Überwältigendes Echo bei Typisierung: 844 Blutspender - VIDEO

07.04.14 - Ein ganzes Krankenhaus und viele Freiwillige kämpfen. Sabine Trabandt (53) ist Krankenschwester und Kollegin von 650 Mitarbeitern. Die Mutter zweier Töchter stand mitten im Leben - bis zur Schockdiagnose: Leukämie. Sie braucht dringend eine Knochenmarkspende. Weltweit ist noch kein genetischer Zwilling gefunden worden. Neue Hoffnung gab jetzt die Typisierung in Lauterbach (Vogelsbergkreis). Am Sonntag pilgerten 844 potentielle Lebensretter zum Medizinischen Zentrum Eichhof. "Es war überwältigend", sagte Organisatorin Marika Heiß vom Eichhof-Krankenhaus. An den zwölf Blut-Abnahmestellen war fast fünf Stunden permanent Betrieb. 80 freiwillige Helfer waren im Dauereinsatz.

"Sabine will leben" - unter diesem Motto stand die Typisierung in Kooperation mit der  Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Es war ein dramatischer Appell zur Hilfe, den die Bevölkerung im Vogelsberg stark bewegte. Sportvereine, Feuerwehren, Kegel-Clubs - sogar mit Bussen kamen die Spender von jeweils fünf Milliliter Blut. Es ist eine geringe Menge, die jetzt oder später Leben retten kann. "Die Proben gehen sofort in ein Labor und werden dann analysiert und in die Datei aufgenommen", erklärte DKMS-Mitarbeiter Christian Werheid im Gespräch mit osthessen-news.de.

Einer der Spender: der Urologe Dr. Tomislav Kalem. "Sabine ist meine Mitarbeiterin - ich hoffe sehr, dass sie Glück hat und sich ein Spender findet." Auch der Schirmherr Rainer-Hans Vollmöller (CDU) unterstützte die Aktion. "Es ist wichtig dieses Thema in die Öffentlichkeit zu tragen." Von der Zahl, dass nur vier Millionen Menschen in der DKMS-Datei registriert sind, war der Bürgermeister überrascht.

Bei dieser Typisierung sind rund 7.500 Euro an Spenden zusammen gekommen - denn ohne Geld, kein Leben. Eine Stammzellenregistrierung kostet 50 Euro. Die große Unterstützung ist ein Zeichen, das Mut macht - auch für andere Menschen, die an Blutkrebs erkrankt sind. (Christian P. Stadtfeld). +++