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Die Marquardresidenz heute - Fotos: Bernd Becker und Max Colin Heydenreich
...und vor einem Jahr
09.12.04 - Fulda
Von der Kaserne zum Wohntraum - die "Marquardresidenz" ist fertig
Wer die Marquardresidenz zum ersten Mal betritt, mag kaum glauben, dass es sich bei diesem Gebäude um eine ehemalige Kaserne handelt. Endlose Flure und quadratische Soldatenstuben sucht man vergeblich. Vanillegelbe Wände, ein schmiedeeisernes Geländer und die Natursteintreppe aus Kaiser Wilhelms Zeiten erwarten die Bewohner der Marquardstraße 23, wenn sie ihre Haustür öffnen.
Licht durchflutet sind alle drei Etagen des Gebäudes, denn große Glastüren lassen die Sonnenstrahlen ungehindert hindurch. Noch riecht man die „Unberührtheit“ der Residenz. Frische Farbe und kürzlich verlegter Parkettboden sorgen für den typischen „nagelneu“-Geruch in der Nase.
Kein Wunder: Baubeginn war erst im März dieses Jahres, Richtfest Anfang Juli und vor drei Monaten zogen schon die ersten Mieter ein. „Diese „Überschallgeschwindigkeit“ ist auf eine gute Planung und das effiziente Zusammenarbeiten aller Handwerker zurück zu führen“, sagt Bauherr Bernd Becker aus Fulda. Der Versicherungs- und Immobilienmakler ist zu recht stolz auf sein „Baby“, in das er bis heute 3,4 Millionen Euro investierte. Vor zwei Jahren kaufte Becker das Haus, in dem über 50 Jahre das Versorgungsamt Fulda untergebracht war. Insgesamt 70 Handwerker haben das Behördengebäude in nur einem halben Jahr zu dem gemacht, was es heute ist: eine Residenz.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Fachhochschule ist auf 1607 Quadratmetern neuer Wohnraum entstanden. Zwischen 27 und 73 Quadratmeter sind die 39 Appartements groß. Jede Wohnung hat ihren eigenen Stil und ganz besonderen Charme. Deutlich spürbar ist der Hauch Geschichte, der das ehemalige Stabsgebäude der kurhessischen Feldartillerie umweht. Weil es unter Einzeldenkmalschutz steht, wurde bei den Sanierungsarbeiten das Original-Mauerwerk und Gebälk frei gelegt; alte Tür- und Fensterbögen blieben erhalten. Darüber hinaus hat Architekt Rudolf Röbig aus Schondra eine architektonische Lücke geschlossen, die es seit dem zweiten Weltkrieg gab. Der rechte Seitenflügel des Gebäudes wurde 1945 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Heute steht dort das Haus Nummer 25. Ein Neubau, der rund 500 Quadratmeter zusätzlichen Wohnraum gebracht hat und sich harmonisch in den historischen Straßenzug einfügt.
Gar nicht historisch ist die Ausstattung der Wohnungen. Kompletter Hausmeisterservice, moderne Einbauküchen, Videoüberwachung, DSL-Anschluss, Digitalfernsehen und Barrierefreiheit entsprechen den neuesten Standards. Die Frage „Wohnst du noch, oder lebst du schon?“ stellt sich hier nicht. 36 bereits bezogenen Appartements sprechen eine deutliche Sprache: Aus der einstigen Kaserne ist ein Wohntraum geworden, den man in der Marquardresidenz leben kann. +++
Baubeginn war am 8. März 2004
Originalmauerwerk und...
...Gebälk wurden freigelegt
Der rechte Seitenflügel wurde im Krieg zerstört...
...und von der Firma Kropp aus Großenlüder wieder aufgebaut
Die Marquardresidenz ist ein Kulturdenkmal- die Holztür stammt aus dem Jahr 1901
Die Flure erinnern nicht an typische Kasernengänge...
...Treppe aus Naturstein und Geländer sind im Original erhalten
Bauherr Bernd Becker ist stolz auf "sein Baby"
Harmonische Verbindung von Alt und Neu: alte Fenster - neue Brandschutztür
Die ersten Mieter sind im September 2004 eingezogen. Keine Wohnung gleicht der anderen...
...über 100 Jahre alte Balken
...nagelneues Bad
...und wer in der obersten Etage lebt, hat auch eine Treppe im Appartement.
Der Neubau, Haus Nr. 25, ist barrierefrei gebaut worden
Hochmodern: die Verteileranlage für Telefon, Internet und Fernsehen
Historisch: der alte anthrazitfarbene Zaun
Ein Traum: die Aussicht auf das Kloster Frauenberg