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FULDA Pro-Palästinensische Demo

"Wir fordern ein Ende der Ungerechtigkeiten und Gräueltaten im Gaza!"

20.11.23 - Der Nahost-Konflikt ist ein brisantes Thema internationalen Ausmaßes, das auch in unserer Region Schock und Entsetzen auslöst. 350 Pro-Palästinensische Demonstranten - weniger als erwartet - versammelten sich unter dem Motto "Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten" am Sonntagnachmittag am Bahnhofsplatz in Fulda, um bei der Kundgebung ihre Unterstützung für den Frieden zu fordern und gleichzeitig unter anderem an  Bundeskanzler Olaf Scholz zu appellieren: "Deutschland muss einen Waffenstillstand fordern!" 

Über 350 Stimmen ware am Bahnhofsplatz laut hörbar Fotos: Rene Kunze

Inmitten von Transparenten und Rufen nach Gerechtigkeit sollte ein klares Zeichen für ein Ende des langjährigen Konflikts gesetzt werden. Angekündigt waren 500 Teilnehmer, die sich dem Thema "Frieden in Nahost" widmen wollten. Auch eine Gegendemonstration war angekündigt. OSTHESSEN|NEWS war vor Ort und berichtet hier ausführlich.

UPDATE um 12.45 Uhr: Noch sind laut unserem O|N-Reporter mehr Polizeibeamte als Demonstranten vor Ort.

UPDATE um 13.30 Uhr: Das Bild hat sich gewandelt, der Bahnhofsvorplatz ist nun dicht gefüllt. Die Stimmung ist trotz dieses brisanten Themas relativ entspannt. Das große Polizeiaufgebot zeigt Wirkung. Etwas weiter unten, in Richtung des Uniplatzes, findet derzeit auch die Gegenveranstaltung statt. Etwa 20 Demonstranten sprechen sich dort pro Israel aus. 

Fotos (4): Christian P. Statdfeld

UPDATE um 14 Uhr: Der Beginn der Demonstration verzögert sich um etwa eine Stunde, weil die Polizei laut unserem O|N-Reporter Beschränkungsverstöße festgestellt hatte. Ordnungsdezernent und Bürgermeister Dag Wehner erklärt uns dazu: "Die Beamten haben gewisse Schriftzüge auf einem Schal feststellen können, die übersetzt 'Jerusalem wir kommen' bedeuten. Es wurde entschieden, diese Kleidungsstücke aus der Demonstration zu entfernen." Dann aber steht dem Start mit deutlicher Verzögerung und vielen palästinischen Flaggen nichts mehr im Wege. 

"Wir werden nicht schweigen" 

Ramazan Kuruyüz, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen, ...

Ünal Kaymakci, stellvertretender Vorsitzenden der Islamischen Religionsgemeinschaft ...

Wie Ramazan Kuruyüz, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen, vor den Anwesenden sagte, "wollen wir ein Zeichen setzen. Wir stehen auf der Seite der Unterdrückten und stellen uns der Seite der Unterdrücker entschieden entgegen." Man werde nicht schweigen, bis die Verbrechen ein Ende haben, die Kinder im Gaza nachts ohne Furcht einschlafen und am Morgen in Sicherheit aufwachen können. Es müsse Frieden und Gerechtigkeit im Gaza geben. 

Laut Ünal Kaymakci, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen, werde dies nicht die letzte Veranstaltung sein. Wörtlich sagte er: "Fulda, wir werden kommen, solange der Krieg anhält". Und weiter: "Wir haben jemanden unter uns, der hat bei einem Bombenanschlag 31 Familienangehörige verloren". Wie könne es Deutschland wagen, keinen Waffenstillstand zu fordern? Dies sei Doppelmoral. Deutschland müsse auf der Seite von unschuldigen Kindern stehen. Israel töte Kinder und stelle es als Selbstverteidigung dar.

"Man muss hoffen, dass seine eigene Familie die Nacht überlebt hat"

Ergänzend Mossa Shamali von der palästinischen Gemeinde in Hessen EV mit Sitz in Frankfurt/Main über die Zustände im: Gazastreifen: "Seit Donnerstag ist der Kontakt zu Tausenden nicht mehr möglich, ich selbst stehe ohne Kontakt zu meiner Familie". Man müsse jeden Morgen anrufen und hoffen, dass sie die Nacht überlebt haben. "Wenn jemand ans Telefon geht, ist das schon fast ein Wunder. Sie haben kein Wasser, keinen Strom, keine Lebensmittel". Die Reden werden von Rufen "Freiheit für Palästinenser" und "free free palestine" begleitet. 

UPDATE um 15.40 Uhr: Die Demonstration löst sich allem Anschein nach gerade auf. Einige der Versammelten forderten zum Schluss noch die Stadt Fulda auf, die israelische Flagge am Stadtschloss abzuhängen und somit nicht nur einer Seite Solidarität zu zeigen. Die Vertreter der Demonstration machten daraufhin klar, dass sie neben der Israel-Flagge auch eine Palästinische Flagge am Stadtschloss möchten. "Wir wollen uns nicht mit einem Verbrecher, einem Besatzer solidarisieren. Wir solidarisieren uns nur mit den Opfern des Krieges", so Ramazan Kuruyüz. Fast zwei Stunden später verlassen die meisten den Bahnhofsplatz - das Wetter hat derweil auch umgeschlagen, es regnet. Die Organisatoren der pro-palästinensischen Demo planen bereits die nächsten Kundgebungen. Diese sind unter anderem in Darmstadt und Hanau geplant. 

Sandra Suski, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Osthessen

Sandra Suski, Pressesprecherin des Polizeipräsidium Osthessen, gibt O|N gegenüber ein vorläufiges Fazit: "In der Spitze können wir hier etwa 350 Teilnehmer verzeichnen. Beide Versammlungen sind bisher völlig störungsfrei verlaufen. Wir haben lediglich vereinzelte Verstöße in der pro-palästinischen Versammlung im Zusammenhang mit Volksverhetzung und dem Zeigen verfassungswidriger Kennzeichen feststellen können. Von allen Personen wurden die Personalien aufgenommen, die entsprechenden Gegenstände sichergestellt und Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und der Volksverhetzung eingeleitet." (ms) +++

Die Gegendemonstration


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