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- Fotos: Hendrik Urbin

13.08.11 - EICHENZELL

Gewänder, Roben, Uniformen, Händler und Handwerker, Soldaten, höfisches Volk oder lumpige Bettler wie man sie vor etwa 250 Jahren nicht nur hierzulande zuletzt gesehen hat. Das und mehr bietet „Die „Zeitreise ins 18. Jahrhundert“ auf Schloss Fasanerie in Eichenzell bei Fulda am heutigen Samstag und morgigen Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr. Sie ist bundesweit einmalig, thematisiert sie doch als einzige öffentliche Veranstaltung dieser Größe die Geschichte der angeblich nach Amerika „verkauften Hessen“. Wie es wirklich war, werden die Darsteller in einer Art lebendigem Geschichtsunterricht zum Anschauen, Anfassen und Riechen erklären. 200 ausgesuchte Darsteller aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland und den USA sind auf Einladung der Hessischen Hausstiftung und der Gesellschaft für hessische Militär- und Zivilgeschichte in Uniformen und Gewändern des Barock und Rokoko angereist und verwandelten schon heute Nachmittag den Hofgarten der ehemaligen Sommerresidenz der Fürst-Äbte von Fulda in ein lebendiges Museum verwandeln.

Lesen und sehen Sie dazu auch den 2. Teil der Berichterstattung über die Zeitreise am Sonntag unter dem folgenden Link: http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1201780

Die „Zeitreise“ ist die größte jährliche „Reenactment“-Schau für diese Epoche im Westen Deutschlands, gleichzeitig aber auch die authentischste, wie die Veranstalter versprechen: Wer als Darsteller mitmachen will, muss sich in Schnitt, Materialwahl und Auftreten streng an das historische Vorbild halten. Und keiner der Darsteller erhält eine Gage. Der Eintritt zur „Zeitreise ins 18. Jahrhundert“, die täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen ist, kostet 6 Euro, Schüler zahlen 3 Euro. Für Familien gibt es Ermäßigung.

Es war schon ein beeindruckendes Bild, als die "Soldaten" und Kämpfer in ihren teils historischen teils nachempfundenen Uniformen und Bekleidungen durch das barocke Ensemble marschierte - immer im Takt der Trommeln. Kein Geringerer als der Hausherr von Schloss Fasanerie Landgraf Moritz von Hessen war es - der dann die Parade der aufgestellten Truppen abnahm. Und da war es natürlich ganz selbstverständlich, dass am Ende es für den Hausherren ein dreifaches HURRA - HURRA - HURRA gab, denn: der Landgraf hatte am vergangenen Wochenende seinen 85. Geburtstag gefeiert.

Gezeigt werden an diesem Wochenende überall im Schlosspark von Fasanerie Szenen und Gewänder aus der Zeit zwischen 1740 und 1786, der Zeit des Dreispitzes, des Alten Fritz und seiner Soldaten aber auch von Voltaire, Lessing, Goethe und Mozart. Es geht den Veranstaltern um Geschichte, nicht um Geschäfte: Der übliche Markt-Tand sollte nicht zu finden sein. Zeitgenössische Händler wollen nur das anbieten, was man früher auch brauchte, vom Hornknopf über Perückenpuder bis zum Holzschuh. Ein Barbier rasiert zeitgerecht mit dem scharfen Messer. Ein Tuchweber bietet seine Stoffe feil und ein Schuhmacher nimmt Maß für neue Stiefel.

Vorträge über die Zeit des Rokoko

Die Gäste können ihren Wissensdurst ausgiebig stillen. So gibt es an beiden Tagen Vorträge mit praktischen Vorführungen über die Mode im 18. Jahrhundert, die Geschichte des Fechtens und der Duelle und über das Leben an den Grenzen der bekannten Welt. Soldaten in rekonstruierten hessischen Uniformen werden Wachablösungen und eine Soldatenwerbung nachstellen. Im Zuge dessen wird auch erklärt werden, dass die angeblich von Landgraf Friedrich II. nach Amerika „verkauften Hessen“ nur ausgeliehene Soldaten waren und den Engländern helfen sollten, aufständische Kolonisten in Amerika zu befrieden. Waffen, Drill und Taktik der Hessen, Preußen, Engländer und eben jener Amerikaner werden jeweils gegen 11 und um 16 Uhr in Vorführungen und einem Theater-Manöver vorgestellt. „Zwischen Kriegstrophäe und Raumkunst“ ist Titel eines Vortrags von Dr. Samuel Wittwer aus Potsdam im Galeriesaal des Schlosses über die porzellanenen Tafelservice für Friedrich den Großen von Preußen.

Programm am heutigen Samstag, 13. August

15.00 Uhr Lagerführung (Beginn am Infostand zwischen Hofgarten und Feldlager)

15.30 Uhr „Erkundungsreise mit dem Schlossgespenst“ – Kinderführung im Museum (3,50 € / Kind)

15.45 Uhr "Die deutschen Truppen in Fort George, Maine, 1782/83." Annette Ruppel-Rodrigues (USA) erzählt aus Sicht einer Soldatenfrau.

16.45 Uhr Manöver und theaterartige Gefechtsdarstellung (Manöverplatz am Jap. Teehaus)

17.30 Uhr „Zwischen Kriegstrophäe und Raumkunst“ – Vortrag von Dr. Samuel Wittwer, Potsdam über die porzellanen Tafelservice für Friedrich den Großen von Preußen (Galeriesaal)

bis 18.30 Uhr öffentliches Lagerleben

19.30 Uhr Kammermusik im Galeriesaal. "Soirée in Sanssouci" mit Mitgliedern des Ensemble Obligat aus Hamburg. Werke von Komponisten aus der Hofkapelle Friedrich des Großen und Stücke von eigener Hand das Königs. Karten kosten 14 Euro, Schüler und Studenten zahlen 10 Euro








































































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