Meik VOLL trifft mit Flieden auf seinen Heimatverein Petersberg

26.08.16 - In Petersberg ist Meik Voll aufgewachsen. Beim dortigen Fußball-Klub, dem RSV, durchlief Voll von der Jugend bis zu den Herren sämtliche Mannschaften. 18 Jahre blieb der 41-Jährige am Waidesgrund, ehe er sich aufmachte, um neue Herausforderungen zu suchen. Am Freitag (18:15 Uhr) empfängt Voll als Trainer mit dem SV Flieden den Verbandsliga-Aufsteiger RSV Petersberg. Ein Duell, das für Voll wie eine Reise in die Vergangenheit ist.

„In der Führung des Vereins sind die Leute, mit denen ich früher noch gespielt habe. Es ist zwar nicht so, dass wir täglich Kontakt haben, aber der Draht reißt natürlich nicht ab“, sagt Meik Voll vor dem Spiel mit seinem Heimatverein zu ON|Sport. Klar, dass die Begegnung zwischen dem Ab- und Aufsteiger ein besonderes ist. „Ich verfolge und habe auch schon immer sämtliche Ergebnisse von Petersberg verfolgt. Aber am Freitag gilt es, das Spiel zu gewinnen. Da ist die Geschichte für 90 Minuten egal“, sagt Meik Voll.

Der 41-Jährige ist in Petersberg aufgewachsen und kickte 18 Jahre für den RSV ...

Nun ruhen für 90 Minuten die Freundschaften zu seinem alten Klub

Meik Voll wie man ihn kennt: an der Seitenlinie mit Leidenschaft dabei ... ...Fotos (3): Carina Jirsch

Einer seiner Mentoren zu Petersberger Zeiten war Jürgen Krawczyk, unter dem Voll einst als Stürmer begann und dann zum linken Verteidiger wurde und mit dem Meik Voll später als Co-Trainer Borussia Fulda betreute. Dazwischen war er sieben Jahre bei den Buchonen, spielte am Fliedener Weiher in der Hessenliga und kehrte vor seinem Engagement als Spielertrainer in Neuhof zum RSV zurück. „Das war immer so von mir geplant gewesen, dass ich zum Abschluss noch einmal in Petersberg spiele“, sagt Voll. Mit Andreas Brzoza und Boris Aschenbrücker stehen noch zwei Spieler im RSV-Kader, mit denen Voll einst noch zusammen spielte. Zudem kickt sein Schwager Philipp Mötzung seit dieser Saison in Petersberg, wohin er aus Flieden ging.

„Ich wünsche Petersberg den Klassenerhalt, aber mit ihrem ersten Sieg sollen sie doch bitte bis nach unserem Spiel warten“, flachst der 41-Jährige, der seit 21 Jahren bei der Bundeswehr ist, und von einer schweren Aufgabe gegen das noch punktlose Schlusslicht spricht. „Wir waren vor kurzem noch in der gleichen Lage wie Petersberg und sollten den Gegner nicht unterschätzen“, warnt Voll seine Schützlinge nachdem die Formkurve zuletzt wieder nach oben zeigte.

... peitscht er seine Schützlinge nach vorne

Noch ist die Bilanz in der Verbandsliga nicht so wie erhofft ...

... aber Meik Voll und der SV Flieden wollen bald wieder mehr Grund zum Jubeln haben ...Fotos (3): Julius Böhm

Seit vier Jahren ist Voll mittlerweile in Flieden als Übungsleiter tätig. Erst als Trainer der zweiten Mannschaft, dann als Verantwortlicher der Hessenliga-Mannschaft, mit der er im letzten Jahr abstieg. „Jetzt können die Kritiker natürlich sagen, dass ich mit der Zweiten und mit der Ersten abgestiegen bin. Aber wenn meine Arbeit so schlecht wäre, wäre ich schon lange kein Trainer mehr in Flieden“, sagt Voll, der im Königreich durchaus kritisch beäugt wird. „Ich hinterfrage mich ständig selbst und überlege, ob ich alles richtig gemacht habe“, so der 41-Jährige, der als Typ mit Ecken und Kanten gilt.

„Das kann ich nicht beurteilen. Ich denke, jeder hat seine Ecken und Kanten“, relativiert Voll, der mit seiner Frau zwei Töchter hat und deren Namen Luca-Sophia und Charlotte er auf seinem linken Unterarm tätowiert hat. Beruflich steht für den 41-Jährigen in absehbarer Zeit eine Veränderung an, ihn zieht es wohl zurück ins fränkische Hammelburg, wo er einst zwölf Jahre als Soldat stationiert war. „Ich brauche einfach regelmäßig neue Erfahrungen und Herausforderungen“, sagt Voll über sein Berufsleben. Sein sportliches soll ihn noch für einige Zeit in Flieden bleiben lassen – denn auch das ist Meik Voll: eine treue Seele. (Tobias Herrling) +++