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Bild: hinten von links: Klaus Schäfer Sachbearbeiter der Vollstreckungsstelle, Reiner Emmerich, stellvertretender Leiter der ZVS (Zentrale Vollstreckungsstelle). Vorne von links: Kaspea Mulenga aus Sambia, Deepraij Dhunput aus Mauritius; Stefan Berk von der Zoll-Auktion; Michael Bender vom Hauptzollamt Gießen.

06.12.07 - Bad Hersfeld

Zwei Zollbeamte: Aus den tropischen Regionen Afrikas in das kühle Osthessen

Zwei Zollbeamte aus Sambia und Mauritius waren in der letzten Woche zu Gast beim Bad Hersfelder Zoll.

Die beiden waren Teilnehmer eines von der Bundesregierung initiierten, fast einjährigen Langzeittrainings-kurses, bei dem Beamte aus Entwicklungsländern des südlichen Afrikas Gelegenheit haben, die deutsche Zollpolitik und -verwaltung sowie internationales Handels- und Wirtschaftsrecht zu studieren.

Besonders in Entwicklungsländern sind die Staatsbudgets zu einem großen Teil noch von Zolleinnahmen abhängig. Effektiv und integer arbeitende Zollverwaltungen sind für diese Länder von maßgeblicher Bedeutung. Transparente und wirtschaftsorientierte Verfahrensweisen der Zollverwaltungen beschleunigen Import- und Exportvorgänge.

Während eines Praktikumsaufenthaltes beim Hauptzollamt Gießen schauten sich die Zollbeamten Kaspea Mulenga (Sambia) und Deepraij Dhunput (Mauritius) auch die Zentrale Vollstreckungsstelle des Zolls und Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) im Bad Hersfelder Stadtteil Hohe Luft an.

Reiner Emmerich, stellvertretender Leiter der für ganz Hessen zuständigen Vollstreckungsstelle übermittelte den Beamten aus Afrika auch Grüße des Landrates des Kreises Hersfeld-Rotenburg und überreichte mit dem Hinweis auf die zentrale Lage in der Mitte der Europäischen Union ein Buch mit Geschichten zur Geschichte des Landkreises. Dabei erwähnte er auch die besondere Aufgabenwahrnehmung des Zolls an der ehemaligen innerdeutschen Grenzen bis 1989.

Äußerst beeindruckt zeigten sich die ausländischen Zollkollegen als Klaus Schäfer ihnen die Arbeit der Zöllnerinnen und Zöllner der Vollstreckungsstelle in der Praxis vorstellte. Dabei zeigte er auf, wie von Bad Hersfeld aus durch Zollbeamte als „Gerichtsvollzieher des Bundes“ in ganz Hessen alle öffentlich rechtlichen Forderungen des Bundes beigetrieben werden. Und das damit der Zoll in Deutschland einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Staatseinnahmen leistet. Weder in Sambia noch in Mauritius hat der Zoll solche Aufgaben. Umso mehr erstaunte es die beiden, wie effektiv der Zoll diese Aufgaben erfüllt

Die Verwertung oder Vernichtung von beschlagnahmten oder gepfändeten Sachen durch den Zoll dagegen ist auch den afrikanischen Zöllnern nicht fremd. Dennoch war es für beide beeindruckend in den Asservatenräume des Zolls zu erleben, was so alles vom Zoll aus dem Verkehr gezogen wird. Hier lagern jede Menge Waren, angefangen von Schmuggelzigaretten über Markenfälschungen bis hin zu Präparaten von artengeschützten Tieren, für deren Vernichtung auch der Hersfelder Zoll zuständig ist.

Was nicht vernichtet werden muss, versucht der Zoll zu verkaufen, Dies geschieht über die Zollauktion, die Stefan Berk den Gästen vorstellte. In dem “virtuellen Auktionshaus“ für die öffentliche Verwaltung, versteigern heute mehr als eintausend öffentliche Anbieter aus dem In- und Ausland ihre Waren. Die der Oberfinanzdirektion Koblenz unterstellte Zollauktion wird von Bad Hersfeld aus betrieben. Insbesondere gepfändete Sachen von Kleidung über Elektronikartikel bis hin zu ausgesonderten Dienstwagen werden hier angeboten.

Mitsteigern kann jeder. Und manchmal ist sogar beim Zoll ein Schnäppchen zu machen.

Auch die afrikanischen Zollbeamten fanden, dass dieses europaweit einzigartige und innovative Online-Produkt nicht nur effektiv sondern auch nachahmenswert ist.

Den Abschluss des Besuches in Bad Hersfeld bildete ein Tag bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS). Zwar spielt Schwarzarbeit in den afrikanischen Herkunftsländern der ausländischen Zollbeamten eher eine untergeordnete Rolle. Dennoch konnten Hermann Säckl und Reinhold Freisinger von der Bad Hersfelder FKS deutlich machen, dass auch die Bekämpfung der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung eine bedeutende Aufgabe ist, die zu einer Einnahmeverwaltung wie der Zollverwaltung passt. Geht es doch auch hier letztlich um die Sicherung der Staatseinnahmen. +++

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