"Garantiert staubfrei“ – Deutscher Archivarverband zieht um: von Weimar nach Fulda

Der Verband der deutschen Archivarinnen und Archivare (VdA) mit rund 2.300 Mitgliedern, der bislang alle vier bis acht Jahre seine Geschäftsstelle in eine andere Stadt verlegt hat, will jetzt sesshaft werden. Vom letzten Standort, der Klassikerstadt Weimar zieht der größte nationale Fachverband für Archivare in Europa Anfang März in die Barockstadt Fulda. „Die Entscheidung für eine feste Adresse in Fulda ist natürlich einerseits finanziell begründet“, sagte der VdA-Geschäftsführer Thilo Bauer M.A. heute gegenüber Osthessen-News. Neues Domizil ist das Eckhaus Wörthstraße/Leipzigerstraße, in dem früher der Ärztliche Notdienst untergebracht war.

Turnusmäßig habe der Verband mit dem Umzug an den Instituts-Standort seines jeweiligen ehrenamtlichen Präsidenten - derzeit ist Dr. Robert Kretzschmar aus Stuttgart (siehe Bild links) Verbandsvorsitzender - Kosten für die Verlegung und die neue Einrichtung zu tragen gehabt. Andererseits haben verkehrstechnische Erwägungen ein Rolle gespielt: „Die zentrale Lage und gute Verkehrsanbindung sind ein Spitzenstandortvorteil dieser Stadt.“

Der Verband, in dem Universitäts- und Hochschularchivare, Mitarbeiter von Stadt- und Kreis-, Kirchen- und Wirtschaftsarchiven wie auch von politischen Parteien-, Medien- und Pressearchiven organisiert sind, veranstaltet für seine Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz jährlich zahlreiche Tagungen, Kongresse und Workshops im In- und Ausland. Höhepunkt sei der jährlich stattfindende Deutsche Archivtag, ein Fachkongress mit rund 1.000 Tagungsteilnehmern, der vom Verband so zusagen „handmade“ organisiert werde - nicht an ein Kongressmanagement outgesourct werde, sagt Bauer.

Auf der ebenfalls von der Geschäftsstelle ausgerichteten Fachmesse "Archivistica" bieten die Aussteller vom Spezial-Regalsystem über säurefreies Papier und Archivkartons eigene Software und die Dienste von auf Werttransporte spezialisierte Umzugsfirmen an. Mit dem Anspruch der Veranstalter „garantiert staubfrei“ findet alle zwei Jahre bundesweit der „Tag der (offenen) Archive“ statt – in diesem Jahr am 6. und 7. Mai. Der große Erfolg bei den Besuchern zeige, dass die zu Unrecht als verschroben und verstaubt geltenden Sachwalter der Vergangenheit dabei seien, ihr Imageproblem positiv zu verändern. +++