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13.02.10 - Schotten

Bilanz des Kultur- und Geschichtsvereins - Schulunterricht im Museum möglich

Eine Bilanz umfangreicher Aktivitäten im vergangenen Jahr - bei denen es viele interessante Informationen auf den Fahrten und Exkursionen gab -, der Ausblick auf die Schwerpunktausstellung im Jahr 2010 und die geplante Museumsmodernisierung sowie Wahlen standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Vogelsberger Kultur- und Geschichtsvereins, die im Historischen Rathaus von Schotten stattfand. Dabei wurde Elke Schmidt aus Schotten - im ehemaligen Amtszimmer der Schottener Bürgermeister - zur neuen 1. Vorsitzenden gewählt.

Elke Schmidt folgt auf Elke Leibner, die aus persönlichen Gründen bereits im vergangenen Herbst zurückgetreten war. Neuer 2. Vorsitzender wurde Hans Schubert. Der Kassierer Hans-Jürgen Schmidt, die Schriftführerin Dr. Jutta Kneißel sowie die Beisitzer Anneliese Khatib-Shahidi, Werner Polzer, Christel Schubert, Christa Stengel und Wolfgang Zenk wurden in ihren Ämtern bestätigt. Der 1979 gegründete Verein kümmert sich um die Förderung des kulturellen und geschichtlichen Lebens in Schotten und im Vogelsberg.

In ihrem Rechenschaftsbericht blickte die neue Vorsitzende auf eine stolze Bilanz an Aktivitäten im vergangenen Jahr zurück. Fahrten gab es nach Darmstadt zur Mathildenhöhe mit ihren weltberühmten Jugendstilhäusern. In der Bildergalerie von Schloss Wilhelmshöhe in Kassel wurden die flämischen Meister bewundert, die historischen Gemächer im Weißensteinflügel besichtigt und die Wasserspiele erlebt. Die mehrtägige Jahresfahrt führte zunächst ins Benediktinerkloster von Maria Laach und über die alte Tuchmacherstadt Monschau nach Aachen. Die Gruppe wandelte dort auf den Spuren Karls des Großen, wurde durch den Dom geführt und sah in der Schatzkammer wertvolle Exponate des Frühmittelalters. Dann ging es in die alte Kunst- und Kulturstadt nach Maastrich. Im belgischen Butterländchen wurde die malerische Abtei Val Dieu besichtigt. Die Rückfahrt führte noch in die Kupferstadt Stolberg mit ihrer historischen Altstadt- und Burg.

Etwas näher war der Weg nach Grebenhain. Die dortige ehemaligen Munitionsanlage war einst Waffenschmiede des NS-Regimes mit vielen Zwangsarbeitern. Im Herbst führte eine Reise in den Taunus nach Kronberg mit einer Führung durch die historische Altstadt und weiter nach Eppstein. Dort erfuhren die Schottener, dass Gottfried von Eppstein im 14. Jahrhundert die Hälfte der Stadt Schotten besaß, und zwar den Teil, auf dem das heutige Schloss steht. Ein weiteres Ziel war das Hohhaus-Museum in Lauterbach mit seinem kostbaren dreiflügeligen spätgotischen Marienaltar. Schließlich stand noch die Botticelli-Ausstellung im Frankfurter Städel auf dem Programm, abgerundet mit einem Besuch des Frankfurter Weihnachtsmarktes.

Auch die Ausstellungen im Heimatmuseum fanden großen Zuspruch, wie die des Lauterbacher Künstlers Alfred Schneider: „Vulkan Vogelsberg – grünes Gebirge in Deutschlands Mitte“. In Fotografien und Exponaten wurde die Geschichte des Schottener Familie Grandhomme dokumentiert. Und „Wei an Gigggel gugge dout“ lautete das Ausstellungsthema über die Ansichten und Aussichten von Turmhähnen von Hans Jochim Bielke.

Mehrere gemütliche Spinnstubennachmittage bei Kaffee und Kuchen und eine Märchenstunde für Groß und Klein begeisterten viele Besucher im Alter zwischen 2 und 87 Jahren. Eine Frauenrevue zum Thema „Großmütter, Mütter, Enkelinnen“ zeigte einen Streifzug durch 100 Jahre Frauengeschichte.

Neben diesen vielfältigen Aktivitäten betreibt der Vogelsberger Kultur- und Geschichtsverein das Schottener Heimatmuseum im Auftrag der Weber-Pröscher-Sauer-Stiftung. Der internationale Museumstag stand unter dem Motto „Altes Handwerk – neu beleben“. Dazu wurde der historische Webstuhl aus dem Jahre 1786 restauriert und von Gabriele Kynast, gelernte Handweberin aus Schlitz, wieder in Betrieb genommen.

Ein neuer Schwerpunkt - unter dem Motto "Altes Handwerk neu beleben" - wird den Schottener Wintermetzgern gewidmet. Hans Schubert erläuterte dazu die für den 16. Mai geplante Eröffnung.

Im Museum kann jetzt auch Schul-Geschichtsunterricht gegeben werden. Mit den neu angeschafften 30 Stühlen lassen sich die Ausstellungsräume schnell in ein Klassenzimmer verwandeln. Um vermehrt junge Menschen für die Aktivitäten des Vereins und das Museum zu interessieren, sind alle Mitglieder bis zum 16. Lebensjahr beitragsfrei. Schüler, Studenten und Auszubildende bezahlen nur den halben Jahresbeitrag. In den nächsten zwei Jahren wird das Museum konzeptionell nach modernen museumspädagogischen Grundsätzen umgestaltet, sodass es zum dann 75-jährigen Jubiläum 2012 noch attraktiver für die Besucher ist.

Jutta Kneißel gab einen Überblick über die geplanten Fahrten im ersten Halbjahr 2010. Sie führen zur Terrakotta-Armee in Weilburg, nach Herborn und zur Burg Greifenstein sowie zum Jugendstilensemble in Nauheim. Das Programm hängt am Museum aus und kann auf der Internetseite des Vereins www.vogelsberger-geschichtsverein.de eingesehen werden.

Elke Schmidt dankte den Mitgliedern und Freunden des Vereins für ihre ehrenamtliche Arbeit im Museum, sei es beim jährlichen Großputz oder bei der Übernahme von Museumsdiensten. Montags bis mittwochs sind Vorstandsmitglieder und ehrenamtliche Helfer besonders in ihrem Element wie Wolfgang Zenk und Werner Polzer als Restaurateure von Räumen oder Jutta Kneißel und Hans Schubert, die den gesamten Museumsbestand inventarisieren. Wichtig sei dafür auch die gute Zusammenarbeit mit der Vorsitzenden der Stiftung, Schottens Bürgermeisterin Susanne Schaab-Madeisky. (Dr. Andreas Drinkuth) +++

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