Tauben mit Locken und bunte Kaninchen - Kleintierschau der Züchter

Tierisch ging es an diesem Wochenende in der Ostheimer Markthalle zu. Der örtliche Kleintierzuchtverein hatte zur Lokalschau eingeladen, um seine erfolgreichen Zuchtergebnisse der Öffentlichkeit vorzustellen. Ergänzt wurde die sehenswerte Ausstellung, die mit viel Aufwand hergerichtet war, durch eine Sonderschau der Gruppe Mitte des Sondervereins der Elsterpurzler-Züchter Deutschland.

Offiziell eröffnet wurde die Veranstaltung am Samstag vom 1. Vorsitzenden der Ostheimer Kleintierzüchter, Detlev Berkes und Bürgermeister Ulrich Waldsachs, der sich stolz wähnte, dass er als Schirmherr fungieren konnte. Eine ganze Reihe von interessierten Besuchern hatten sich eingefunden, darunter auch 2. Bürgermeisterin Ulrike Stanek, Stadtratskollegen und Eberhard Schorr, der Vorstand des Kreisverbandes der Rassegeflügelzüchter Rhön-Grabfeld.

Berkes schätzte sich glücklich über die Teilnahme des Sondervereins der Elsterpurzler-Züchter Gruppe Mitte. Die Untervereinigung des deutschlandweiten Verbandes, die vom Ostheimer Zuchtfreund Manfred Steube, Bundesehrenmeister der Rassegeflügelzüchter, federführend mit ins Leben gerufen wurde und der Züchter vom Rhein-Main-Gebiet bis Kurhessen, darunter auch Vereinsleute aus Ostheim, angehören, stellte mit 186 Tieren einen Großteil des Geflügels. Die weiteste Anfahrt hatte wohl ein Aussteller aus Limburg. Berkes wertete die Beteiligung des Sondervereins als Vertrauensbeweis und als Zeichen für das gute Miteinander der Elsterpurzlerfreunde und dankte Thorsten Henkel und seinen Züchterkameraden für ihr Kommen.

Die Elsterpurzler-Sonderschau weckte auch die besondere Aufmerksamkeit der Besucher. Die Taubenrasse, die zur Familie der Tümmlertauben gehört, zeichnet sich durch ihre Vitalität und Robustheit aus, wie die Züchter berichteten. Der Elsterpurzler ist ein vor Herauszüchtung der langschnäbligen Elster in ganz Deutschland verbreiteter Tümmler, der als guter Flieger und wegen seiner Flugkünste - Purzlen und Stellen - besonders beliebt ist. Er gehört zu den ältesten deutschen Taubenrassen und ist eine in Zucht und Haltung unproblematische Taubenrasse.

Bürgermeister Ulrich Waldsachs äußerte seine Bewunderung über die langjährige Züchtererfahrung, die stolzen Ergebnisse der Zuchtarbeit und die Erfolge der Ostheimer Vereinsleute und erinnerte unter anderem an die Kreisgeflügelschau, welche im vergangenen Jahr von den Ostheimer Kleintierzüchtern ausgerichtet worden war. Der Stadtchef zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der ausgestellten Tierrassen und zollte dem Verein großes Lob für seine Bemühungen, Kinder und Jugendliche in die Vereinstätigkeit miteinzubinden. Dies erfolge nicht nur, um den Fortbestand des Vereins zu sichern, so Waldsachs, der ausführte, dass dem Nachwuchs bedeutsame ethische Werte vermittelt werden, indem er die Verantwortung und Pflege von Tieren übernimmt. Die Beschäftigung mit der lebenden Kreatur müsse weiterhin ihren Stellenwert behalten, meinte er mit Blick auf die virtuelle Welt des modernen Medienzeitalters, die im Leben der Kinder und Jugendlichen eine zunehmende Rolle spielt.

Das Interesse für Tiere zu wecken ist tatsächlich schwierig geworden, wie Detlev Berkes mit Bedauern feststellen musste. Echte Verantwortung für ein Tier übernehmen und ihm umfassend Zeit widmen – dafür sind immer weniger Kinder und Jugendliche, aber auch immer weniger Erwachsene bereit. Dazu kommt erschwerend noch das wachsende Angebot an anderen Freizeitaktivitäten. „Heute haben die Kinder meist nicht mehr so den Bezug zur Natur und zu Tieren wie früher“, so Berkes.

Die Ausstellung diente nicht nur dazu, die erfolgreiche Züchtertätigkeit zu belegen, die Vereinsleute wollten auch vermitteln, mit wie viel Freude ihre Arbeit mit den Mitgeschöpfen des Menschen verbunden ist . Bürgermeister Waldsachs lobte wie viele Ausstellungsgäste die gelungene Präsentation der Tiere. Der Kleintierzuchtverein hatte keine Mühen gescheut und die Markthalle schmuck dekoriert und so ein schönes Ambiente für die Veranstaltung geschaffen. Mit Kaffee und Kuchen war zudem für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Die Ausstellungsleitung für die Abteilung Kaninchen oblag Erich Sternberger, Preisrichter war Herbert Zitzmann. Von sieben Züchtern wurden neun Zuchtgruppen und vier Einzeltiere vorgestellt. In die Beurteilung flossen unter anderem Kriterien wie Gewicht, Körperform und –bau, Fellbeschaffenheit und Pflegezustand ein. Erster Vereinsmeister wurde Erich Sternberger mit seinen Kleinschecken schwarz-weiß (385,5 Punkte). Alois Geis wurde 2. Vereinsmeister mit seinen Deutschen Riesen wildgrau (385 P.) vor dem Drittplatzierten Hartmut Graumann mit Helle Großsilber (384,5 P.).

Für die Geflügelschau zeichnete sich Detlev Berkes verantwortlich, der Jury gehörten Manfred Steube, Thorsten Henkel und Herbert Weber an. Ihr Augenmerk lag bei der Bewertung auf Gesamteindruck, Körperform, Kopf, Schnabel und Augen sowie auf Farbe und Zeichnung. Bei der allgemeinen Schau wurde in der Abteilung Geflügel einmal die Note „vorzüglich“ vergeben. Sie ging an die Thüringer Schildtauben gelb von Detlev Berkes, der für seinen Zuchterfolg mit der Verbandsprämie ausgezeichnet wurde. Sechsmal wurde die Bewertung „hervorragend“ ausgesprochen. Den Kreisverbandsehrenpreis erhielt Thomas Trabert für Zwerg-Dresdner schwarz und Udo Trabert bekam einen Sonderehrenpreis für seine Thüringer Schwalben mit Rundhaube schwarz.. Ehrenpreise gingen an Ilse Marschall für ihre Zwerg-Dresdner weiß, Thomas Trabert für seine Süddeutsche Schildtauben schwarz, Udo Trabert für Altenburger Trommeltauben erbsgelb (gelbfahl) und Johanna Geiß für Lockentauben blau-schimmel. Die Ehrung der Vereinsmeister erfolgt wieder traditionsgemäß bei der Jahreshauptversammlung.

Bei der Sonderschau der Taubenrasse Elsterpurzler wurde 13 mal die Note „vorzüglich“ ausgestellt. Pokale für vorzügliche Zuchtresultate gingen an Michael Wiegand (Elsterpurzler schwarz und E. rot), Manfred Steube (E. blau), Carsten Lünstroth (E. blaufahl), Detlev Berkes (E. gelb) und Peter Paschke (E. blau-gehämmert). Florian Lee Weber (E. schwarz-schwarzschnäblig) wurde mit dem Ehrenband bedacht. Ehrenpreise erhielten Burkard Gersitz und Dominik Berkes (beide für E. schwarz), Ralf Keller (E. gelb, E. blaufahl-dunkelschnäblig), Detlev Berkes (E. gelb) und Manfred Steube (E. blaufahl). 15 mal wurde die Bewertung „hervorragend“ ausgesprochen. Ehrenpreise bekamen Burkard Gersitz (E. schwarz und E. rot), Michael Wiegand (E. rot), Karl-Erich Kotschi, Florian Lee Weber (beide für E. schwarz-schwarzschnäblig), Ralf Keller (E. blau-schwarzscnnäblig), Carsten Lünströth (E. blaufahl und E. blaufahl-gehämmert), Erich Geis (E. blaufahl), Peter Paschke (E. blau-gehämmert) und Diana Weber (E. aschfahl). Manfred Steube erhielt neben einem Ehrenpreis auch einen Sonderehrenpreis (E. blau). Sonderehrenpreise gab es zudem für Ralf Keller (E. gelb) und Michael Wiegand (E. schwarz). (eva) +++