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11.07.07 - RHÖN

Wenn ein Kind zur Waffe wird..... 1. Selbsthilfegruppe „ELKE“ bei ZYPRIES in Berlin

Die erste Selbsthilfegruppe der Rhön-Region „ELKE“ (Eltern - Kind - Entfremdung) war kürzlichzum Gespräch bei Bundesjustizministerin Brigitte Zypries im Bundesministerium in Berlin. Ihr wurde ein Ordner mit über 80 von Entfremdung betroffener Fälle und persönlicher Briefe von Menschen, die den Schritt wagten, ihre Geschichte nieder zu schreiben, übergeben. Ab 2009 soll ein neues Familienrechtsgesetz greifen, welches Verfahren bei Ehestreitigkeiten vereinfachen und beschleunigen soll. Dieser vorgelegte Referentenentwurf umfasst 800 Seiten und wird derzeit überarbeitet.

Betroffenheit zeigte sich bei allen Beteiligten, denn es kann jeder Mutter, Vater oder gar Großeltern passieren, leben betroffene Parteien in Trennung oder Scheidung. Waren es bisher meist die Männer, die nach einer Trennung oder Scheidung bewusst von ihren Kindern ferngehalten wurden, leiden zunehmend immer mehr Frauen unter der manipulierten Kind-Entfremdung (PAS, Parental Alienation Syndrome, so der englische Fachbegriff).

Eine Mutter, deren Kontakt zur Tochter vom Ex-Partner systematisch boykottiert wurde, gründete in Würzburg die erste Selbsthilfegruppe „ELKE“. Es ist die erste dieser Art in der Region. Zwischenzeitlich suchen auch viele Betroffenen aus dem Landkreis Bad Kissingen und Bad Neustadt Hilfe in der Gruppe, denn die wenigsten entfremdeten Kinder schaffen den Weg zurück zum anderen Elternteil, weil sich über Jahre die Manipulation verfestigt hat. Auch die Folgeschäden für die Kinder im späteren Leben sind enorm. Diese äußern sich in Bulimie, Persönlichkeitsstörungen, Selbstzerstörung bis hin zum Selbstmord.

Seit Jahren erlebt Maria Buch (Name geändert) einen Albtraum, denn sie hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter, weil ihr Ex-Mann dies unterbindet. Bis heute kämpft sie um ihr Umgangsrecht und versucht verzweifelt, mit Hilfe ihres Anwalts, Kontakt zur gemeinsamen Tochter zu halten. Von der Justiz sei sie schwer enttäuscht. Längst wisse sie von über 40 vergleichbaren Fällen.

Neben Frau Dr. Zypries waren beim Treffen in Berlin auch Dr. Susanne Kastner, Vizepräsidentin des deutschen Bundestages, Eberhard Carl, Richter im Bundesministerium und Pressevertreter namhafter Frauenzeitschriften anwesend. Eine betroffene Mutter erklärte sich bereit ihren

„Fall“ von massiver Entfremdung zu schildern. Zudem bestätigte Renate Lang (Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen) Vertreterin der SHG „ELKE“, viele der Ministerin vorgelegten Fälle. Im Gesprächsverlauf wurde der große, politische Handlungsbedarf deutlich. Im besonderen müssten die „Werkzeuge zur Durchsetzung umgangsrechtlicher Belange“ verbessert werden.

Wenn selbst Juristen offen äußerten, das deutsche Kindschafts- und Familienrecht sei ein zahnloser Tiger oder das Papier nicht wert, auf das es gedruckt sei, so spräche dies Bände. Die größte Lücke siedele darin, Umgangsboykott und Umgangsvereitelung definitiv zum Strafdelikt zu erklären.So ist der vorgelegte Referentenentwurf ein schmaler Hoffnungsstreifen am Horizont, da er „die Waffen schärft“, mit denen der Staat kindesmisshandelnden Eltern in den Weg treten kann.

Selbsthilfegruppe „ELKE“, Postfach 1230, 97764 Bad Brückenau, Telefon Renate Lang 0971/6 51 48 oder 09746/930788+++

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