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REGION Baum des Jahres 2014 stark verbreitet

Trauben-Eiche: Einer der wertvollsten Bäume

24.04.14 - Sie kann 800 bis 1000 Jahre alt und bis zu 40 Meter hoch werden: Die Trauben-Eiche, die auch in Mittelhessen weit verbreitet ist und zum Baum des Jahres 2014 gekürt wurde. Aufgrund ihrer kräftigen Pfahlwurzel ist sie äußerst sturmfest und gilt deshalb auch folglich im Volksmund als Symbol für Kraft, Stärke und Standfestigkeit. Sie findet sie sich häufig auf Wappen, Orden und Abzeichen wieder. Aber nicht nur das: Die Trauben-Eiche, die vor allem außerhalb des Waldes ein imposantes Ausmaß erreichen kann, bietet vielen Tieren Lebensraum wie kaum ein anderer Baum und liefert zudem wertvolles Holz, erläutert Reiner Diemel, Leiter der Oberen Forstbehörde im Regierungspräsidium Gießen, anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tags des Baumes am 25. April.  

Eichenholz war schon immer ein begehrter Rohstoff. Fast noch wichtiger war in früheren Jahrhunderten aber die Bedeutung der Eichenwälder für die Schweinemast. Die Eicheln sind sehr nahrhaft und waren, bevor sich vor rund 150 Jahren der Feldanbau von Viehfutter ausbreitete, die wichtigste Futterquelle für die in den Wäldern gehüteten Schweine. Viele der heutigen Eichenwälder sind daher von Menschenhand geschaffen worden, zumal der Bedarf für den Bau von Fachwerkhäusern wie auch für den Schiffsbau anwuchs. Da das Holz sehr hart, zäh, fäulnisresistent und gut zu bearbeiten ist, wurde teilweise Raubbau an den Eichenwäldern betrieben. Mit der Einführung der nachhaltigen Forstwirtschaft zu Beginn des 18. Jahrhunderts verbesserte sich diese Situation deutlich.  

Eichenholz wird auch heute noch überall dort verwandt, wo es auf Dauerhaftigkeit ankommt: etwa als Bauholz, für Masten und Schwellen, für Treppen oder als Möbelholz. Besonders hochwertige Stämme, wie sie etwa jeden Spätherbst auf dem Eichen-Wertholzplatz im Krofdorfer Forst zur Versteigerung kommen, gehen in die Furnierherstellung oder werden zum Fassbau verwendet. Ein solcher Stamm, so Diemel, könne dem Forst schon einmal mehrere tausend Euro einbringen, erfordere aber auch 200 Jahre Geduld und Pflege des Försters.   Für den Naturhaushalt sind vor allem alte Eichenwälder von besonderer Bedeutung. Sie bieten wertvollen Lebensraum für viele Tierarten. Über 500 verschiedene Insektenarten können auf und von Eichen leben. Dies lockt zahlreiche Vögel und Kleinsäuger an, die zudem in den Höhlen und Spalten alter Bäume gern ihre Kinderstuben oder Winterquartiere anlegen. Eines der bekanntesten Tiere, das auf alte Eichen angewiesen ist, dürfte der eindrucksvolle Hirschkäfer sein.  

Die Trauben-Eiche (die Eicheln sitzen in kleinen Trauben nahe am Zweig) bevorzugt das tiefere Bergland und ist deshalb im heimischen Raum nach der Rotbuche der häufigste Waldbaum. Ihre „Schwester“, die Stieleiche, wächst dagegen eher in Auenbereichen.  +++


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