierungsaktion am Sonntag, 6. April, von 11 bis 16 Uhr im Atrium des Medizinischen Zentrums Eichhof in Lauterbach. 

Die Verantwortlichen am Medizinischen Zentrum Eichhof, Verwaltungsdirektor Dr. Christof Erdmann und Ärztlicher Direktor Dr. Dr. Christoph Herda, machten nach der ersten Anfrage aus den Reihen des Kollegiums für eine solche Maßnahme eine Zusage und prüften mit Einverständnis von Sabine Trabandt, ob die Leitfäden der DKMS für eine Typisierung im Hause umgesetzt werden können. Parallel dazu organisierte die Pressereferentin Marika Heiß den Druck von Plakaten und Flyern, die mithilfe des Krankenhauspersonals, des hauseigenen Fahrdienstes und Freunden und Verwandten der Familie im Vogelsbergkreis und im Landkreis Fulda verteilt wurden. Über 600 Firmen und Vereine in der Region wurden angeschrieben und um Unterstützung gebeten.

„Die Resonanz ist gut, doch viele Menschen wissen nicht, dass die Typisierung für diejenigen, die sich testen lassen wollen, kostenlos ist", erklärt Marika Heiß. Zwar koste jede Typisierung eines Stammzellspenders die DKMS etwa 50 EUR, doch die Testpersonen müssen für diese Kosten nicht aufkommen. „Natürlich rufen wir zu Spenden auf, denn es gibt ja viele Menschen, die sich nicht testen lassen wollen oder können, aber die Aktion mit einem Obolus unterstützen möchten", erklärt Dr. Dr. Christoph Herda, der selbst schon als Spender für einen Erkrankten in der Schweiz zur Verfügung stand und verweist auf ein Beispiel: „Wenn sich 1.000 Menschen testen lassen, dann entstehen der DKMS 50.000 Euro an Kosten. Derzeit haben wir ein Spendenaufkommen von etwa 8.000 EUR, das bedeutet, die DKMS müsste 42.000 Euro selbst aufbringen. Das ist für eine gemeinnützige Organisation, die sich ausschließlich aus Spenden finanziert, ein ziemlicher Kraftakt."

Mithilfe des DRK Kreisverbands Lauterbach hat die Familie Spendenboxen aufgestellt und eine Kuchenverkaufsaktion im REWE Supermarkt in Lauterbach, die von den Müttern des Kindergartens Landenhausen unterstützt wurde, brachte über 500 EUR ein. Ein weiterer Kuchenverkauf findet am 30. März, am Kirmessonntag in Maar statt.Unterstützung erfahren die Trabandts auch aus den Reihen der Firmen der Region. Ein Unternehmen aus Angersbach hat 1.000 EUR gespendet und das Krankenhaus Eichhof hat die Organisation für die Typisierung übernommen. „Wir benötigen 40 Mitarbeiter, die sich für die Abwicklung von der Datenerfassung bis zur Blutentnahme am 6. April zur Verfügung stellen", erklärt die Pflegedienstleitung Ingeborg Schaub-Eiffert und freut sich sehr darüber, dass die personelle Ausstattung bereits in trockenen Tüchern ist. Neben dem pflegerischen Fachpersonal haben sich auch viele Ärzte bereit erklärt, mitzuarbeiten.

„Der zeitliche Aufwand für die einzelne Typisierung hält sich in Grenzen. Zwischen 20 Minuten und einer halben Stunde sollte man einplanen", erklärt Marika Heiß. „Natürlich haben wir mit Unterstützung durch unsere Lieferanten auch dafür gesorgt, dass für die potenziellen Knochenmarkspender, egal um welche Uhrzeit sie zu uns ins Krankenhaus kommen, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen angeboten wird. Der Verkaufserlös wird ebenfalls der Typisierungsaktion gespendet", so die Pressereferentin. Alle Beteiligten hoffen auf eine rege Teilnahme an der Typisierungsaktion, schließlich geht es in erster Linie darum, einen passenden Spender zu finden. „Unsere Mutter ist das Herz der Familie und sie fehlt uns so sehr, wenn sie nicht zuhause ist. Wir wünschen uns nichts mehr, als dass sie mithilfe eines passenden Spenders wieder gesund wird", appelliert Meike Trabandt an die Menschen in der Region, sich testen zu lassen.+++


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