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Grußwort der niederländischen Vertreterin Sieta van Keimpema (li) - Fotos: Dieter Graulich

03.04.11 - Region

„Mehr Marktmacht für Milcherzeuger“ - Vogelsberger Milchbauern bei Agrarministern

Mit der Forderung „Mehr Marktmacht für die Milcherzeuger“ demonstrierten am vergangenen Donnerstag jetzt die Milcherzeuger des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) e.V. und ihre europäischen Kollegen des European Milk Board (EMB) bei der diesjährigen Frühjahrskonferenz der Länderagrarminister in Jena. Die Milcherzeuger darunter auch ein Bus mit Teilnehmern aus der Region Vogelsberg und Rhön, die teilweise durchgängig, Tag und Nacht, von Mittwoch bis Freitag vor Ort waren, wollten den Ministern verdeutlichen, dass die Probleme des Milchmarkts trotz der aktuellen Markterholung nicht gelöst seien und daher weiter Thema sein müssten.

Die Milcherzeuger aus Österreich, Italien, Holland, Belgien, Frankreich und weiteren europäischen Ländern brachten zum Ausdruck, dass der agrarpolitische Liberalisierungskurs gerade der deutschen Bundesregierung bei den europäischen Nachbarn zunehmend auf Kritik stößt. Der Sprecher einer italienischen Delegation, die mit einem Bus aus der Region Mailand – Bergamo angereist war, forderte: „Wir müssen die Politiker überzeugen, dass wir einen gerechten Marktpreis erhalten. Auch unsere Arbeit muss dabei entlohnt werden.“ Dabei müsse man europaweit zusammenarbeiten betonte er und erhielt stürmischen Beifall dafür.

„Es geht um die Nachhaltigkeit, aber die ist der Politik schon lange verloren gegangen“, meinte Sieta van Keimpema, die Vorsitzende des niederländischen Milchbauernverbandes in ihrem Redebeitrag. Abschließend stellte sie die Frage: „Wie viele Faironikas (bunte Kühe meist in den Landesfarben) müssen wir noch aufstellen, um die Politiker auf unsere Probleme und Forderungen aufmerksam zu machen. Unterstützung kam auch aus dem benachbarten Österreich. Erna Feldhofer, Vorsitzende der IG-Milch aus er Steiermark sagte: „Wir sind gekommen, um zu zeigen, dass wir in ganz Europa die gleichen Probleme haben.“ Wenn man die Betriebe nicht mehr weiterführen könne, gehe ein Stück Kulturlandschaft verloren. Per E-Mail kam sogar eine Grußbotschaft des irischen Präsidenten des EMB.

Mit verschiedenen bunten Aktionen machten die Milcherzeuger ihre Vorstellung von einer Neuausrichtung der Agrar- und Milchpolitik im gesellschaftlichen Konsens deutlich. BDM- und EMB-Vorsitzender Romuald Schaber forderte in seiner Rede die Agrarpolitiker auf, eine neue Agrarpolitik im Sinne von Landwirten und Gesellschaft zu gestalten. Man erwarte von ihnen Weitblick, Scharfblick und Durchblick – dies symbolisierte unter anderem ein übergroßes Fernrohr: Weitblick für eine Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik 2014 für eine vielfältige, gesellschaftsverträgliche Landwirtschaft. Scharfblick, um das Marktmachtgefälle zu Lasten der Milcherzeuger erkennen. Durchblick, um das so genannte EU-Milchpaket für eine effiziente Bündelung der Milcherzeuger nachzubessern.

Die Milcherzeuger überreichten den Agrarpolitikern außerdem das „Jenaer Milchbauern-Manifest“ mit zehn guten Gründen für eine Neuorientierung der Gemeinsamen Agrarpolitik und präsentierten im Foyer des Tagungshotels der Agrarminister eine Fotoausstellung mit dem Titel „Mensch Macht Milch“, die die Situation der Milcherzeuger in verschiedenen Ländern der Welt beleuchtete. Am Donnerstag hatte auch eine Delegation der Bauern Gelegenheit für ein Gespräch mit den Ministern. ++gr++


Imker gegen Gentechnik...

eine italienische Delegation


Plakate mitten in Jena

...und Protestaktionen mit Schleppern...


Aktionen auch vor dem Tagungshotel...

Weitblick...


und Romuald Schaber, der BDM-Vorsitzende

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