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23.03.09 - REGION

Thema Landesabitur: "Wissen aufsaugen und auskotzen" - Kritik Schülervertretung

„Erst das Wissen aufsaugen und dann wieder auskotzen“, so fasst Landesschulsprecherin Katharina Horn das laufende Zentralabitur zusammen. „Hierdurch wird auch dieses Jahr wieder probiert, soviel Stoff wie möglich in die Köpfe der Schülerinnen und Schüler zu hämmern. Der einzige Lösungsweg für die Schülerinnen und Schüler bleibt hierbei das Bulimielernen.“ Beim Bulimielernen versuchen Schülerinnen und Schüler in möglichst kurzer Zeit, möglichst viele Informationen auswendig zu lernen, um sie dann einmalig in der anstehenden Klausur wiedergeben zu können. Ein echter Lernprozess finde so nicht statt, schreibt die Schülervertretung in einer Presseerklärung.

Ein anderes Problem sieht die Kasslerin in den strikten Vorgaben bei der Wahl der Leistungskurse und Prüfungsfächer, die naturwissenschaftliche Fächer klar bevorzugen würden. „Dass die Wirtschaft hier den Takt angibt, ist einfach zu erkennen“, kritisiert Horn. Diese beiden Komponenten, also ein Einheitsabitur, das alle hessischen Schülerinnen und Schüler schreiben sollen und eine eingeschränkte Wahlmöglichkeit der Leistungskurse, mache eine individuelle Förderung quasi unmöglich. Das meine auch der stellvertretende Landesschulsprecher Gerrit Gissel und fordert: „Es muss endlich berücksichtigt werden, dass Schülerinnen und Schüler verschiedene Lerntempos und Interessen haben.“

Die Landesschülervertretung Hessen setze sich daher für die freie Wahl der Fächerkombination in der gymnasialen Oberstufe ein. „Die Möglichkeit, seine Leistungsfächer als Leistungskurse zu wählen, steht bei uns klar vor den Interessen der Wirtschaftslobby“, begründet Gissel. Er glaubt fest daran, dass nach diesem Prinzip gefällte Entscheidungen das Lernen erheblich erleichtern und sinnvoller gestalten würden: „Dinge, die man sich selbst aussucht, lernt man natürlich wesentlich effektiver als aufgezwungene“.

„Zentrale Prüfungen heißen nicht gleich Qualitätsverbesserung“, ergänzt Horn. Auch das vorgegebene Ziel der Vergleichbarkeit werde durch ein Zentralabitur nicht erreicht. Alle Schülerinnen und Schüler hätten unterschiedliche Voraussetzungen, die nicht vergleichbar seien. „Zentralabitur als Wissensabfrage steht unserer Auffassung eines Lernens für das Leben diametral entgegen“, so die Landesschulsprecherin abschließend. +++

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