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Ein "historischer Moment" für den Verband: die Einweihung der ersten festen Bundes-Geschäftsstelle in Fulda - Fotos: Thomas Heiler
Viele Gäste waren zu der Feier in die neuen Räume gekommen
09.03.06 - Fulda
"Historischer Moment" für Archivarverband - jetzt feste Bundesgeschäftsstelle
Für den Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) ist eine "rastlose Zeit" und das ständige Ein- und Auspacken zu Ende gegangen: in Fulda wurde gestern die erste "feste" Geschäftsstelle des Verbandes eröffnet. Der VdA, dem knapp 2.200 Mitglieder angehören und der damit der größte Fachverband seiner Art in ganz Europa ist, hatte jahrzehntelang seine Geschäftsstelle immer am Standort des jeweiligen Vorsitzenden -ganz im Stil eines "mittelalterlichen Reisekönigtums", wie der VdA-Vorsitzende es, historisch passend, beschrieb. Die letzten "Sitze" waren München, Münster und zuletzt Weimar. Nun hat sich der Verband in Fulda, in einem Gebäude in der Wörthstraße 3, niedergelassen und kann sich ganz den Aufgaben für seine Mitglieder widmen.
An der feierlichen Einweihung nahmen rund 40 Gäste teil, darunter der gesamte Vorstand des Verbandes sowie Vertreter örtlicher Kultureinrichtungen und Mitarbeiter heimischer Archive und Bibliothken mit dem Leiter des Stadtarchivs Fulda, Dr. Thomas Heiler an der Spitze. Dr. Robert Kretschmar aus Stuttgart, der Vorsitzende des VdA und Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg, begrüßte die Gäste und nannte die Einweihung einen „historischen Moment für den Verband“. Dieser habe nach Jahrzehnten des Umherziehens nun endlich eine feste Heimstätte gefunden.
Kretschmar verschwieg nicht, dass die Wahl des Standortes Fulda nach langen und durchaus kontrovers geführten Diskussionen gefallen sei. Man habe sich für Fulda vor allem aus drei Gründen entschieden: zum einen befinde man sich hier im „Zentrum Deutschlands“, das schnell und bequem über die ICE-Anbindung in kürzester Zeit aus allen Teilen Deutschlands zu erreichen sei. Zweitens habe die Stadt kulturell sehr viel zu bieten. Der dritte Grund zählt heutzutage eher zu den "weichen Standortfaktoren": vor allem habe man von Anfang an das Gefühl gehabt, in Fulda willkommen zu sein.
In diesem Zusammenhang bedankte sich der Vorsitzende der deutschen Archivare bei Oberbürgermeister Gerhard Möller für die vielfältige Unterstützung von Seiten der Stadt Fulda. Kretschmar sagte, er erwarte von der Einrichtung einer festen Geschäftsstelle eine weitere Professionalisierung der Arbeit des Archivarsverbandes.
Oberbürgermeister Gerhard Möller hieß den VdA in Fulda herzlich willkommen. Die Eröffnung sei auch für die Stadt ein besonderer Tag, da man es nicht sehr häufig erlebe "...dass eine Institution von Weimar nach Fulda wechselt". Im Bezug darauf erinnerte Möller an die engen Bindungen zu Weimar, aber auch an die reiche kulturelle Tradition der Stadt Fulda, die dieses Jahr mit den Gedenkveranstaltungen zum 1150jährigen Todestag des Rabanus Maurus einen weiteren Höhepunkt erlebe. Der OB wies zudem auf die - durch das Kongresszentrum noch gestiegene - Attraktivität des Standortes Fulda hin, der nunmehr für Tagungen aller Art, nicht zuletzt für die des VdA, eine geeignete Umgebung biete. Zudem erhoffe man sich eine Ausstrahlung des Verbandes auch auf die regionale Umgebung, um auch dort das Archivwesen noch weiter zu verankern. +++
Der Geschäftsführer des VdA, Thilo Bauer, und seine Mitarbeiter arbeiten nun von Fulda aus
Oberbürgermeister Gerhard Möller hieß die deutschen Archivarinnen und Archivare herzlich in der Stadt willkommen
Der Vorsitzende des VdA undPräsident des Landesarchivs Baden-Württemberg, Dr. Robert Kretschmar (rechts) beschrieb die drei Gründe, die zur Wahl von Fulda führten...
...was den OB natürlich freute - schließlich sei ja eine solche "Ansiedlung" auch für die kulturgeprägte Stadt Fulda selten
Der VdA ist mit seinen 2.200 Mitglieder der größte Fachverband seiner Art in ganz Europa und ...
....wird hier in der Wörtstraße in Fulda nicht nur Verbands- und Mitgliederarbeit leisten - vermutlich wird es auch interessante Tagungen für Archivare hier geben