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19.01.11 - Petersberg
"Zeitarbeitsfirmen sind wichtig" - Bundesstaatssekretär OTTO bei Firma Rübsam
Hans-Joachim Otto (MdB), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, besuchte auf Einladung der Fuldaer Liberalen die Firma Rübsam in Petersberg und diskutierte hier die Neugestaltung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) und die Mindestlohnproblematik. Otto machte deutlich, dass Zeitarbeitsunternehmen eine wichtige Funktion für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hätten und vielen Unternehmen die Flexibilität ermöglichten, die für den Wirtschaftsaufschwung notwendig sei. Es zeige sich sehr anschaulich, dass die klassische Zeitarbeit nichts mit Billiganbietern zu tun habe, sondern vor allem dazu diene, Auftragsspitzen in zyklischen Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau abzudecken und Fachkräftemangel entgegen wirkt.
Die Firma Rübsam ist eine Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung mit insgesamt rund 640 Beschäftigten. Neben der Zeitarbeit hat Inhaber Erhard Rübsam in den letzten Jahren auch den Bereich der Weiterbildung ausgebaut. Mit dem neuen Weiterbildungszentrum ist ein hochwertiger Ausbildungsort für Tätigkeiten in den Bereichen Kältetechnik, Anlagen- und Maschinenbau entstanden. „Bei mir arbeiten ausschließlich Facharbeiter, die fortwährend und zielgenau in kleinen Arbeitsgruppen nach dem neusten Stand der Technik qualifiziert werden. Dadurch können wir unseren mittelständischen Kunden hochspezialisierte Fachkräfte anbieten.“, so Rübsam.
Mit übertariflichen Leistungen, Festanstellungen, guter Entlohnung und individueller Förderung binde Rübsam viele Arbeitnehmer schon teils mehr als 20 Jahre an sein Unternehmen. „In der Öffentlichkeit ist ein völlig falsches Bild von der Zeitarbeit entstanden, weil einige Großkonzerne, aber auch öffentliche Arbeitgeber und Kommunen gesetzliche Bestimmungen ausnutzen, um Löhne zu drücken. Das lehne ich klar ab.“ so Rübsam. Im Gegenteil, die Firma Rübsam verschaffe vielen Arbeitslosen und älteren Menschen wieder eine Perspektive, weil sie deren Qualifikationen gezielt ausbaue und sie schrittweise an den aktuellen Stand der Technik heranführe. „Das mache ich alles ohne einen Euro staatlicher Förderung.“, so Rübsam weiter, der auch während der Wirtschaftskrise seine Leute nicht entlassen, sondern weitergeschult habe.
Staatssekretär Hans-Joachim Otto erklärte, dass mit der Neuregelung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes verhindert werden soll, dass Unternehmen Beschäftigte entlassen, um sie dann sofort wieder zu deutlich schlechteren Konditionen für dieselbe Tätigkeit anzustellen. „Hier werden wir die Fehler der Rot-Grünen Regierung von Schröder und Fischer korrigieren.“, so Otto. Gleichzeitig soll die notwendige Flexibilität in der Zeitarbeit erhalten bleiben, weil sie ein Garant für den Aufschwung in Deutschland ist.
Jürgen Lenders, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion und Bezirkschef der Liberalen in Nord- und Osthessen, verwies in der anschließenden Diskussionsrunde auf die erfolgreiche Bilanz der Bundes- und Landesregierung in der Wirtschaftspolitik. „Keinem Industrieland geht es wirtschaftlich so gut wie Deutschland. Bei uns sinken die Arbeitslosenzahlen, die Reallöhne und Steuereinnahmen steigen. Wichtige Infrastrukturprojekte wie der Ausbau des Frankfurter Flughafens für vier Milliarden Euro oder der Weiterbau der Autobahnen in Nordhessen werden angepackt. Das zeigt: Schwarz-Gelb bringt unser Land voran, den Menschen geht es besser als vorher. SPD und Grüne wollen dagegen schon wieder die Steuern überall erhöhen.“, so Lenders.
Mario Klotzsche, Fraktionschef der FDP im Kreistag, verlangte mehr Initiative, damit die Region Fulda stärker vom Aufschwung profitieren kann. „Vor allem an hochqualifizierten Jobs fehlt es bei uns. Unsere jungen Leute wandern nach wie vor in die Rhein-Main-Region ab. Der Bereich Innovation und Forschung muss deutlich stärker ausgebaut werden.“, so Klotzsche. Bei wichtigen Zukunftsthemen wie dem Ausbau des Breitbandinternets sei in den letzten Jahren kaum was passiert. „Wir müssen ein Leitbild ‚Region Fulda 2020‘ entwickeln, in dem deutlich wird, wohin sich unsere Region entwickeln will. Auf dieser Basis können die Kräfte der Kommunen und der privaten Wirtschaft gebündelt werden, um Wachstumschancen zu erkennen, innovative Unternehmen zu unterstützen und neue Angebote etwa im Bereich Bildung zu entwickeln und damit auch attraktive Lebensbedingungen sicherzustellen.“, so Klotzsche abschließend. +++