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Werner Gottfried ist mit 77 Jahren der älteste Teilnehmer beim 23. Fulda Marathon - Fotos: Tobias Herrling

LEICHTATHLETIK "Laufe so lange, wie es mir vergönnt ist"

Werner GOTTFRIED (77) ist am Sonntag ältester Teilnehmer beim Fulda Marathon

09.09.16 - Wenn sich am kommenden Sonntag wieder knapp 3.000 Läuferinnen und Läufer durch die Barockstadt Fulda bewegen, wird ein Mann natürlich mit am Start sein: Werner Gottfried. Der Eichenzeller ist mit 77 Jahren der älteste Sportler, der beim 23. Fulda Marathon über den Halbmarathon an den Start gehen wird.

Dabei begann die Läufer-Karriere Gottfrieds spät. Erst vor knapp 20 Jahren, als Werner Gottfried nach Eichenzell zog, wurde die Leidenschaft für das Laufen beim 77-Jährigen entfacht. Zuvor lief er in den Wäldern rund um seinen damaligen Wohnort Marbach. „Ich bin eben ein Spätentwickler“, schmunzelt Gottfried, der seine Premiere 1997 beim Rhönlauf in Poppenhausen gegeben hat und kurz darauf die ersten Erfolge feierte. Seitdem folgten zahlreiche Marathons, unter anderem am Rennsteig oder in Berlin. In der Hauptstadt stellte Werner Gottfried 2001 auch seine persönliche Bestzeit auf: die 42,195 Kilometer legte er in 3:26:04 Stunden zurück.

Den Halbmarathon am Sonntag in Fulda sieht Gottfried vor allem als Vorbereitung. „Ich laufe am 25. September den Marathon in Bad Kissingen“, so der 77-Jährige. Jedes Jahr nimmt sich der Eichenzeller einen Marathon vor, den er absolvieren will. Sein jeweiliges Ziel: „Jedes Jahr plus zehn Minuten zur Zeit im Vorjahr“, erzählt Gottfried im Gespräch mit ON|Sport. Für den anstehenden Halbmarathon in der Barockstadt hat sich der 77-Jährige eine Zeit von um die 2:15 Stunden vorgenommen. „Ich versuche, mein Tempo durchzuziehen“, so Gottfried.

Seine Karriere als Läufer begann Gottfried relativ spät

Mit dem Umzug nach Eichenzell nahm seine Laufbahn an Fahrt auf

Zwei Wochen nach dem Halbmarathon in Fulda steht der Marathon in Bad Kissingen auf dem ...

Aufgewachsen ist der 1939 geborene Gottfried in Reichenbach in Niederschlesien. Den Zweiten Weltkrieg hat er als kleiner Bub miterlebt. „Ich kann mich erinnern, wie das ‚Braune Haus‘, der Zentrale der Nationalsozialisten, gebrannt hat“, erinnert sich Gottfried. Ein Jahr nach Kriegsende, 1946, wird Gottfried mit seiner Familie aus seiner Heimat vertrieben. „Wie wir mit dem Güterzug nach Westen gebracht wurden, habe ich noch konkret in Erinnerung“, erzählt der 77-Jährige.

In Altena (Nordrhein-Westfalen) beginnt Gottfried zunächst eine Ausbildung als Maler, ehe er sich beim Bundesgrenzschutz bewirbt – und genommen wird. „Meine Ausbildung habe ich in Eschwege gemacht“, erzählt Werner Gottfried, wie er den Weg nach Hessen gefunden hat. In dieser Zeit verschlägt es ihn beruflich auch nach Fulda. Später machte er verschiedene Fortbildung und bis zu seiner Pensionierung 2001 war er als Hygienesachbearbeiter beim Gesundheitsamt zuständig.

Sportbegeistert war der 77-Jährige seit jeher. Zu seinen Zeiten bei der Polizei mischte er beim Fünfkampf mit und regelmäßig legte Gottfried sein Sportabzeichen ab. Mit seinem Umzug nach Eichenzell vor etwa 20 Jahren schloss er sich dem Läufertreff des TLV an – und blieb am Ball. „Ich laufe so lange, wie es mir vergönnt ist“, sagt Werner Gottfried, der älteste Teilnehmer des 23. Fulda Marathon. (Tobias Herrling) +++


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