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05.10.10 - Bischofsheim

„Wem g’hört die Kirmes? Ons!" - Kirchweihwochenende in Oberweißenbrunn

Jahr für Jahr hallten die Rufe der Kirmesleute von der Hofroi am Freitag bis gegen Ende der Feierlichkeiten am traditionellen Martinikirchweihwochenende im November durch Oberweißenbrunn. Doch in diesem Jahr war alles anders, einen Monat früher zogen die Kirmespaar durch den Ort und ließen ihre Rufe erschallen: „Wem g’hört die Kirmes? Ons!!! … on mir lässe ons es schönst Wocheen im Joahr a nied nahm!"

Bildunterschrift: Die Kirmesgesellschaft Oberweißenbrunn feierte am vergangenen Wochenende die nach ihren Aussagen: Weltbeste Kirmes. Die Vorverlegung um einen Monat bewährte sich doch sehr. Foto: Eckert.

Seit die Tradition der Kirchweih in den Achtziger Jahren wieder belebt wurde hat sich so einiges verändert. Längst wird der Kirmessonntag nicht mehr in den Oberweißenbrunner Wirtschaften gefeiert und auch der traditionelle Kirmestanz beim Wirt am Samstagabend hat seinen Veranstaltungsort gewechselt, seit vier Jahren feiern auch die Oberweißenbrunner Kirmesleute ihre Kirmes im Festzelt. Diese Veränderungen waren notwendig, um mit der Zeit zu gehen. Den rund zwanzig Mitwirkenden liegt die Tradition der Kirchweih am Herzen, sie wollen diese für den Ort auf jeden Fall erhalten. Deshalb ist es wichtig dieses Fest auch an den Interessen der jungen Generation zu orientieren, erklärte Anne Kirchner vom Organisationsteam. Die althergebrachte Schunkelrunde im Wirtshaus sei eben etwas aus der Mode gekommen und locke nur noch wenige Besucher.

Dass das Fest aber irgendwann aufgrund seiner unzeitgemäßen Form ganz ausstirbt, wollen die Oberweißenbrunner Kirmesleute nicht verantworten. Vier Jahre wurde die Zeltkirmes nun erprobt und trotz der vielen Arbeit, die die rund zwanzig Kirmesleute mit der Organisation und Durchführung des Festaktes jährlich haben, sind alle immer noch mit Eifer dabei. Lediglich Witterung und daraus resultierende Probleme, wie ein halber Meter Schnee auf dem Zeltdach haben die Laune der Oberweißenbrunn Kirmesfans jährlich getrübt. Aus diesem Grund sah das Organisationsteam der Oberweißenbrunner Kirmes nur eine Chance, um die Kirchweihtradition in ihrer Form als Fest weiter zu führen, nämlich eine Vorverlegung um einen Monat.

Abgesehen von immens hohen Heizkosten und absolut unsicherer Wetterlage im November bleiben da aber einfach viele Besucher zuhause in der warmen Stube sitzen, im goldenen Oktober dagegen feiert es sich doch viel schöner. Das „Wem g’hört die Kirmes?“ hallte also in diesem Jahr bereits einen Monat früher durch die Straßen von Oberweißenbrunn. Am Freitag wurde mit der Hofroi die Kirmes in Oberweißenbrunn eingeläutet, am Samstag folgte das Aufstellen des Kirmesbaumes und am Abend der Kirmestanz im Festzelt.

Der Kirmessonntag begann mit einem Mittagessen, anschließend bot die Kirmesgesellschaft ihre Tänze am Kirchplatz dar. Zum ersten Mal mit dabei, war die in diesem Jahr gegründete Kindertanzgruppe, die beim Plantanz ihre Tänze vorführten. Die Leitung haben Theresa Kirchner, Nicole Tönjan. Ein gemütliches Beisammensein schloss sich bei Kaffee und dem original Oberweißenbrunner „Schmierkuche“ an. Mit der Vorverlegung auf den Oktober hat die Kirmesjugend keinesfalls die kirchliche Verankerung dieses Festes vergessen oder möchte alte Traditionen ins Wanken bringen. Um symbolisch den „traditionellen“ Termin nicht zu vergessen, wird die Kirmesgesellschaft in diesem Jahr einen Gottesdienst am Martinikirchweihwochenende mitgestalten und, wenn auch ohne Kirmesbaum, für einen geselligen Nachmittag im neuen Dorfgemeinschaftshaus sorgen. Im Übrigen entspricht dieses Datum im November auch nicht dem eigentlichen Weihedatum der Oberweißenbrunner Kirche.

Vielmehr wurde die Martinikirchweih einst als Festlichkeit in all den Gemeinden eingeführt, in welchen der eigentliche Termin in Vergessenheit geraten ist. Die Oberweißenbrunner Kirmesleute wollen also nicht, eine Tradition von heute auf morgen sterben lassen und dabei die eigentliche Intention des Festes vergessen, die ja die Weihe der örtlichen Kirche ist. Ihr Ziel ist es vielmehr, die Kirmes so zu gestalten, dass sich Jahr für Jahr Jugendliche finden lassen, die ihre Begeisterung für die Fortführung eines so alten Rhöner Brauchtums entfachen lassen. Somit werden zahlreiche junge Leute aktiv in das Dorfleben eingebunden und können

unter Beweis stellen, dass ihnen der Traditionserhalt der Kirmes am Herzen liegt.

In diesem Jahr tanzten miteinander: Juliane Schäfer und Florian Stary, Theresa Kirchner und Julian Eisenmann, Michaela Nöth und Sven Reulbach, Melissa Abert und Christian Kehm, Laura Fleißer und Michael Kehm, Ann-Kathrin Bühner und Dominik Hohmann, Jacqueline Enders und Fabian Prüller, Manuela Röhner und Maximilian Enders, Simone Röhner und Thomas Schäfer Marie-Lena und Toni Eisenmann. Roadbernfoahrer war Patrick Traverso. Außerdem waren mit dabei Christina Abert, Anne Kirchner, Teresa Brosch. (me) +++

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