Niklas HEILIGER verlässt SV Neuhof mit lautem Knall - Verein weist Vorwürfe zurück

30.08.16 - Es war der Aufreger am Freitagabend im osthessischen Fußball: Neuhofs Mittelfeldspieler Niklas Heiliger verkündet in einer Stellungnahme, die er an verschiedene Redaktionen schickte, seinen Abschied vom SVN und erhebt schwere Vorwürfe gegen den Klub am Fuße des Monte Kali. Unter anderem soll es Schwarzgeldzahlungen gegeben haben.

Doch sind das wahre Anschuldigungen oder dreiste Lügen? „Ich weiß, dass viele Spieler in Neuhof mit Schwarzgeld bezahlt werden“, lautet eine der Vorwürfe in Heiligers Stellungnahme, die vom Fußballportal torgranate.de und vom Online-Portal Osthessen Zeitung veröffentlicht wurden. „Auch wenn die Behörden mich vielleicht verfolgen sollten, dann stehe ich dazu, aber sollten die Behörden es aber auch dort tun, wo es dringend erforderlich ist. Alles andere was behauptet wird, entspricht nicht der Wahrheit“, führt Heiliger aus.

Schwere Vorwürfe, die Niklas Heiliger, der nach eigenen Angaben zum Darmstädter Gruppenligisten Ober-Roden wechselt, dem SV Neuhof macht. Dieser reagiert durch Alex Bär erbost und weist sämtliche Vorwürfe zurück. „Der Verein hat – bereits geprüft - ordnungsgemäß seine Steuern und Sozialabgaben entrichtet beziehungsweise entrichtet diese“, sagt Neuhofs Sportleiter Alex Bär in einer Stellungnahme.

Doch die angeblichen Schwarzgeldzahlungen sind nicht die einzigen Vorwürfe, die Heiliger erhebt. „Dazu kommt das Einmischen in die Privatsphäre, um Freundschaften zu zerstören, indem sogar Familienmitglieder manipuliert werden“, schreibt Heiliger weiter. Was er meinen könnte: nach Informationen von ON|Sport wollte Heiliger Adam Agovic, Kapitän des SV Neuhof, wohl mit nach Ober-Roden ziehen. Daraufhin habe der Verein mit den Eltern von Agovic, der in Neuhof mittlerweile verwurzelt ist, das Gespräch gesucht und Agovic von einem Verbleib am Monte Kali überzeugen wollen. 

Auch an Neuhofs Spielertrainer Radek Görner lässt Heiliger kein gutes Haar. „Ein Spielertrainer, der regelmäßig die eigenen Mitspieler beleidigt“, heißt es in Heiligers Stellungnahme. Alex Bär hat eine andere Situation im Kopf: „Herr Heiliger wurde wegen Disziplinlosigkeiten aus dem Trainingsbetrieb genommen und hat unseren Trainer sogar verbal attackiert. In der letzten Woche hatte sich Herr Heiliger krank abgemeldet, um bei seinem neuen Verein mit zu trainieren und einen Vertrag unterschreiben zu können.“ Man habe Heiliger daraufhin eine zweite Chance gegeben, in dem er sich vor dem Spiel gegen Bad Soden bei Mannschaft und Trainer entschuldigen sollte – was Heiliger auch getan habe.

Zu guter Letzt beklagte Niklas Heiliger auch die Verhältnisse beim SVN, bei dem es nicht einmal einen Physiotherapeuten geben würde. Auch zu diesem Thema bezog Bär Stellung und erklärte: „Unsere Mannschaft hatte in den letzten Jahren eine feste Physiotherapeutin, welche aus privaten Gründen zu Saisonbeginn ihr Engagement eingestellt hat. Nach kurzer Zeit konnten neue Physiotherapeuten aus Neuhof gefunden werden, welche unsere Spieler bei Bedarf behandeln und medizinisch betreuen.“

Mit dieser Stellungnahme, die als Abrechnung mit den SV Neuhof verstanden werden darf, hat sich Niklas Heiliger vermutlich keinen Gefallen getan. Denn vor seiner Unterschrift hat sich Niklas Heiliger offenbar bereits bei der SG Schlüchtern/Elm angeboten. „Es gab eine lose Anfrage von Heiliger, aber ich kann ausschließen, dass er für uns auflaufen wird“, bestätigte Abteilungsleiter Dennis Lingelbach. Ob nach dieser Geschichte nun auch sein neuer Klub, Germania Ober-Roden, noch einmal ins Grübeln kommt?  Norbert Rink, Vorstand der Germania, sagt zu ON|Sport: „In einer Vorstandssitzung haben wir beschlossen, ihn nicht zu verpflichten - Vereine müssen da irgendwo auch zusammenhalten.“  (Tobias Herrling) +++