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Der Künstler Gunter Demnig beim Verlegen der ersten Stolpersteine - Fotos: Gerhard Manns

07.09.10 - BAD HERSFELD

15 "Stolpersteine" zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus verlegt

In der Klausstraße in Bad Hersfeld sind am gestrigen Montag die ersten 15 so genannten Stolpersteine verlegt worden. Nach Angaben der „Initiative Stolpersteine für Bad Hersfeld“ handelt es sich um Gedenksteine für Menschen, die während des Dritten Reiches von den Nationalsozialisten verschleppt, gefoltert, ermordet oder in den Freitod getrieben wurden. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, das inzwischen in fast 500 Orten im In- und Ausland an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Im Jahr 1931 lebten in Hersfeld 313 jüdische Einwohner, 1942 wurde die Stadt als "judenfrei" gemeldet, sagte Werner Schitzlein, Vorsitzender der „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit", in seiner Ansprache. Die Steine sollen eine Mahnung für die Menschen sein, die über den Bürgersteig laufen, und an Einzelschicksale erinnern - an Geschichte "direkt vor der Haustür", sagte Schnitzlein.

Vor dem Haus, in dem die Opfer zuletzt wohnten, wird ein 10 x 10 x 10 cm großer Betonstein mit einer Messingplatte in den Bürgersteig eingelassen, mit dem Schriftzug „Hier wohnte“ sowie mit Namen, Geburtsjahr, Datum der Deportation und Angaben über das Schicksal des betroffenen Menschen. Die Stolpersteine werden auf den Bürgersteigen verlegt, die Eigentum der Stadt sind; sie gehen dadurch in deren Eigentum über. Damit „schenken“ die Spender also der Stadt ein Kleindenkmal, das an die unheilvollen Geschehnisse in der Zeit des Nationalsozialismus erinnert – zur Mahnung für alle nachfolgenden Generationen. "Die kleinen Gedenksteine geben den Opfern ihre Namen zurück", teilte die Iniatiative mit. Weitere Verlegungen sind bei entsprechenden Spendenzahlungen für das nächste Jahr geplant.

Die ersten 15 Stolpersteine wurden verlegt zum Gedenken an: Adolf, Bertha, Hansi und Helma Schmidt, Jakob, Thekla, Rosa und Siegfried Levi, Hermann und Setta Wertheim, Meier und Emma Blumenfeld, Franziska Oppenheim, Johanna Plaut und Rosa Hahn. Weitere Inforamtionen zu dem Projekt gibt es unter http://www.stolpersteine.hersfeld.hassia-judaica.de/index.php?id=19 .(red) +++


Der erste Stein ist für Rosa Hahn.

Werner Schitzlein bei seiner Eröffnungsrede



Viele Zuschauer, darunter zahlreiche Schüler, waren gekommen



Erster Stadtrat Professor Lothar Seitz....


...Stadtverordnetenvorsteher Dr.Rolf Göbel...

...und die erste Kreisbeigeordnete Elke Kühnholz gedachten der Opfer des Nazi-Regimes.


Steine hat der Künstler Gunter Demnig bereits in ganz Europa verlegt.

Helgo Hahn spielte und sang jüdische Lieder.


Die Schüler der Theatergruppe der „Konrad Duden Schule“ unter der Leitung von Lehrerin Andrea Exner lasen und legten Rosen an den Steinen nieder.


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