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alt & partner: Bisheriger Standort nach aufwändiger Sanierung wieder bezogen

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Nach der Insolvenz von Knaus Tabbert im Herbst 2008 wird seit heute Morgen im Werk des Wohnwagenherstellers in Sinntal-Mottgers (Main-Kinzig-Kreis) wieder produziert. 205 der ehemals rund 400 Mitarbeiter nahmen ihre Arbeit wieder auf. 9.000 bis 10.000 Wohnwagen sollen in diesem Jahr gebaut werden - davon allein in Mottgers 2.500 bis 3.000 Stück. Die Geschäftsführung bekannte sich klar zum Standort Mottgers, wo künftig vor allem die hochwertigen Wohnwagenmodelle produziert werden sollen. Obwohl die weiterbeschäftigte Belegschaft natürlich erleichtert über die Rettung des Betriebes ist, dämpft das Mitgefühl mit den rund 200 entlassenen Kollegen die heutige Feierstimmung. Um 9 Uhr drückten Bart Hendrix und Klaas Meertens vom niederländischen Investor H.T.P. Investmets B.V. den grünen Startknopf. Zeitgleich liefen auch am bayerischen Hauptsitz Jandelsbrunn die Produktionsbänder wieder an. Die Vertreter von H.T.P. hatten sich bewusst aufgeteilt, um so die gemeinsame Zukunft der beiden Standorte zu demonstrieren.

Unternehmensführung und Investoren zeigten sich heute zuversichtlich, dass der Markt wieder anspringt und dann auch weitere ehemalige Mitarbeiter wieder eingestellt werden können. "Es ist ein Tag der Freude, wieder die Geräusche am Band zu hören. Wir stehen in der Verantwortung und solidarisch zu denen, die heute nicht da sind", sagte Knaus Tabbert-Geschäftsführer Thomas Dickenberger, der zeitgleich per Videoschaltung während der Pressekonferenz an beiden Standorten aus Jandelsbrunn "eingeblendet" wurde. Allerdings rechnet er mit einer Erholung der Marktsituation erst in eineinhalb bis zwei Jahren. Zudem drücken immer noch die rund 600 bis 700 Wohnwagen und Reisemobile im Bestand. "Wir werden kein Fahrzeug für den Bestand bauen. Jede Produktion muss mit einem Kundenauftrag hinterlegt sein", sagte Dickenberger. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt und bis Ende Mai/Anfang Juni dieses Jahres sei das Werk in Mottgers ausgelastet. Für die Kunden bedeute dies, dass fast alle Modelle auf dem Markt zu finden seien. Nur bei besonderen Wünschen müsse der Käufer mehrere Monate auf sein Fahrzeug warten. Bis Ende des Jahres hoffe Knaus Tabbert den gesamten Bestandsmarkt "abverkauft" zu haben.

Ursprünglich hatte Knaus Tabbert pro Saison bis zu 20.000 Wohnwagen und Reisemobile der unterschiedlichen Marken produziert. Künftig sollen es nur 9.000 bis 10.000 Fahrzeuge sein. Der Standort in Ungarn werde zudem reduziert und die Wohnwagen-Herstellung mindestens ein Jahr "eingefroren". In Mottgers dagegen sollen künftig die hochwertigen Modelle aller Marken (bisher nur Tabbert) gebaut werden.

Die Unternehmensführung lobte die Solidarität der Mannschaften an beiden Standorten in Deutschland. Viele Mitarbeiter sind seit vielen Jahren dabei. Sie waren heute froh, endlich ihre Arbeit aufnehmen zu können. Sie hoffen, dass der komplette Neuanfang mit kritischer Kostenanalyse und Optimierung der Arbeitsabläufe die Zukunft bei Knaus Tabbert gesichert ist. Und auch der Investor wurde allenthalben gelobt: "Sie sind ein Investor, wie sich ihn viele Unternehmer wünschen. Sie stehen mit ihrem Herzen zum Unternehmen Knaus Tabbert und es geht Ihnen nicht um Zerschlagung", sagte Dickenberger. Die Niederländer sind auf die Übernahme und Restrukturierung von "Unternehmen in Umbruchsituationen" spezialisiert. Mit insgesamt 8.000 Mitarbeitern erwirtschaftet H.T.P. laut Unternehmensangaben über zwei Milliarden Euro. (Hans-Hubertus Braune). +++