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Horst Zuse mit Ursula Walk, der ersten Programmiererin nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland.
07.06.08 - HAUNETAL
4. Zuseaner-Treffen mit der 1.Programmiererin: 150 Mitarbeiter der Zuse KG
Am 31. Mai 2008 fand in Haunetal (Neukirchen Kreis Hersfeld) das vierte Treffen der ehemaligen Mitarbeiter (Zuseaner) der Zuse KG statt. Der Bürgermeister von Haunetal Hein-Peter Möller und Prof. Dr. Horst Zuse hatten dazu in den Bürgersaal eingeladen. Die Zuseaner-Treffen wurden im Jahr 2003 von Horst Zuse initiiert. Die Zuse KG wurde 1949 von Konrad Zuse und seinen beiden Mitstreitern Alfred Eckardt und Harro Stucken in Neukirchen Kreis Hünfeld gegründet. Die Zuse KG ist damit in Europa die erste Firma, die 1949 begann, Computer für kommerzielle Anwendungen zu bauen. Die erste Maschine, die 1950 ausgeliefert wurde, war die Z4 an die ETH-Zürich
Die etwa 150 Zuseaner wurden von Bürgermeister Hein-Peter Möller und Horst Zuse begrüßt. Hein-Peter Möller schilderte die schwierigen Anfänge der Zuse KG im Jahr 1949. Horst Zuse begrüßte die Gäste und u.a besonders Frau Ursula Walk, die schon 1948 an der Z4 in Hopferau / Allgäu die ersten Computerprogramme erstellte und damit die erste Programmiererin nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland ist.
Der neue Vorsitzende der Konrad Zuse Gesellschaft, Klaus Waldschmidt, begrüßte ebenfalls die Zuseaner. Er führte unter anderem aus, dass ihm keine anderen Treffen bekannt sind, wo sich ehemalige Mitarbeiter nach 40 Jahren immer noch in großer Zahl sehen. Er sagte, dass man den Begriff „Zuse-Inside“ prägen sollte, da in jedem modernen Prozessor die grundlegenden Ideen von Konrad Zuse stecken.
Der ehemalige Bürgermeister Der Stadt Hoyerswerda, Horst Brähmig, begrüßte die Gäste und schilderte das Engagement der Stadt Hoyerswerda für den Namen Zuse, denn Konrad Zuse machte dort 1928 sein Abitur.
Danach präsentiert Horst Zuse in einem halbstündigen Vortrag das Werk seines Vaters. Er verwies u.a. auf das 50ste Jubiläum der Maschine Z22, ein Röhrencomputer, der ab 1958 von der Zuse KG in 56 Exemplaren ausgeliefert wurde. Der Konstrukteur der Z22, Lorenz Hanewinckel war ebenfalls unter den Gästen. Dann schilderte Horst Zuse Konrad Zuses Ideen zum „Rechnenden Universum“, die er schon 1967 in einem Artikel mit dem Titel „Rechnender Raum“ postulierte. Damals erhielt Konrad Zuse für seine Ideen, dass das Universum rechnet und ein gigantischer Computer ist, „viel Prügel“. Heute werden seine Ideen nicht nur akzeptiert, sondern das „Rechnende Universum“ hat sich zu einem wichtigen Forschungsgebiet etabliert.
Weitere Informationen zu Konrad Zuse, seinen Computern, dem rechnenden Universum und den Zuseaner sind unter www.zuse.de zu finden.+++