Steinbach holt sich das Double - WEBER hadert mit Schiri

26.05.16 - Der SV Steinbach setzt seinem Titel in der Verbandsliga noch einen drauf und hat das Finale des Kreispokals Lauterbach-Hünfeld gegen den Hünfelder SV mit 4:2 (1:1,2:2) nach Verlängerung für sich entschieden. In einer über 120 Minuten intensiven Begegnung am Mittwochabend siegten die Schützlinge von Karl-Josef Müller, weil Florian Münkel und Petr Kvaca in der Verlängerung die entscheidenden Tore markierten.

„Er hat seine Linie verloren. Hätte er das ganze Spiel so gepfiffen, hätte ich nichts gesagt“, haderte HSV-Trainer Dominik Weber nach dem Schlusspfiff mit der Leistung des Unparteiischen Nicholas Dostal, der in zwei Szenen aus Gäste-Sicht gänzlich daneben lag: erst kam Steinbachs Sascha Schleinig im Laufduell mit Hünfelds Steffen Witzel zu Fall. Dostal entschied auf Freistoß, den Julian Rohde trat. HSV-Torwart Sebastian Ernst lenkte den scharfen Ball an die Latte und von dort fiel die Kugel vor Steffen Trabert, der nur noch einköpfen musste – 3:2 SVS (95.). Dann fiel Petr Kvaca im Laufduell mit Johannes Helmke – und Schiri Dostal zeigte auf den Punkt. Von dort scheiterte aber Kvaca an Ernst (104.).

In Minute 107 machte es Kvaca aber besser und markierte nach schöner Vorlage von Michael Wiegand den 4:2-Endstand. „Mir tun die Jungs leid. Sie haben sich heute mehr verdient. Für Steinbach war es ein glücklicher Sieg“, resümierte Weber den vorangegangenen Pokal-Fight, der für viele hitzige Situationen sorgte. Klare Möglichkeiten waren zunächst Mangelware, für Steinbach vergaben Münkel (8.) und Kvaca (13.) die ersten aussichtsreichen Chancen. Und für Hünfeld probierte es Kevin Krieger aus der Distanz, SVS-Keeper Marc Motzkus klärte per Faust (10.). Nach einer halben Stunde dann die Führung für die Hausherren: Kvaca setzte sich im Strafraum durch, scheiterte an Ernst, aber Münkel stand goldrichtig und schob nur noch ein (35.). „Wir haben nach 15 Minuten das Spiel dominiert und dann auch verdient geführt“, sagte Steinbachs Trainer „Kalle“ Müller, „aber wir haben Hünfeld wieder zurück ins Spiel gebracht.“

Denn kurz vor der Pause sorgte Christoph Neidhardt für den Ausgleich: Robert Simon legte einen hohen Ball auf Thorsten Trabert, der klug in die Lücke zu Neidhardt steckte. Hünfelds Nummer 17 blieb vor Motzkus ganz cool und netzte ein (43.). In Halbzeit zwei dann gar die Führung für den Gast, nachdem sich Neidhardt stark gegen Fabian Wiegand behauptete und in die Mitte zu Simon legte, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (58.). Zuvor hatte Neidhardt eine gute Chance am langen Pfosten vorbei gesetzt (50.). Dann verflachte das Spiel und es wurde zunehmend ruppig. „Es war von Minute eins bis 120 ein sehr intensives Spiel von beiden Mannschaften“, hielt Weber fest. Zunächst war es Münkel, der nach einem Freistoß von Rohde erneut richtig stand und eine Hünfelder Verlängerung die Maschen köpfte (71.).

„Ich denke, dass wir aufgrund der Verlängerung verdient gewonnen haben“, befand Steinbachs Müller und lag damit nicht ganz falsch. Denn von Hünfeld kam nicht mehr viel, die Hausherren dominierten und hatten durch Münkel (92., 93., 97.) weitere aussichtsreiche Möglichkeiten. „Wir wollten heute noch einmal alles raus hauen und uns nichts vorwerfen lassen“, sagte Müller, der mit diesem Steinbacher Pokalsieg die Phalanx des Hünfelder SV durchbrach. Denn seit 2009 holte sich Jahr für Jahr der HSV den Kreispokal Lauterbach-Hünfeld. (the)

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

SV Steinbach: Marc Motzkus - Steffen Trabert, Fabian Wiegand, Michael Wiegand, Florian Münkel, Petr Paliatka, Petr Kvaca (118. Marcel Ludwig), Sebastian Bott, Alex Terentew (70. Heiko Petrasch), Marcel Ludwig (76. Sascha Schleinig), Julian Rohde.

Hünfelder SV: Sebastian Ernst – Thorsten Trabert, Leon Lekaj, Niklas Wahl (46. Lukas Budenz), Robert Simon (82. Sven Sorian), Kevin Krieger, Steffen Witzel, Oliver Krenzer, Christoph Neidhardt (70. Felix Kircher), Daniel Orth, Johannes Helmke.

Schiedsrichter: Nicholas Dostal (Eiterfeld).

Tore: 1:0 Florian Münkel (34.), 1:1 Christoph Neidhardt (43.), 1:2 Robert Simon (58.), 2:2 Florian Münkel (71.), 3:2 Steffen Trabert (95.), 4:2 Petr Kvaca (107.).

Zuschauer: 400.

Besonderheit: Sebastian Ernst (Hünfeld) pariert Foulelfmeter von Petr Kvaca (103.). +++