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Die Schafskadaver werden entsorgt.... - Fotos (36): Vincenzo Contini

Am nördlichen Tunnelportal Großaufgebot von THW-Kräften ....

28.04.08 - Kalbach

Das ICE-Unglück: THW im Großeinsatz - Kritische Fragen - BILDERSERIE

Im nördlichen Bereich des Landrückentunnels dauern auch heute die Vorbereitungen für die Bergung des verunglückten ICE an. Am gestrigen Tage hat eine große Anzahl von THW-Kräften wichtige Vorbereitungen für die notwendige Bergungsstruktur geschaffen: die Schafskadaver aus dem Tunnel entfernt, Beleuchtung aufgestellt, die Stromversorgung mit der Kapazität einer kleinen Fabrik aufgebaut. Am heutigen Montag werden nun Bergungskräne und Spezialisten der Bahn erwartet, die mit der ICE-Bergung beginnen. Dazu müssen die einzelnen Wagen auseinandergeschnitten, angehoben und auf Ersatzfahrgestellen aus dem Tunnel gezogen werden. Keine leichte Aufgabe, denn: während der Tunnel mit seinem begrenzten Querschnitt wahrscheinlich eine größere Katastrophe etwa wie in Eschede verhinderte, erschwert die Enge nun den größeren Einsatz von schwerem Bergungsgerät. Vor dem nördlichen Tunnelportal haben inzwischen auch mehrere elektronische Medien und TV-Sender Position bezogen, um von dort live zu berichten. Auch "Osthessen-News" wird ständig über die Ereignisse dort und Veränderungen berichten.

Lesen Sie dazu auch unsere gestrigen ausführlichen Berichten unter folgendem Link:

http://www.angelstein-tv.de/OsthessenNews/beitrag_C.php?id=1149262 .

Und die BILDERSERIEN unter

http://www.angelstein-tv.de/OsthessenNews/beitrag_C.php?id=1149264

Inzwischen haben sich fachkundige Bahner noch einmal mit der Unfallsituation am Samstag beschäftigt. Danach ist klar, dass der ICE - zumindest ein Teil davon - vermutlich unmittelbar hinter der getöteten Schafherde entgleiste. Darauf deuten Spuren auf den Schwellen ab Bahnkilometer 251,4, der Ort, an dem die getöteten Schafe lagen. Fatal war die Tatsache, dass sich im Tunnel die sog. „Überleitstelle Landrücken Nord“ befindet (Bahnkilometer ca. 252,0). Die Überleitstelle besteht aus vier Weichen und ermöglicht das Wechseln auf ein anderes Streckengleis. Da der Zug nun nicht mehr auf den Schienen lief, sondern daneben, wurden ab der ersten Weiche die Waggons „verschoben“ und der Schienenkörper stark verformt (man erkennt nicht mehr, dass dort mal Schienen lagen).

Zentimeterdicker Stahl wurde verbogen und gebrochen wie Knete. Auch das Nachbargleis wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Verbindungen der einzelnen Wagen wurden teilweise zerstört, die Wagen gerieten in Schieflage bis ca. 45°, was ein Durchlaufen der Wagen für die Fahrgäste erschwerte. Teilweise fiel durch die Zerstörung des Unterbaus der Wagen auch die Notbeleuchtung aus, die sonst aus Batterien gespeist wird. Allerdings wurden die Wagen im Innenraum strukturell nicht beschädigt, was auf die solide Konstruktion zurück zu führen ist. Es wäre nicht auszudenken gewesen, was passiert wäre, wenn sich zum Zeitpunkt des Unfalls zwei Züge im Tunnel begegnet wären.

Schafe schon vor Unglück vom Gegenzug entdeckt?

Wenige Sekunden vor dem eigentlichen Unglück soll bereits ein ICE aus Richtung Süden am Tunnel-Nordausgang Schafe entdeckt haben und dies auch gemeldet haben, so ein Informant gegenüber "Osthessen-News". Allerdings habe der Lokführer des Unfallzuges nicht mehr reagieren können, da sich dies alles binnen weniger Sekunden abgespielt haben soll. Wäre der Gegenzug wenige Momente später gewesen, wären die Züge sich im Tunnel begegnet und das Unglück wäre nicht so glimpflich ausgegangen…

Mussten schwerverletzte Schafe leiden?

Nach dem Unfall haben nach Angaben zahlreicher Augenzeugen noch einige Tiere im Tunnel gelebt. Da die Bundespolizei nach eigenen Angaben im Tunnel nicht schießt (oder schießen darf), mussten die schwer verletzten Tiere auf die "Gnadenspritze" einer alarmierten Tierärztin waren, die erst gegen 22.50 Uhr - also fast 100 Minuten nach dem Unfall - den Tunnel betrat.

Die folgende BILDERSERIE von Vincenzo Contini vom gestrigen Sonntag dokumentiert den aufwändigen Einsatz und die Vorbereitungen der THW-Helfer aus der gesamten Region Osthessen. +++
















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