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- Fotos: Daniel Kister

06.12.07 - Rasdorf

Das neue Point Alpha-Konzept: Soldaten weg, Besucher da - B I L D E R S E R I E

Der Observation Point (OP) Alpha ist heute der einzige noch erhaltene ehemalige Stützpunkt der US Army direkt am einstigen "Eisernen Vorhang". Dieser ehemalige Beobachtungspunkt dokumentiert das Wirken der Amerikaner an der Grenze. Hier lässt sich die brisante Konfrontation von NATO und Warschauer Pakt nachvollziehen, wenn auch heute dieser Albtraum durch die Lage in der idyllischen Rhön oft vergessen wird. In Vorbereitung der Ausstellung waren intensive Recherche- und Archivarbeiten zur Findung authentischer Materialien, Zeitzeugenberichte, Dokumente, Ausrüstungen und Bewaffnungen erforderlich. Durch das Engagement des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Berlin, des Landes Hessen und der anliegenden Landkreise konnte die Planung und Realisierung, teilweise ab 2005, hauptsächlich ab 2007 in Angriff genommen werden.

Soldaten weg - Besucher da

Eine neue überarbeitete Konzeption umfasste die Neugestaltung der Baracke A mit einer großen Dauerausstellung (1), des Freigeländes (2), der Baracke B als Seminargebäude und Unterkunft für Schulklassen. Die Baracke C wurde in eine Begegnungsstätte einschließlich moderner Gastronomie umgewandelt (3). Der Besucher soll denken, dass die Soldaten gerade eben erst ihren Grenzposten verlassen hätten. Insgesamt 600.000 Euro kostete die Renovierung und Neugestaltung. Der Bund und das Land Hessen teilten sich den Kostenhauptteil von 500.000 Euro je zur Hälfte. 40.000 Euro zahlte der thüringische Wartburgkreis, 50.000 Euro der Landkreis Fulda und selber konnte die Gedenkstätte 10.000 Euro aus eigenen Mitteln aufbringen.

Hauptziel der neuen Konzeption war es, die Gedenkstätte in einen möglichst authentischen Zustand zurückzuversetzen, wie ihn die Amerikaner 1991 verlassen haben. Dabei wurden die Auflagen des Denkmalschutzes, konservatorische Bedingungen ebenso wie die Findung historischer Tatsachen berücksichtigt.

Bei den Vorbereitungsarbeiten stellten sich Probleme an der Bausubstanz der denkmalgeschützten Baracken ein, die vorher nicht bekannt waren. Deshalb mussten umfangreiche Sanierungsmaßnahmen geplant und durchgeführt werden. Es war auch notwendig, Funktionsräume wie Büros für Mitarbeiter, Seminarraum, Küche und Gastraum neu einzurichten. Bei den Sanierungsarbeiten wurde auch der ursprüngliche Außenanstrich der Baracken gefunden und dokumentiert. Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wurden gegen eindringende Feuchtigkeit gesichert, Wärmeisolation eingebracht und mit neuen Installationen versehen. Durch einen neuen Farbanstrich haben sie ihr ursprüngliches Aussehen sowohl innen als auch außen erhalten.

(1) Die Neugestaltete Dauerausstellung in der Baracke A

In der Baracke A wurde die komplexe Ausstellung zum Wirken der US Army von 1945 bis 1991 erarbeitet. Dazu war es erforderlich, die Entwicklung des Kalten Krieges als historische Epoche allgemein darzustellen. Einem Großteil der Besucher sind diese historischen Ereignisse kaum noch im Bewusstsein. Mit Dokumenten, Bildern und Filmbeiträgen, aber auch in eindrucksvollen Vitrineninszenierungen, die eine große Anzahl Exponate und Militaria aus dieser Zeit präsentieren, wird diese Thematik informativ und unterhaltsam angeboten.

In verschiedenen Ebenen wird auf das unterschiedliche Informationsbedürfnis von Besuchern und Gruppen eingegangen. Die Veränderungen der militärischen Situationen und Strategien, auch auf OP Alpha, werden nachgezeichnet bis zur Grenzöffnung, dem Abzug der US Army und der späteren Nutzung als viel beachtete Gedenkstätte. In zwei separaten Räumen werden die konkreten Lebensbedingungen der Soldaten mit Interieurs und persönlichen Ausrüstungen inszeniert.

Der verbindende Gang hat einen besonderen „Memorial-Charakter“, weil hier lebensgroße Fotoinstallationen amerikanischer Soldaten, die wie zu einem Appell angetreten sind, dem Besucher unmittelbar Auge-in-Auge gegenüber stehen. Hier wird auch der Frage nachgegangen, wie viel individuelle Persönlichkeit hinter Uniformen zu entdecken ist. Die Installation mit dem Titel „Respect“ soll an die Bereitschaft und Leistung der Amerikaner in fast 50 Jahren für Deutschland würdig erinnern.

(2) Das neu gestaltete Außengelände

Die ehemaligen wichtigen Punkte des Camps wie: Beobachtungsturm, Einsatzbereitschaft, Fahrzeugstellplatz und Fahrzeughalle, Munitionsbunker, Tankstelle und Wache wurden in diesem Zusammenhang neu ausgestattet und mit Exponaten versehen. Die Erweiterung des Fahrzeugparks ist bis heute nicht vollständig abgeschlossen. Weitere Bemühungen sind notwendig, um die ehemalige militärische Bedeutung und das Bedrohungspotential glaubhaft vermitteln zu können - entgegen der heute friedlichen Wirkung.

Ein persönlicher GI für jeden Besucher

GIs als Zeitzeugen und der persönliche GI als Begleiter durch die Ausstellung: Ein modernes Führungssystem durch amerikanische Soldaten wurde erarbeitet und elektronisch umgesetzt.

Hier können die Besucher an Informationsstellen authentische Berichte von ehemals stationierten Blackhorse-Soldaten abrufen. Die Aussagen des GI-Guide-Systems wurden durch eine aufwendige Fragebogenaktion an ehemalige Soldaten erarbeitet. Das System wird bereits erfolgreich von den Besuchern genutzt und soll in anderen Teilen des Museums fortgeführt werden.

(3) Die neu gestaltete Begegnungsstätte in der Baracke C

In der Baracke C, der ehemaligen „Recreation Area“ des Stützpunktes, wurde in mehreren Etappen eine Begegnungsstätte eingerichtet. Deren Räume werden für Vorträge, Diskussionen, Seminare, Filmvorführungen und als Ruhezone genutzt, aber auch für die gastronomische Versorgung individueller Besucher und großer Besuchergruppen. Dazu war technisch eine gründliche Sanierung und Neuausstattung des Küchenbereiches notwendig.

Die Ausstellung auf Point Alpha hat ein modernes, komplexes, museales Konzept und eine qualitätsvolle Umsetzung. Dieses Ergebnis konnte nur durch eine engagierte Zusammenarbeit der Mitarbeiter der Gedenkstätte, den Sammlern und Leihgebern, den Archiven und anderen Quellen erreicht werden. +++





Der Museumsbesucher läuft durch den Barackenflur – Auge in Auge mit den Soldaten.





Rasdorfs Bürgermeister Berthold Körbel (links) und Geisas Bürgermeister Martin Henkel.


Hessischer Staatsminister Stefan Grüttner



Ulrich Spannaus gestaltete mit seinem Erfurter "Artus Atelier" die neue Ausstellung mit.


Im Hintergrund: Berthold Dücker, Vorsitzender des Fördervereins Point Alpha e.V.


Großformatige Momentaufnahmen auf dem Außengelände von Point Alpha.











Auge in Auge mit dem Soldaten.















Vom Turm aus konnten die Soldaten das ehemalige Feindesland beobachten.




Bundestagsabgeordneter Michael Brand (CDU) hört die aufgenommene Stimme eines ehemaligen Point-Alpha-Soldaten.









Das Luftbild zeigt den Grenzposten von oben.

















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