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Mit Messband und Skizze - heute wurde der archäologisch bedeutsame Fund... - Fotos: Klaus Dehnhard

...von Hügelgräbern aus der Bronzezeit bei Romrod präsentiert

19.01.06 - Romrod

Bedeutender Fund: Hügelgräber aus Bronzezeit zufällig entdeckt

Im Vogelsbergkreis sind zwei bisher unbekannte, aber intakte Hügelgräber aus der Bonzezeit entdeckt worden. "Entdecker" kurz vor dem Weihnachtsfest 2005 war der Bezirks-Archäologe Dr. Klaus Sippel, zusammen mit einem Mitarbeiter von Hessen-Forst. Die Fundstätte im Wald bei Romrod in Oberhessen wurde heute den Medien präsentiert - aber ihre Lage soll nicht näher beschrieben werden. Denn nach solchen Funden gibt es überall eine anrückende Schar von "Grabräubern", die mit technischen Hilfsmitteln wie Sonden die Gegend absuchen und wenn sie fündig werden, nicht selten archäologisch bedeutsame Anlagen öffnen, leer räumen und dabei auch beschädigen. Für Historiker, Denkmalschützer und Archäologen ist dies ein Frevel an der Geschichte. "Die Hügelgräber sind Teil unseres über Jahrhunderte vom Wald geschützten Kulturerbes", sagten heute auch die Verantwortlichen von der hessischen Denkmalpflege.

In den hessischen Wäldern seien noch zahlreiche archäologische Fundstellen verborgen, über die es noch keine oder nur spärliche Zeugnisse gebe. Erst teilweise seien sie von Fachleuten und engagierten Laienforschern gemeldet und beschrieben worden. Archäologen schätzen, dass in waldreichen Bundesländern mehr als die Hälfte der Bodendenkmäler im Wald liegen. „Die grüne Decke des Waldes schützt die noch vorhandenen Schätze unserer Kulturgeschichte. Außerhalb des Waldes sind seit Beginn der Industrialisierung leider erhebliche Verluste eingetreten“, erklärte Professor Dr. Egon Schallmeyer vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Aber auch im Wald seien Beeinträchtigungen, beispielsweise durch Naturgewalten wie Stürme und Waldbrände nicht auszuschließen. Hinzu kämen Raubgräber, die mit Metallsonden Bodendenkmäler aufspürten und plünderten.

„Mit einer umsichtigen Waldbewirtschaftung leistet Hessen-Forst einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt und Schutz wertvoller Kulturgüter“, sagte Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebes. Durch das Erkennen und die Dokumentation von Fundstellen sowie die regelmäßige Fortbildung hätten sich heute die Förster des Landesbetriebes als zuverlässige Partner der Denkmalpflege in Hessen erwiesen.

„Mit der neuen Broschüre ‚Archäologie im Wald‘ aus der Reihe ‚Geheimnisse des Waldes‘ stellt der Landesbetrieb jetzt erstmalig und anschaulich die für Hessen typischen Bodendenkmäler im Wald vor und gibt Hinweise zum Erkennen, zu praktischen Maßnahmen und rechtlichen Schutzvorschriften“, berichtete Michael Gerst. Die 68-seitige Farbbroschüre richte sich in erster Linie an Waldbesitzer, Förster und Jäger, aber auch an alle geschichtlich und archäologisch Interessierten. Sie kann zusammen mit einem DIN-A3-Farbposter für 11,50 € inkl. Versandkosten bestellt werden - etwa über das Internet:: "www.landesbetrieb.hessen-forst.de".

Hessen ist mit einem Wald-Anteil von 42 Prozent an der Landesfläche das relativ waldreichste Bundesland. Insbesondere die Hochlagen der Mittelgebirge sind sehr dicht bewaldet. Die Bewirtschaftung des Staatswaldes sowie die Vor-Ort-Betreuung der meisten kommunalen und vieler kleinerer Privatwälder liegt in den Händen des Landesbetriebes Hessen-Forst. Mit seinen 41 Forstämtern und 441 Forstrevieren ist er landesweiter Dienstleister für alle Belange des Waldes.

In der mittelfristigen Betriebsplanung, der sogenannten Forsteinrichtung, werden auch die Bodendenkmäler im Wald erfasst und dokumentiert. Die Förster können mit diesen Angaben Ihre Waldbewirtschaftung auch auf den Schutz empfindlicher Objekte ausrichten. Seit 2002 vermitteln Spezial-Lehrgänge im Wald zusammen mit den Bezirksarchäologen den Försterinnen und Förstern zusätzliche Detailkenntnisse. +++


Großes Medieninteresse...

.. für die Vorstellung des Fundortes..


..dessen genaue Lage nicht bekannt gegeben werden sollte - um den bedeutenden Fund vor Grabräubern zu schützen

Unter diesem unscheinbaren Hügel liegt eine Grabstätte aus der Bronzezeit


Mit rot-weißen Stangen und Messband wurde..

...die Ausdehnung anschaulich gemacht..


...und von einem Videojournalisten des hr gefilmt

Der "Entdecker", Bezirksarchäologe Dr. Klaus Sippel, zeigt anhand der Skizze das übliche Schema solcher Anlagen


Innerhalb eines Steinkreises liegen Haupt- und Nachbestattungsort und einen Deckstein gibt es auch

Der "Schnitt" eines typischen Hügelgrabes zeigt: der Sarg mit den sterblichen Überresten des Toten wird durch eine Steinpackung abgedeckt - erst dann wird der Hügel darüber aufgeschichtet


Diese Fotos zeigen typische archäologische Anlagen, die in anderen Regionen (nicht in Romrod) aufgenommen wurden: ein Pingenfeld... - Fotos (4): Hessen Forst

...hier ein römischer Steinbruch


So sieht heute ein vorgeschichtlicher Wall aus...

... und solche Zeugnisse unserer Frühgeschichte sind für Waldbesucher noch am leichtesten zu erkennen

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