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- Fotos: Hans-Hubertus Braune

Alles wird teurer...

14.02.08 - Fulda

„Dass die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt haben, verärgert die Beschäftigten im öffentlichen Dienst", sagte die osthessische ver.di Geschäftsführerin Angelika Kappe. Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen hatte die Gewerkschaft Einkommensverbesserungen von 8 Prozent, mindestens jedoch 200 Euro monatlich gefordert. Außerdem eine verbindliche Übernahmeregelung für Auszubildende.

Rund 120 Beschäftigten demonstrierten am heutigen Donnerstagmorgen vor dem Klinikum Fulda und im T-Punkt-Laden der Telekom in Fulda. Mit Drillerpfeifen, Fahnen und Plakaten machten sie schon am frühen Morgen ihrem Unmut kund. Der Betrieb am Klinikum war durch die Demonstration vor dem Eingang nicht gestört. "Wir haben mit der Klinikleitung eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen. Dieser sieht vor, dass heute nur sieben Operationssäle offen sind. Die Anzahl der Operationen wird deshalb heute um die Hälfte reduziert und die Ärzte konnten so entscheiden, welche Eingriffe am dringendsten notwendig sind. Wir streiken punktuell und verantwortungsbewusst", sagte Rolf Müller vom Betriebsrat des Klinikums.

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sollen durch längere Arbeitszeit ihre Lohnerhöhung selbst finanzieren. In drei Verhandlungsrunden haben die öffentlichen Arbeitgeber eine Erhöhung des Einkommens von 2,5 im Jahre 2008 und 0,4 % im Jahre 2009 bei gleichzeitiger Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 40 Stunden angeboten. Davon sind die Arbeitgeber auch nicht bei den Verhandlungen in dieser Woche abgerückt. Deshalb müsse nun auch in Osthessen gestreikt werden, um die Arbeitgeber zu einem verhandlungsfähigen Angebot zu bewegen.

Beschäftigte in Krankenhäusern bräuchten mehr Geld in der Tasche. Durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten sei gerade für die unteren und mittleren Einkommensgruppen der Mindestbetrag von 200 Euro notwendig. Warnstreiks seien in der jetzigen Phase legitim. Es gehe um die Interessen der Beschäftigten, die es leid sind, für eine verfehlte Politik bei der Finanzierung der Krankenhäuser als „Sparschweine“ der Nation herangezogen zu werden, so Ver.di. „Gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden", sagte Angelika Kappe. Nach den kurzen Ansprachen machte sich ein Großteil der Streikenden auf den Weg nach Hanau, wo eine von insgesamt zwei zentrale Kundgebungen (Wetzlar) am heutigen Donnerstag in Hessen geplant war.

Die Mitarbeiter der Johanna-Kirchner Stiftung des AWO Kreisverband Frankfurt am Main haben zum aktuellen Streik ein Lied verfasst:

Streiklied

Melodie: „Die freie Republik“ nach 1873 entstanden

Gesundheit und Soziales

Die gehen heut auf die Gass

Lohn gleich und alles teurer,

das macht hier Keinem Spaß!

Ref.:

"Es muss mehr Geld in'n Topf rein,

Der Deckel der muss weg."

Es müssen acht Prozent sein

sonst sind wir wirklich weg.

Es muss mehr Geld in'n Topf rein,

Der Deckel der muss weg."

Es müssen acht Prozent sein

sonst sind wir wirklich weg.

Die Leut woll’n all gepflegt sein,

doch uns selbst geht es schlecht.

Tut was in unser Sparschwein,

das ist doch nur gerecht!

Ref.:

"Es muss mehr Geld in'n Topf rein,

Der Deckel der muss weg."

Es müssen acht Prozent sein

sonst sind wir wirklich weg.

Es muss mehr Geld in'n Topf rein,

Der Deckel der muss weg."

Es müssen acht Prozent sein

sonst sind wir wirklich weg.

Mehr Stunden soll'n wir schaffen,

für das gleiche Geld.

Die Arbeitgeber raffen,

und wir werden geprellt.

Ref.:

"Es muss mehr Geld in'n Topf rein,

Der Deckel der muss weg."

Es müssen acht Prozent sein

sonst sind wir wirklich weg.

Es muss mehr Geld in'n Topf rein,

Der Deckel der muss weg."

Es müssen acht Prozent sein

sonst sind wir wirklich weg.

Wir reißen uns ein Bein aus

Wir schuften wie ein Schwein

Jetzt geht bald unser Geld aus,

wir fragen muss das sein?

Ref.:

"Es muss mehr Geld in'n Topf rein,

Der Deckel der muss weg."

Es müssen acht Prozent sein

sonst sind wir wirklich weg.

Es muss mehr Geld in'n Topf rein,

Der Deckel der muss weg."

Es müssen acht Prozent sein

sonst sind wir wirklich weg.

Wir gehen heute streiken

und rufen´s laut hinaus

Ganz Hanau soll es hören:

Kaminsky rück was raus!

Ref.:

"Es muss mehr Geld in'n Topf rein,

Der Deckel der muss weg."

Es müssen acht Prozent sein

sonst sind wir wirklich weg.

Es muss mehr Geld in'n Topf rein,

Der Deckel der muss weg."

Es müssen acht Prozent sein

sonst sind wir wirklich weg. +++


ver.di-Osthessen-Geschäftsführerin Andrea Kappes sprach zu den Streikenden.








Rolf Müller vom Klinikums-Betriebsrat im Interview.

Abfahrt zur zentralen Kundgebung nach Hanau.

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