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05.03.10 - HERINGEN

Kritik an TV-Film über Kali-Produktion - Beschwerde beim ZDF-Fernsehrat

Nach der Ausstrahlung "Salz - Segen und Fluch des weißen Goldes" in der Sendereihe "Abenteuer Wissen" im Zweiten Deutschen Fernsehen sind heftige Diskussionen entbrannt. K+S sowie der Runde Tisch und einige Bürgermeister der Region erheben schwere Vorwürfe gegen die aus ihrer Sicht einseitige Berichterstattung. Die Werra-Weser-Anrainerkonferenz fühlt sich dagegen durch den Abenteuer-Wissen-Beitrag in ihrer Sichtweise bestätigt. In der ZDF-Reportage ging es um die Produktion bei K+S und den Folgen für die Umwelt. Es wurden Bilder aus dem Gebiet rund um dem Monte Kali ("Eine tickende Zeitbombe") bei Heringen und Einstellung der Werra gezeigt. "Oberhalb des Abbaugebietes ist die Werra ein lebendiges Gewässer, unterhalb ist sie fast tot", heißt es beispielsweise in dem Beitrag.

Allerdings kamen weder Vertreter von K+S oder betroffene Menschen aus der Region zu Wort, um etwas zur Situation sagen zu können. Zudem gebe es einige inhaltliche Fehler. Die Unternehmensgruppe von K+S, der Runde Tisch sowie die Bürgermeister Ralf Orth (Philippsthal) und Hans Ries (Heringen) haben beim Fernsehrat des ZDF Beschwerde eingelegt und erwägen rechtliche Schritte.

Auf der Internetseite des ZDF gibt es zu diesem Beitrag einige Informationen: http://abenteuerwissen.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,1020545,00.html?dr=1 . (Das Video ist nicht mehr online, da wegen des Telemediengesetzes die Beiträge ohne Begründung nicht länger als sieben Tage im Internet gezeigt werden dürfen).

"Dies ist der verantwortungsloseste und alarmistische Bericht zu diesem Umweltproblem und dies vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der unabdingbare Qualitätskriterien zu erfüllen hätte", heißt es unter anderem in dem Schreiben des Runden Tisches an den Vorsitzendes des Fernsehrates Ruprecht Polenz. Das Schreiben liegt der Redaktion von osthessen-news vor. Auch K+S hat sich an den Fernsehrat gewandt. "Wir haben bereits eine Eingangsbestätigung erhalten. Das ist der formale Weg", bestätigte K+S-Unternehmenssprecher Ulrich Göbel gegenüber osthessen-news. "Der Fernsehrat wird den Intendanten um eine Stellungsnahme bitten. Dies ist der normale Weg", sagte Walter Kehr, Leiter der Pressestelle des ZDF auf telefonische Nachfrage von osthessen-news.

Die Werra-Weser-Anrainerkonferenz sieht den Abenteuer-Wissen-Beitrag dagegen als "Wahrheit die schmerzt" an. "Der ZDF-Bericht vom 17.02.2010 über die Problematik des Kaliabbaus an der Werra zeigt Wirkung bei dem Weltkonzern. Mit massivem juristischem und politischem Druck versucht K+S, die weitere Ausstrahlung des Films zu verhindern. Der Beitrag aus der Reihe „Abenteuer Wissen“ hatte die Folgen der Laugenverpressung und der Werraversalzung beleuchtet und damit das Ausmaß der Umweltzerstörung an der Werra deutlich gemacht. "Der Zeitpunkt war für K+S offenbar ungünstig, denn erst vor Kurzem hatte der Konzern einen weit gehenden Kompromissvorschlag des so genannten Runden Tisches abgelehnt, der K+S weitere 17 Jahre Zeit geben wollte, um ihre Abfallentsorgung zu modernisieren", heißt es in der von Dr. Walter Hölzel unterzeichneten Presseerklärung der Konferenz. (Hans-Hubertus Braune, Archiv-Luftbild von Werra und Monte Kali bei Heringen von Dennis Schmelz) +++

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