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Gegen 14.40 Uhr löste die Leitfunkstelle Fulda "Vollalarm für Feuerwehr Fulda" aus. Grund: das Dachgeschoss des bisherigen Schwestern-Altenheimes Sankt-Hedwig-Stift in Fulda-Horas stand im "Vollbrand". Die Flammen schlugen meterhoch aus dem Dach. Das Gebäude in der Bonifatiusstraße (gegenüber der katholischen St. Bonifatiuskirche) ist eingerüstet und wird derzeit saniert. Die Einsatzstelle wurde großräumig abgesperrt; viele Menschen waren wegen der Brandnachricht dorthin geeilt.

Die Feuerwehr Fulda war mit über 60 Kräften und zahlreichen Fahrzeugen sowie Drehleiter und Gelenkmastbühne im Löscheinsatz - und hatte den Brand recht schnell unter Kontrolle. Zur Zeit werden aber noch kleine Brandnester bekämpft. Brandursache könnten möglicherweise Schweißarbeiten sein, die zuerst einen Schwelbrand verursachten, der dann offen ausbrach. Diese mögliche Ursache muss aber noch untersucht und von Spezialisten bestätigt werden. Der Schaden dürfte mehrere hunderttausend Euro betragen. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Auch die St. Bonifatiuskirche gegenüber war nicht gefährdet oder betroffen, das hatte ein Branderkundungstrupp festgestellt.

Zum Zeitpunkt des Brandausbruches, gegen 14:40 Uhr, waren mehrere Bautrupps im Gebäude. "Wir haben plötzlich Brandgeruch wahrgenommen, dachten erst, dass Kollegen rauchen. Auf einmal gingen die Radios aus und jemand schrie: ´Raus hier, es brennt´", berichtete ein Bauarbeiter später gegenüber osthessen-news.

Auch wenn man auf die Bauarbeiten als mögliche Ursache tippt, ist die Brandursache bisher noch unklar. Brandermittler haben die genauen Untersuchungen aufgenommen. Die 31 Schwestern, die in dem nebenstehenden Neubau des Schwestern-Altenheimes wohnen, waren glücklicherweise nicht in Gefahr. Trotzdem sind die Vinzentinerinnen geschockt: sie mussten vom benachbarten Garten aus mit ansehen, wie der Dachstuhl völlig ausbrannte. Die Generaloberin der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vizenz von Pual, Sr. Rosalia Bagus, eilte sofort zur Brandstelle, um ihren Mitschwestern beizustehen. "Sie sind fix und fertig - es ist wichtig, dass jemand bei ihnen ist", sagte die Generaloberin, sichtlich betroffen, aber gefasst.

Da das betroffene Gebäude durch eine Schutzwand vom Neubau getrennt ist, können die 31 Schwestern nach derzeitigem Stand in diesem Horaser Mutterhaus wohnen bleiben. Die Sanierung des Altbaus war schon weit fortgeschritten und das Dach nahezu fertig. Ende dieses Jahres sollte das Gebäude wieder bezogen werden.

Die Feuerwehren werden noch mehrere Stunden benötigen, um die Glutnester vollständig abzulöschen. Der Löscheinsatz war schwer: einerseits musste mit dem Schaum-Wasser-Gemisch vorsichtig umgegangen werden, damit das Gebäude nicht durch Wasserschaden noch mehr beeinträchtigt wird. Die körperlich sowieso schon anstrengende Aufgabe der Männer, die unter schwerem Atemschutz den Einsatz absolvierten, wurde durch die sommerlichen Temperaturen zusätzlich belastet. (Hans-Hubertus Braune) +++