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- Foto: Dieter Schütz / pixelio.de

REGION Gehen ohne Abschluss?

Caritas: Zahl der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss rückläufig

24.07.14 - „Über 47.600 Jugendliche haben im Jahr 2012 die Schule ohne einen Abschluss verlassen“, kritisiert Caritas-Präsident Dr. Peter Neher angesichts aktueller Zahlen, die der Deutsche Caritasverband jetzt ausgewertet hat. Immerhin sei die Quote der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss von sechs Prozent im Jahr 2011 auf 5,6 Prozent im Jahr 2012 gesunken. „Dies zeigt zwar eine leichte Besserung. Doch jeder Jugendliche, der die Schule ohne einen Abschluss verlässt, ist einer zu viel“, betont Neher. Einen Ausbildungsplatz und damit eine berufliche Perspektive zu finden sei ohne einen Schulabschluss für diese jungen Menschen kaum möglich.

Den größten Einfluss auf die Quote der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss hat nicht wie häufig vermutet die finanzielle Situation einer Kommune. Entscheidend sind vielmehr der Anteil der Förderschüler und die Arbeitslosenquote. „Die Ergebnisse zeigen deutlich: Wenn vor Ort, Politik, Schulen, Arbeitsämter und Wirtschaft kooperieren, schaffen mehr Schüler einen Abschluss. Mit einem Mix aus Schulsozialarbeit, frühen Hilfen, Berufsorientierung, Elternarbeit und Angeboten für schulmüde Jugendliche können wir also Kinder effizient darin unterstützen, einen Schulabschluss zu erlangen“, macht Neher deutlich.

Auch im dritten Jahr der Auswertung zeigen sich zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern deutliche Unterschiede in der Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss. So verlassen in Bayern 4,6 Prozent der Schüler die Schule ohne Abschluss, wohingegen es in Sachsen-Anhalt rund elf Prozent sind. Insgesamt sind jedoch die Quoten der Schulabgänger ohne Abschluss mit Ausnahme der des Saarlands gesunken.

Auf Kreisebene in Osthessen im Bereich des Bistums Fulda ist die Entwicklung uneinheitlich und leider nicht durchgängig positiv: Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch verweist auf die Landkreise Fulda und Main-Kinzig-Kreis, in denen die Quote gegen den Trend sogar um fast einen Prozentpunkt gestiegen ist. So verließen 2012 im Landkreis Fulda 4,39 % (Vj: 3,38 %) im Main-Kinzig-Kreis 5,30% (Vj: 4,55%) der Abgangsschüler die Schule ohne Hauptschulabschluss.

Auch Juch benennt Schüler-Betreuungsprogramme, die mit zur Stabilisierung des sozialen Umfelds beitragen sollen, sowie eine im Schulkonzept integrierte Berufsorientierung als wesentliche Aspekte, die in der Bildungspolitik verstärkt Beachtung finden sollten. „Gerade junge Menschen benötigen eine Vorstellung von Ausbildungsberufen und realistischen Berufsbildern“, unterstreicht der Fuldaer Caritasdirektor. Die Caritas selbst biete zum Beispiel mit den SymPaten in Marburg individuelle Begleiter für die Schüler zum erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf an. „An Schulsozialarbeit und Förderprogrammen darf keinesfalls gespart werden, denn hier investiert die Gesellschaft letztendlich in ihre eigene Zukunft!“ +++


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