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- Fotos: Hans-Hubertus Braune

16.11.11 - NEUHOF

Knappe Anweisungen, staunende Blicke und ein völlig gelassener Kranführer, der ohne Blickkontakt tonnenschwere Maschinen in eine Produktionshalle hievte. Dieses Szenario spielte sich am MIttwoch im Werk Neihof-Ellers von K+S ab. Ein riesiger 500 Tonnen-Kran stach aus der bekannten Silhouette des Neuhofer Kailwerkes hervor. Der Grund: Die aus zehn Flotationsbatterien bestehende Nachflotation (Baujahr 1964) soll durch fünf neue Großraumbatterien in drei Bauabschnitten ersetzt werden. Die erste Großraumbatterie wurde von der Firma Messer (Heringen-Lengers) über mehrere Monate gefertigt.

Anlieferung und Montage der neuen 40 t-schweren Anlage waren nach +S-Angaben eine logistische Meisterleistung. Mit einem 500 tonnen Kran wurde die neue Maschine an ihren zukünftigen Einsatzort durch das geöffnete Dach des Flotationsgebäudes gehievt und an den künftigen Standort gezogen. In der anschließenden Betriebsphase soll die neue Anlage getestet und gegebenenfalls optimiert werden, bevor in 2012 und 2013 jeweils zwei weitere Anlagen hinzukommen.

Das Flotationsverfahren ist neben der Elektrostatischen Aufbereitung das zweite in Neuhof eingesetzte Produktionsverfahren, mit dem die geförderten und aufgemahlenen Mineralien getrennt und angereichert werden. Dabei nutzt man die unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften der Salze, um in der Flotation den Wertstoff Kaliumchlorid von dem Steinsalz und anderen Stoffen zu trennen.

Das Flotationsverfahren beruht darauf, dass mit oberflächenaktiven Reagenzien behandelte Kaliumchlorid-Kristalle an Luftbläschen haften und in einer gesättigten Salzlösung aufschwimmen, während die Steinsalzkristalle in der Lösung absinken. Das aufschwimmende Kaliumchlorid-Konzentrat wird als Schaum an der Oberfläche abgeschöpft und in einem mehrstufigen Prozess auf eine Reinheit von bis zu 95 Prozent konzentriert. Nach der Entwässerung, Trocknung und, je nach Produkt, unterschiedlichen Veredelungsschritten liegt ein verkaufsfähiges Kaliprodukt vor.

Stichwort "Flotation" - Was ist das? (Quelle: wikipedia): Flotation (von englisch: to float - schwimmen) ist ein physikalisch-chemisches Trennverfahren für feinkörnige Feststoffe aufgrund der unterschiedlichen Oberflächenbenetzbarkeit der Partikel. Dabei macht man sich zunutze, dass Gasblasen sich leicht an hydrophobe, d. h. durch Wasser schwer benetzbare Oberflächen anlagern und den Partikeln Auftrieb verleihen, so dass diese schwimmen. Voraussetzung ist, dass das verwendete Gas sich selbst schwer in Wasser löst. Unter diesen Bedingungen sammeln sich an den hydrophoben Partikeloberflächen die ebenfalls hydrophoben Gasblasen. Das Verfahren wird beispielsweise im Bergbau als Aufbereitungsverfahren eingesetzt, um Erze und Gangart in einer wässrigen Aufschlämmung (Suspension) zu trennen. Es hat in den meisten Anwendungsbereichen das traditionelle Abschlämmen abgelöst. Flotation gehört nicht, wie häufig irrtümlich angenommen, zu den Trennverfahren aufgrund der Dichte. (Hans-Hubertus Braune / red) +++



















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