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13.04.09 - REGION

Wenn zum Kaffee die Sirenen heulen... - Samstag war wieder Probealarm

Leicht beunruhigt oder verwundert waren zahlreiche Menschen am vergangenen Samstagnachmittag, als in 11 Gemeinden des Landkreises Fulda die örtlichen Sirenen "heulten". Doch Sorgen waren unbegründet, denn es handelte sich nicht um die Alarmierung zu aktuellen Lösch-, Rettungs- oder Kastastropheneinsätzen von Feuerwehr oder Hilfseinrichtungen. Der Grund für den Krach hieß nämlich: reguläre Funktionsprüfung der Sirenen auf den Dächern von Bürgerhäusern, Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen. (auf nebenstehendem Bild die Sirene, auch gern mal "Hörnchen" genannt, auf der Albert-Schweitzer-Schule in Neuhof / Foto: Christian P. Stadtfeld)

Die "Sirenen- und Melderfunktionskontrolle" - oder umgangssprachlich, der "Probealarm" - muss regelmäßig vorgenommen werden. Wie überall gibt es auch im Kreis Fulda ganz detaillierte Vorgaben. Quartalsweise werden immer vom ersten bis vierten Samstag, immer um 16:00 Uhr die Funkmeldeempfänger und Sirenen der einzelnen Organisationen wie etwa dem DRK (Deutsches Rotes Kreuz), dem MHD (Malteser Hilfsdienst), der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft), dem THW (Technisches Hilfswerk) oder der Feuerwehr auf ihr einwandfreies Funktionieren hin überprüft. Cirka 20 Minuten dauert das ingesamt - und geht nun mal nur mit dem lautstarken "Auslösen".

Die Reihenfolge ist für die Monate Januar, April, Juli und Oktober auch genau festgelegt: am 1. Samstag sind die Gemeinden im Norden des Kreises bis hin zur Rhön - etwa von Eiterfeld, Burghaun bis Hilders - "dran". Am zweiten Wochenende - und das war an diesem Samstag der Fall - "heulen" die Sirenen dann in Bad Salzschlirf, Dipperz, Eichenzell, Flieden, Großenlüder, Hosenfeld, Kalbach, Künzell, Neuhof, Petersberg und Poppenhausen. Außerdem werden die Alarmgeräte von DLRG und THW geprüft.

Am dritten Wochenende werden die Sirenen für DRK und Malteser Hilfsdienst getestet. Und am letzten Wochenende des jeweiligen Quartalsanfangs sind die Sirenen der Feuerwehren der Stadt Fulda sowie die Sirenen der Werksfeuerwehren - etwa von der Bahn, Dura oder Gummiwerke - als letzte an der Reihe. Und es gibt auch Ausnahmen: falls tatsächlich ausgerechnet an den "Prüfsamstagen" einmal ein "erhöhtes Notrufaufkommen" oder eine Großschadenslage mit viel nötigem Funkverkehr bestünde, würden die Funktionskontrollen halt verschoben.

Haben die meisten Feuerwehrleute oder Rettungsdienstler nicht heute "Piepser", wird sich da mancher Leser fragen. Natürlich sind die Funkmeldeempfänger zur "stillen Alarmierung" weit verbreitet, doch es gibt eben noch einen Bestand an funktionierenden Sirenen im Kreis. Die "laute Alarmierung" ist kostengünstiger und erreicht sozusagen "per Geräusch" gleich 30 bis 40 Mann auf einmal. Bis die Sirenen, meist motorbetrieben vom Typ "E 57", mal ausgedient haben, wird es noch dauern. Und warum der komplizierte Plan mit 4 Samstagen und nicht alles hintereinander? Da winken die Fachleute der Leitfunkstelle Fulda ab: bis alle Sirenen geprüft wären, würde der gesamte Funkkanalverkehr lahm gelegt - und das ist über 1 bis 2 Stunden am Stück eben nicht möglich.

Was für viele "Nachbarn" der Sirenen eher angenehm ist, sorgt gleichzeitig jedoch für unnötige Unruhe. Früher wurden die Sirenen alle 4 Wochen erprobt. Da wussten die Leute: "Wenn es im 16 Uhr heult, ist das der Probealarm". Und heute gehen die "Hörnchen" eben nur noch viermal im Jahr - da sind die Bürger den Ton nicht mehr gewöhnt und eher mal erschrocken. So hat auch das seine "zwei Seiten". (Christian P. Stadtfeld). +++

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