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27.03.11 - Bad Hersfeld

Initiative verlegt 28 neue „Stolpersteine" für die Opfer des Holocaust

Mit der Verlegung von weiteren „Stolpersteinen“ soll am kommenden Dienstag in Bad Hersfeld an 28 Opfer des Holocaust erinnert werden. Im Rahmen einer ersten Aktion hatte der Kölner Künstler Gunter Demnig am 6. September 2010 bereits 15 dieser mit einer Messingplatte versehenen kleinen „Gedenktafeln“ in das Pflaster vor verschiedenen Häusern in der Innenstadt verlegt. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen, die von Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Freitod getrieben wurden. "Die Steine sind keine wirklichen Hindernisse im Gehweg, sondern sollen Herz und Verstand ’stolpern’ lassen, an Vergangenes erinnern, damit es nicht vergessen wird und sich nicht wiederholt", heißt es in einer Pressemitteilung.

Finanziert wird die Aktion aus Spenden, zu denen die „Initiativgruppe Stolpersteine“ der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) aufgerufen hat. Die Spenden, die gleich nach der ersten Aktion im September eingingen, ermunterten den Vorstand, diese weitere Verlegung vorzubereiten. Vorstandsmitglied Dr. Heinrich Nuhn (Rotenburg) stellte in den letzten Monaten in mühevoller Kleinarbeit die Daten zusammen. In einer 44-seitigen Broschüre mit dem Titel „In Memoriam - 28 Hersfelder Opfer des Holocaust“ sind seine Recherchen zusammengefasst. Dieses Heft liegt für Interessenten ab 28. März kostenlos bei der Tourist-Information am Markt und der Hoehlschen Buchhandlung in der Weinstraße und der City-Galerie aus.

Die Verlegeaktion am Dienstag beginnt um 9 Uhr mit einer Gedenkfeier vor dem Haus Breitenstraße 24 (Ecke Dudenstraße). Schülerinnen und Schüler der Konrad-Duden-Schule sowie der Gesamtschule Obersberg werden die Verlegung aktiv begleiten, musikalisch unterstützt von Helgo Hahn. Extra aus den USA wird Martin Löwenberg dazu kommen; er ist ein Neffe von Johanna Levi aus der Breitenstraße 24. – Anschließend stehen noch weitere 12 Häuser auf dem Verlegeplan: in der Breitenstr., der Fuldastraße, der Hainstraße, der Klausstraße, am Markt, am Vogelgesang und am Hanfsack.

Mit der Aktion sind nach Angaben der Initiative noch längst nicht alle Holocaust-Opfer erfasst. Neben hier beheimateten Juden wurden viele Andere Opfer von Holocaust und Euthanasie. Die Initiative „Stolpersteine für Bad Hersfeld“ ruft deshalb zu weiteren Spenden für Verlegungen im nächsten Jahr auf. Ein „Stolperstein“ kostet 95 Euro. Es ist jedoch auch möglich, sich mit kleineren Beiträgen zu beteiligen - jeder Beitrag ist willkommen. Überweisungen werden erbeten an die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hersfeld-Rotenburg Konto Nr. 100 009 11 bei der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg BLZ 532 500 00 mit dem Vermerk: Initiative Stolpersteine.

Die Broschüre „In Memoriam - 28 Hersfelder Opfer des Holocaust“ kann auch unter http://stolpersteine.hersfeld.hassia-judaica.de abgerufen werden. +++

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