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"Ich bring euch um" - eine geschmierte Drohung an einer Fensterscheibe der Schule. Ein Schüler der Schule hat laut Polizei diese Tat gestanden. Für den Drohanruf kommt er offenbar nicht in Frage - Fotos: Daniel Kister

Schulleiterin Karin Zeuch (links) und Polizeipressesprecherin Elvira Idt.

13.03.09 - LAUTERBACH

“Man hat immer Angst um die Schüler, wenn man von außen bedroht wird“, sagte Karin Zeuch, Schulleiterin der Lauterbacher Haupt- und Realschule an der Wascherde. Heute Vormittag musste sie Angst haben: Ein Unbekannter hatte in der Nacht am Schultelefon angerufen und eine Drohung ausgesprochen. Der Anruf wurde per Anrufbeantworter aufgezeichnet und am Morgen abgehört. „Wir sind von einer Gefährdung ausgegangen und haben die Polizei informiert“, erklärte die Schulleiterin. Zum genauen Inhalt der Drohung wurden keine Informationen bekannt gegeben. Die Beamten haben die Ermittlungen aufgenommen.

Neben dem Drohanruf ist in der Schule auch ein kleiner Schriftzug an einer Scheibe der Schule aufgefallen. "Ich bring euch um", stand in roter Farbe und in fingergroßen Buchstaben an der Scheibe, die sich beim Innenflur der Schule befindet. Der Urheber dieser Drohung ist mittlerweile ermittelt. Er hat sich bei der Polizei gemeldet und die Tat gestanden. Bei dem Täter handelt es sich um einen Schüler der Haupt- und Realschule. Laut ersten Erkenntnissen der Polizei hat dieser Schüler aber nichts mit der Telefondrohung zu tun. In diesem Fall ermittelt die Polizei weiter. Polizeisprecherin Elvira Idt zeigte sich optimistisch, auch den zweiten Täter ausfindig zu machen.

Viele Polizisten im Einsatz

Nach der Alarmierung rückte die Polizei am Morgen zum Schulgebäude an. Wie viele Beamten im Einsatz waren, wollte Idt aus taktischen Gründen nicht sagen. Die Einschätzung eines Jungen, den osthessen-news vor dem Schulgebäude angetroffen hat, wonach 100 Polizisten im Einsatz waren, hält sie aber für weit übertrieben. Der Jugendliche hatte weiter beschrieben, dass die Polizisten „richtig ausgerüstet“ mit Maschinengewehr und Schutzwesten unterwegs gewesen sein sollen. Von offizieller Seite heißt es, dass die Polizei mit mehreren Streifen und Zivilbeamten vor Ort gewesen sei.

"An Unterricht war nicht zu denken"

In dem Schulgebäude der Haupt- und Realschule befinden sich auch 13 Klassenräume eines Lauterbacher Gymnasiums. Die Nachricht über die Drohung verbreitete sich unter den cirka 1.000 Schülern schnell. Per Handy informierten einige Schüler ihre Eltern, die sie dann in den Klassenräumen abholten. Viele gingen noch vor der ersten Unterrichtsstunde wieder nach Hause. Schule und Polizei organisierten Schulbusse, die die verängstigten Schüler nach Hause fuhren. „Unter den Umständen war an Unterricht nicht zu denken gewesen“, erklärte die Schulleiterin. Nach der dritten Stunde befanden sich demnach keine Schüler mehr in der Schule.

Die Polizeisprecherin lobte die enge Zusammenarbeit mit der Schule. Lehrer und Polizei seien bemüht gewesen, die Schüler zu beruhigen und alles sei in geordneten Bahnen abgelaufen, erklärte sie. Die Schüler wurden von den Pädagogen in ihren Klassen betreut.

Hohe Kosten für Trittbrettfahrer

Jeder habe die schrecklichen Ereignisse von Winnenden im Kopf gehabt, sagte die Schulleiterin. Dort tötete ein Jugendlicher bei einem Amoklauf in seiner Ex-Schule 15 Menschen und später sich selbst. Derzeit geht die Polizei von einem Trittbrettfahrer aus. Der oder die Täter hätten auf jeden Fall mit erheblichen Kosten zu rechnen, warnt Idt vor solchen Trittbrettfahrern. Viele Menschen seien durch die Drohung verängstigt gewesen. „Damit macht man keine Scherze.“ Am Montag soll der Unterricht wieder regulär stattfinden. (Daniel Kister, Hans-Hubertus Braune) +++


Zum Ende der dritten Stunde seien alle Schüler aus der Schule raus gewesen.

An Unterricht war laut Direktorin Zeuch wegen der allgemeinen Aufregung nicht zu denken.


Per Handy informierten einige Schüler ihre Eltern, die sie dann von der Schule abholten...

... andere fuhren mit den Bussen nach Hause.



Der Drohspruch an der Scheibe (rechts) ist erst einem Schüler aufgefallen. Eigentlicher Anlass für den Polizeieinsatz war laut Polizeisprecherin Idt der Drohanruf, der in der Nacht auf den Anrufbeantworter gesprochen wurde.


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