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Eine Kuppel über grünem Rand: viel sieht man außen ja nicht von der neuen Biogasanlage, vor der heute die offizielle Einweihung stattfand. Hier Alheims Bürgermeister Georg Lüdtke bei seiner Rede - Fotos: Hans-Hubertus Braune
Gruppenfoto mit Minister: die Mitglieder der Betriebegemeinschaft bio-power-Alheim mit Umweltminister Dietzel (links) sowie Landrat Schmidt und Bürgermeister Lütdke (Mitte)
15.09.07 - Alheim
Biogas-Anlage in Betrieb - Kühe liefern Strom - DIETZEL:"Gewinn für die Umwelt"
"Wussten Sie, dass vier Kühe die Energie für einen kompletten Haushalt produzieren können"? Mit dieser Frage hatte Thilo Frankfurth, einer von vier Geschäftsführern der Betriebegemeinschaft Bio-Power-Alheim (bap) zugleich ein anschauliches Beispiel zu dem "Abfallprodukt Kuhfladen" parat, aus dem sich Energie gewinnen lässt.
Frankfurth stellte am heutigen Samstagmittag in Alheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) die neue Biogas-Anlage im Beisein zahlreicher Politiker - mit Hessens Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) an der Spitze - vor. Die Anlage wurde zwar erst heute offiziell in Betrieb genommen, doch die Produktion läuft schon seit Ende des Jahres 2006. In einer zweiten Ausbaustufe soll eine weitere Anlage gebaut werden. "Wir können dann 1.000 Haushalte in der Region versorgen", sagte Frankfurth. Gemeinsam mit acht weiteren Kollegen hat er die Betriebegemeinschaft gegründet, sich durch den "bürokratischen Dschungel" gekämpft und nun die Anlage zum Laufen gebracht. In Hessen gibt es 60 vergleichbare Anlagen.
„Die Inbetriebnahme einer Biogasanlage ist immer ein Gewinn für unsere Umwelt. Durch die Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung leisten wir einen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz und diese neue Biogasanlage trägt dazu bei, das von der Hessischen Landesregierung angestrebte Ziel, bis zum Jahr 2015 den Anteil erneuerbarer Energien auf 15 Prozent am Gesamtenergieverbrauch zu erhöhen, zu erreichen“, erklärte heute der Hessische Umweltminister Wilhelm Dietzel in Alheim.
„Besonders hervorzuheben ist darüber hinaus der hier angestrebte Aufbau eines Nahwärmenetzes, mit dem auch die Nutzung der bei der Stromerzeugung entstehenden Wärme erfolgen wird“, so Dietzel weiter.
Auch der Landrat des Kreises Hersfeld-Rotenburg, Dr. Karl-Ernst Schmidt (CDU) lobte den Mut zu dieser Investition: ">Strombauer< ist ein Titel, den der moderne Landwirt mit Stolz tragen kann.“ Anlässlich der Einweihung des "grünen Kraftwerkes" für 250 Kilowattstunden Strom der BPA Biopower ermutigte der Landrat die heimischen Landwirte, neben den klassischen Geschäftsfeldern Ackerbau und Viehzucht auch die neuen Geschäftsmöglichkeiten der „grünen“ Energiegewinnung zu nutzen, um ein Einkommen und Auskommen durch den landwirtschaftlichen Betrieb zu haben. Er bezeichnete das neue Kraftwerk als „Musteranlage für viele andere Interessenten, Kommunen und Regionen“.
Dies wiederum freute Alheims Bürgermeister Georg Lüdtke, der nicht ohne Stolz die positiven Entwicklungen in seiner Gemeinde aufzählte. Schließlich würden die neuen Betriebe im Bereich der erneuerbaren Energien Arbeitsplätze in die Region bringen und neue Perspektiven aufzeigen. (hb) +++
Sie lobten die Initiative der Betriebegemeinschaft ausdrücklich: Umweltminister Wilhelm Dietzel (links) und Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt (rechts)
Zahlreiche Gäste bei der offiziellen Feier
Thilo Frankfurth, einer der vier Geschäftsführer der bpa, erläuterte die Ziele der Betriebegemeinschaft
Die Parforcehorn-Gruppe der Jagdreiter Rotenburg an der Fulda setzten optisch und musikalisch einen Kontrapunkt bei der "grüne-Energie-Veranstaltung"
Etwa aus Mais-Pflanzen und anderen Siloprodukten wird in der Biogasanlage Energie erzeugt
...und auch der Nachwuchs ist schon "Werbeträger" für den Strom aus Biomasse