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Schlüsselübergabe und Grund zum Strahlen für (v.rechts) OB Gerhard Möller, den Wehrführer von Lehnerz Sven Lischewski, Stadtjugendfeuerwehrwart Markus Walter, den Wehrführer von Niesig, Dieter Brähler und den Leiter der Feuerwehr Fulda, Thomas Hinz - Fotos: gw

Die neue "Feuerwache Nord" an der großen Ausfallstrecke Leipziger Straße - hier die Fahrzeughallen...

17.07.05 - Fulda

Feuerwache Nord eingeweiht - modernste Übungsstrecke Hessens

Mit einem großen Fest wurde heute in Fulda die neue 2 Millionen teure „Feuerwache Nord“ eingeweiht. Das neue Gebäude, das an der großen Ausfallstrecke „Leipziger Straße“ verkehrsgünstig zur Autobahn A 7 liegt, ist gleich aus vier Gründen etwas Besonderes: wegen des "Zusammenrückens" zweier Stadtteilfeuerwehren - Lehnerz und Niesig - unter ein gemeinsames Dach, der sinnvollen Nutzung des ehemaligen BGS-Gebäudes. Der G-ABC-Zug hat nun einen festen Platz. Und als viertes: zur Ausbildung der Feuerwehrleute von Stadt und Kreis Fulda ist auf dem Gelände die modernste Atemschutzübungsstrecke in ganz Hessen entstanden.

Bei der Einweihungsfeier, zu der annähernd 1.500 Feuerwehrleute, Angehörige und Ehrengäste gekommen waren, standen zwei Dinge im Mittelpunkt aller Redner: der Dank an die politisch Verantwortlichen für die Unterstützung und Geldmittel. Und Dank und Respekt an die Feuerwehrangehörigen, die zur Sicherheit aller Bürger freiwillig einen anstrengenden Dienst leisteten – und für die neue Wache auch noch eine herausragende Eigenleistung von 8.000 Arbeitsstunden erbrachten.

Das Projekt erforderte Kosten von rund 2 Millionen Euro. „Es kommt nicht allzu häufig vor – das ist die schlichte Wahrheit -, dass das Land Hessen für eine solche Maßnahme den Löwenanteil der Investition übrnimmt“, sagte der Hessische Innenminister Volker Bouffier (CDU) heute in Fulda und nannte den Grund für das Engagement: die gemeinsame Wache der beiden Stadtteilwehren sowie die gemeinsame Ausbildungsstrecke für Stadt und Kreis sei „weit über Fulda hinaus ein bedeutendes Signal“. Erstmals im Kreis Fulda hätten sich zwei Stadtteil-Wehren, deren Stützpunkt sanierungsbedürftig waren, auf eine gemeinsame Feuerwache geeinigt. Dadurch könnten Ressourcen besser genutzt und Kosten gespart werden. Und die Umsetzung der Maßnahme mache „Fulda zum Modell, das wir in Hessen vorzeigen wollen“.

Die Förderung der Baumaßnahme sei auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der rund 485 ehrenamtlich tätigen Feuerwehraktiven in Fulda. Bei der Einweihungsfeier, zu der Bouffier seine Familie mit nach Fulda gebracht hatte, sprach der Innenminister auch seine Sorge über die zurückgehenden Zahlen der Feuerwehrkräfte in Hessen aus: in 10 Jahren sei die Aktivenzahl um 12.000 gesunken. Bouffier appellierte an alle Kommunen und Kreise, die Förderung der Jugendfeuerwehren als besonders wichtige Aufgabe zu begreifen. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in Hessen rekrutierten sich fast ausnahmslos aus Mitgliedern der Jugendwehren. Deshalb habe Hessen auch als einziges Bundesland 1 Million Euro ausschließlich für Basisbeträge an jede Jugendwehr im Land bereitgestellt. Der Minister versprach die ungeschmälerte Beibehaltung der Finanzmittel für Brand- und Katastrophenschutz und wünschte allen Aktiven, dass sie „von jedem Einsatz gesund zurückkommen“.

Für die Baumaßnahme übernahm das Land 947.000 Euro. Durch intensive Verhandlungen konnte Oberbürgermeister Gerhard Möller erreichen, dass der Landkreis Fulda 350.000 Euro trug. Den Rest von rund 700.000 muss die Stadt alleine finanzieren. Die neue Feuerwache bietet auf rund 910 Quadratmetern Nutzfläche: zwei Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren Lehnerz und Niesig, vier Stellplätze für den G-ABC-Zug, Umkleide- und Lagerräume, einen Schulungsraum, Büroräume und einen Raum für die Jugendfeuerwehr. Außerdem ist in einem eigenen Gebäude auf dem Areal die Atemschutzübungsstrecke eingerichtet worden. Die neue „Feuerwache Nord“ ermöglicht durch die Nähe zur Autobahnauffahrt künftig auch schnellere Präsenz bei Einsätzen auf der Rhönautobahn A 7.

Der Leiter der Feuerwehr Fulda, Brandoberamtsrat Thomas Hinz, überbrachte die Grüße des – wegen der internationalen Feuerwehrolympiade in Kroatien weilenden und daher verhinderten – Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hans-Peter Kröger. „Ihm und dem DFV liegt der Standort Fulda sehr am Herzen“, richtete Hinz aus. Der Feuerwehr-Leiter dankte allen Politikern für die Realisierung des „Schmuckstückes“, würdigte das Engagement vieler Beteiligter in Brandschutzamt und Feuerwehr und hob die „unermessliche Leistung“ der 8.000 Arbeitsstunden aller Helfer hervor. Von der Kombination kommunaler Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz des Kreises profitierten die Bürger der ganzen Region.

Der Koordinator des Stützpunktes Nord, Dieter Brähler, schilderte die Stationen der „neuen Ära“ für die Wehren Niesig und Lehnerz und versprach, die Mitglieder würden „alles tun, dass sich diese Investition zum Wohl der Bürger lohnt“. Brähler konnte auch berichten: „Wir sind schon eingezogen – und haben einige >Ausflüge< von hier aus gestartet.“ Der Ortsvorsteher von Lehnerz, Professor Herbert Jünemann, erklärte, was „feuerwehr-taktisch eine exzellente Entscheidung“ war, mache die Bürger dennoch traurig: der „Auszug ihrer Feuerwehr“. Umso mehr wollten sich die Ortsbeiräte nun bemühen, die Wehren „nicht aus ihren Stadtteilen zu entlassen“ und noch stärker einzubinden. Als Zeichen der Unterstützung übergab er einen Scheck für die neue Wache.

Der evangelische Pfarrer der Christuskirche, Fried-Wilhelm Kohl, und die beiden katholischen Geistlichen Dieter Hummel (Lehnerz) und Ernst Schmedding (Horas/Niesig) nahmen die kirchliche Segnung der neuen Feuerwache vor. Kohl ging in seiner Ansprache auf die – heute oft formelhaft gebrauchte – Frage: „Kann ich irgendetwas für Sie tun?“ ein. Es gehe nicht nur darum, Hilfe anzubieten, sondern dies auch ernst zu meinen. Wenn die Feuerwehrmitglieder ausrückten, täten sie etwas für andere. „Aber das Geheiminis ist: Sie tun damit auch etwas für sich selbst“.

Oberbürgermeister Gerhard Möller ging in seiner Ansprache auf den Ablauf der Maßnahme, die zu überwindenden Probleme, Finanzengpässe und die nötigen Abstimmungen mit Land oder Kreis ein. Er lobte ausdrücklich den Feuerwehr-Projektleiter Rüdiger Fladung, dankte den Freiwilligen der Stadtteilwehren für ihren außergewöhnlichen Arbeitseinsatz und war sich sicher: „Wir haben hier ein multifunktionales Gebäude, schnell erreichbar und an strategisch günstiger Stelle – ich bin überzeugt, das wir damit ein Stück Zukunftssicherung für Stadt und Region geleistet haben“.

Landrat Fritz Kramer brachte die Reden auf den Punkt: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es freiwillige Feuerwehren gibt – die Feuerwehr ist das Beste, was wir haben“. Auch bei diesem Termin lieferten sich das frühere „Kreis-Gespann“ Kramer und Möller wieder einen verbalen Schlagabtausch, der die Zuhörer ergötzte. Möller dankte für die Beteiligung des Kreises, sprach aber auch die Verhandlungen - „verständlicherweise unter schwierigen Bedingungen“ -an und bekannte, er habe vor der Einweihung die alten Gesprächsnotizen durchgesehen, wolle die nun aber nicht wiederholen. Der Konter kam prompt: als aus dem langjährigen 1. Kreisbeigeordneten Gerhard Möller der Fuldaer OB wurde, habe er – so Kramer – gehofft, es werde noch eine lange Zeit vergehen, bis die Themen zu den unterschiedlichen, strittigen Positionen auf die Tagesordnung kämen. „Aber mit einer Lichtgeschwindigkeit hat Herr Möller die Lager gewechselt, so als ob er nie 1. Kreisbeigeordneter gewesen sei. Sie hätten keine bessere Wahl treffen können: Er ist ein verbissener, leidenschaftlicher Vertreter der Stadt – für Sie ein Glück, für mich eine Herausforderung.“ +++


....in denen heute die Einweihungsfeier stattfand - rund 1.500 Menschen waren dazu..

..und zum Tag der offenen Tür gekommen


Lobende Worte für Stadt und Kreis Fulda, aber vor allem für die männlichen und weiblichen Feuerwehrkameraden aus dem Mund des Hessischen Innenministers Volker Bouffier

Viele Aktive hatten zusätzlich zu ihrem freiwilligen Dienst auch noch Eigenleistung für die Baumaßnahme übernommen: rund 8.000 Arbeitsstunden


Oberbürgermeister Möller hatte sich vehement für den Landkreis-Zuschuss eingesetzt, das wurde heute deutlich angesprochen

Kirchliche Segnung: (v.links) Pfarrer Ernst Schmedding, Pfarrer Fried-Wilhelm Kohl und Pfarrer Dieter Hummel


Ein letzter Blick in die Rede... doch der Zeitplan geriet so aus den Fugen, dass Feuerwehr-Leiter Thomas Hinz sich im Schlusswort auf Dankesworte (selbst-)beschränkte

Neue politische Absprachen? Landrat Fritz Kramer (links) und Innenminister Bouffier


Zur modernsten Atemschutzübungsstrecke in Hessen gehört auch die "Vorübung" auf Laufband und Stepper, der eine "Steighöhe" von 25 Metern simuliert - kraftraubend und schweißtreibend...

Die Ehrengäste besichtigten die Übung der Atemschutzgeräteträger - Rauch und Dunkelheit in dem Raum sind hier deutlich zu sehen


Der Vorraum der Atemschutzübungsstrecke mit elektronischer Steuerung - und natürlich werden die Übenden auf Monitoren beobachtet - schon zur Eigensicherung

Ein "Brandopfer"? Nein, die Übungspuppe vor den "Käfigen" der Übungsstrecke, durch die Wehrleute mit ihrer schweren Ausrüstung kriechen und steigen müssen


Im Vorraum, wo die Atemschutzgeräte vorbereitet werden, herrschte heute lockere Stimmung ...

Und so sieht das Gebäude für die Atemschutzübungsstrecke von außen aus - "passend" zum Zweck rot gestrichen


Die Feuerwehrkapelle Fulda-Dietershan sorgte für die muskalische Umrahmung der Feier - ebenso wie die Chorgemeinschaft Lehnerz

Nach dem "offiziellen Teil" blieb so mancher zu persönlichen Gesprächen - wie hier Stadtbaurätin Cornelia Zuschke (in weiß)


Auf dem Hof der neuen Wache waren Fahrzeuge aufgefahren, damit die Besucher....

...etwas zum Schauen und die Jüngeren etwas zum Klettern...


...und Technikinteressierte etwas zum Informieren hatten

Die "Targe of Gordon - Drum and Pipe BAnd 1997" aus Fulda war ebenfalls dabei und erfreute mit Militärstücken und schottischen Weisen

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