Archiv


01.04.11 - APRILSCHERZ

Riesige Rückrufaktion der hessischen Universitäten - „Plagiate? Nein Danke!“

Die Hochschulpolitik 2011 hat ein eindeutiges Ziel: Hessen soll plagiatsfrei werden. In Zusammenarbeit mit den hessischen Universitäten präsentierte das Ministerium für Wissenschaft und Kunst am vergangenen Samstag die revolutionäre Neuerung. Alle hessischen Universitäten fordern ihre Absolventen demnächst auf, die Dissertationen der letzten 40 Jahre zur erneuten Überprüfung einzuschicken. Nach der peinlichen Guttenberg Affaire will das Land Hessen vorbeugen. Die Aktion „ Plagiate? Nein Danke!“ soll Universitäten und Träger von Doktorentiteln in Hessen vor Spekualtionen und Anschuldigen schützen. „So etwas darf bei uns in Hessen nicht passieren“, erklärte die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Eva Kühne-Hörmann (Foto rechts), „alle hessischen Doktores sollen sich ihren Titel auch ehrlich erarbeitet haben.“ Betroffen seien rund 25.000 Absolventen der Universitäten Frankfurt, Gießen, Darmstadt, Marburg und Kassel.

Das Kultusministerium investierte rund 4,5 Millionen Euro für die Anschaffung von neuen technischen Geräten, welche die Überprüfung der Arbeiten erleichtern sollen. Die innovative Apple-Technologie „IScan 0106“ wird in Hessen erstmals eingesetzt. Die Dokumente werden eingescannt und automatisch mit allen Texten des WorldWideWeb abgelichen. Auffällige Stellen werden vom System markiert und eine Verknüpfung zum Originaltext hergestellt. Im Vergleich zu anderen Spezialprogrammen wie "Turnitin", mit dem die Arbeiten auf ungenannte Internet-Quellen überprüft werden, hat der neue „IScan 0106“ eine Erfolgsquote von 100%. Er erkennt auch umformulierte Phrasen und kann einen Zusammenhang zum Quelltext herstellen.

Ab dem 1. Juni 2011 werden sich die Universitäten persönlich mit den Betroffenen in Verbindung setzen. Wie das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst mitteilt, habe man die Möglichkeit seine beglaubigte Dissertation bis zum 31. Juni 2011 einzuschicken. Sollte die Einsendefrist überschritten werden, haben die Titelträger mit Bußgeldern von bis zu 500 Euro zu rechnen.

Selbstanzeige als Chance nutzen

Trägern des Doktortitels, die der Täuschung überführt würden, werde der Doktortitel aberkannt. Von der Ausweisung aus Hessen, wie sie bei der Tagung von Ministerpräsident Bouffier gefordert wurde, werde man aber wohl absehen. Bei Selbstanzeige von Betroffenen werde man großzügigerer verfahren. Während der Verhandlung sei das straffreie Zulassen von zehn ungenannten Quellen im Gespräch gewesen, ähnlich wie bei Selbstanzeige von Steuersündern. Außerdem bestehe die Möglichkeit in der Öffentlichkeit anonym zu bleiben. Um Betroffenen den Schritt zu erleichtern, sei bereits eine Hotline für anonyme und kostenlose Beratung freigeschaltet worden.

Die Aktion „Plagiate? Nein Danke“ hat auch in Osthessen zahlreiche Unterstützer gefunden. Fuldas Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel, der 1982 selbst Doktorant an der Universität Kassel war, geht mit gutem Beispiel voran. „Natürlich werde ich meine Doktorarbeit einschicken! Als guter Hesse sollte man nichts zu verbergen haben. Und wenn doch, dann muss man dazu stehen!“

Bis zum Jahr 2012 sollen alle Arbeiten ausgewertet und die jeweiligen Ergebnisse mitgeteilt werden. Die „IScan 0106“ Technologien werden auch für alle zukünftigen Dissertationen, Diplom-, Master-, Bachelor- und Hausarbeiten genutzt, bestätigten die Vetreter der hessischen Universitäten. Hessen will mit gutem Beispiel vorangehen und Vorbild für andere Bundesländer werden. Nach Angaben von Apple hätten sich schon einige andere deustche Hochschulen nach dem "IScan0106" erkundigt. "Vielleicht wird es irgendwann ein plagiatsfreies Deutschland geben.", hofft Ministerin Eva Kühne-Hörmann. Selbstanzeigen und Beratung unter Telefon 0611/ 32 -0106. (jsm)+++



Ministerpräsident Volker Bouffier, Justizminister Jörg-Uwe Hahn und der Kasseler Regierungspräsident Dr. Walter Lübke tragen es auf ihrer Brust : "Plagiate? Nein Danke!"


Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel ist großer Unterstützer der Aktion und wirbt wo er kann.

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön