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Den Nachbau der romanischen Blockwerk-Orgel ließ Jörg Schindler-Schwabedissen unterstützt von Günter Hoffmann (im Hintergrund) erklingen. - Fotos: Eva
12.12.11 - Ostheim
Orgelbaumuseum - Musikalische Führung mit Jörg Schindler am dritten Advent
Zu einer musikalischen Führung durch das Orgelbaumuseum hatte Jörg Schindler-Schwabedissen am dritten Adventssamstag eingeladen, um sich der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Nach dem informativen und klangreichen Rundgang durch das Schloss Hanstein gab es dann auch die Gelegenheit den neuen Museumsleiter in geselliger Runde persönlich kennenzulernen. Schindler-Schwabedissen war es ein großes Anliegen, gerade auch mit den Ostheimern ins Gespräch zu kommen und die örtliche Bevölkerung nahm diese Einladung rege an. Dutzende von Besuchern sorgten für ein volles Haus.
Schindler-Schwabedissen führt seit September als Nachfolger der langjährigen Museumsleiterin Sigruth Strobel die Geschicke des Orgelbaumuseums. Schindler-Schwabedissen ist der Einrichtung auf ganz besondere Weise verbunden. Sein verstorbener Vater, der Musikwissenschaftler und Kirchenmusikdirektor Jürgen-Peter Schindler, war einer der Hauptbegründer des 1993 eröffneten Museums. Der neue Kurator, der mit Gattin Hanna und seiner jüngsten Tochter Inka die Gäste willkommen hieß, schätzte sich glücklich über den großen Zuspruch und freute sich besonders darüber, dass neben dem Stammpublikum auch einige neue Besucher, die bislang noch nicht den Weg in das Museum gefunden hatten, vorbeischauten. Dass das Haus nicht nur für eingefleischte Orgelliebhaber interessant sein kann und sich ein Besuch immer wieder lohnt, wollte Schindler-Schwabedissen bei dem Rundgang durch die Ausstellung vermitteln.
Den Besuchern boten sich faszinierende Einblicke in die Geschichte der Orgel und des Orgelbaus und insbesondere auch in die komplexe Technik, wobei Schindler-Schwabedissen gerade auch die 400 Jahre alte Ostheimer Orgelbautradition herausstellte. Günter Hoffmann wusste dazu Interessantes über die umfassende Rekonstruktion der Wender-Orgel in der Bachkirche in Arnstadt, die von der Ostheimer Orgelbaufirma Hoffmann durchgeführt wurde, zu erzählen. Der Rundgang durch die Dauerausstellung führte durch sämtliche Epochen der Orgelgeschichte, welche vor über 2200 Jahren in Alexandria ihren Anfang nahm.
Schindler-Schwabedissen stellte dazu die wertvollen Orgeln in Form von Originalen oder kunstvollen Nachbauten vor und ließ auch verschiedene Instrumente erklingen, so u.a. auch den Nachbau der romanischen Blockwerk-Orgel, den sein Bruder, Christoph Schindler mit seinem Vater, Jürgen-Peter Schindler, nach einer Baubeschreibung aus der Zeit um 1125, geschaffen hat. Im Anschluss an die Führung ging es noch gesellig zu. Bei heißem Punsch, Glühwein und Leckereien vom Grill ließ es sich gemütlich verweilen und man kam schnell mit dem Museumsleiter und seiner Familie ins Gespräch. Mitglieder des Posaunenchors aus Oberwaldbehrungen und Udo Trabert mit seiner Drehorgel sorgten mit adventlichen Klängen für stimmungsvolle Atmosphäre.+++



Beim Rundgang durch das Haus stellte der Museumsleiter verschiedene Orgeln und ihre Technik vor.